Die Antibabypille ist sehr zuverlässig bei der Empfängnisverhütung - deshalb ist sie auch nach wie vor so beliebt. Allerdings wünschen sich heutzutage immer mehr Frauen eine sichere Verhütungsmethode ohne Hormone. Tatsächlich gibt es mittlerweile diverse Optionen, die Schutz vor Schwangerschaften bieten. Erfahren Sie hier mehr über hormonfreie Verhütung, welche Verhütungsmittel am sichersten sind und finden Sie die Methode, die am besten zu Ihrem Lebensstil passt.
Die Antibabypille ist nach wie vor das beliebteste hormonelle Verhütungsmittel bei Frauen und galt bei ihrer Einführung in den 60er-Jahren als großer Fortschritt für deren Selbstbestimmung.
Jedoch erkundigen sich immer mehr Frauen nach alternativen Verhütungsmethoden ohne Hormone, da die weiblichen Sexualhormone, die in der Pille enthalten sind, einen starken Eingriff in den Körper darstellen. Zudem kann die Antibabypille, wie alle Medikamente, Nebenwirkungen verursachen. Dazu gehören auch schwerwiegende Begleiterscheinungen wie Depressionen und Thrombosen.
Obwohl diese Nebenwirkungen selten auftreten, ist es das Risiko für viele Frauen nicht wert. Auch sind hormonelle Verhütungsmethoden aus gesundheitlichen Gründen nicht für jede Frau geeignet. Dazu gehören insbesondere Frauen mit Übergewicht, Raucherinnen und Frauen über 35 Jahren, da das Risiko für eine Thrombose hier erhöht ist.
Für welches Verhütungsmittel Sie sich auch entscheiden - seine Zuverlässigkeit bietet einen guten Ansatz bei der Frage, welche Methode am besten zu Ihnen passt. Die Sicherheit verschiedener Mittel zur Kontrazeption wird durch den Pearl-Index angegeben.
Dieser zeigt, wie viele von 100 Frauen innerhalb eines Jahres bei korrekter Anwendung einer Verhütungsmethode schwanger werden. Der Pearl-Index der Antibabypille beispielsweise liegt je nach Pillenart zwischen 0,1 und 0,9. Dies bedeutet, dass nur ca. eine bis zehn pro tausend Frauen bei fehlerfreier Anwendung innerhalb eines Jahres ungewollt schwanger werden.
Zu den sogenannten Intrauterinpessaren (kurz IUP) gehören sowohl die Hormon- als auch die Kupferspirale, Kupferkette und der Kupferball. Wer über einen längeren Zeitraum hinweg hormonfrei verhüten möchte, für den können Langzeitverhütungsmethoden mit Kupfer ein zuverlässiges Mittel sein.
Es gibt verschiedene Arten mit Kupfer zu verhüten. Allerdings funktionieren alle Methoden nach demselben Prinzip:
Sie werden von einem darauf spezialisierten Frauenarzt oder Frauenärztin eingesetzt und können je nach IUP drei bis fünf oder sogar bis zu zehn Jahren in der Gebärmutter verbleiben und Schutz vor Schwangerschaften bieten. Ihr Sitz sollte regelmäßig kontrolliert werden.
Die Kosten für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel werden bis zum 22. Geburtstag von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Anwendungsfehler wie das Vergessen der Pille oder eingeschränkte Wirkkraft aufgrund von Medikamenten wie Antibiotika fallen hier weg. Außerdem können Intrauterinpessare zur Notfallverhütung eingesetzt werden. In Deutschland ist dies allerdings nur bei Frauen, die keine hormonelle Notfallkontrazeption verwenden können, zugelassen und Notfallverhütungsmittel dürfen nicht über den Versandhandel verschickt werden.
Die beliebteste Methode ist die Kupferspirale, welche in die Gebärmutter eingeführt wird und je nach Spirale drei bis zehn Jahre in der Gebärmutter verbleiben kann. Der Pearl-Index der Kupferspirale liegt zwischen 0,3 und 0,8. Sie gilt also als sicheres Verhütungsmittel.
Allerdings kann die Kupferspirale Menstruationsbeschwerden verstärken und ist daher nicht unbedingt für Frauen geeignet, die bereits an einer sehr starken Periode oder starken Regelschmerzen leiden. Außerdem besteht, ähnlich wie bei der Hormonspirale, die Gefahr des Verrutschens sowie der Ausstoßung, besonders bei jungen Frauen – dies geschieht im Allgemeinen allerdings selten. Die Kosten für die Kupferspirale belaufen sich auf ca. 120 bis 200 €.
Eine weitere Möglichkeit ist die Kupferkette (Handelsname GyneFix®). Die Form der Kette ist etwas flexibler und daher auch für Frauen mit kleiner Gebärmutter geeignet. Sie besteht aus einem Nylonfaden, auf welchen kleine Kupferzylinder aufgereiht werden. Die Kette selbst wird in der Gebärmutterwand verankert und bleibt dort je nach Präparat fünf bis zehn Jahre. Die Sicherheit als auch die potenziellen Komplikationen der Kupferkette sind mit denen der Kupferspirale vergleichbar. Der Preis inklusive Einlage liegt bei 300 bis 350 €.
Letztlich gibt es auch den Kupferball (Intra Uterin Ball - IUB). Er besteht aus einem Draht mit Nickel-Titan-Legierung, der mit einem PET-Schrumpfschlauch beschichtet ist. Der flexible Draht formt ein kugelförmiges Gebilde mit einem Durchmesser von 1,5 cm, auf dem kleine Kupferperlen aufgefädelt sind. Am Ende befinden sich zwei Fäden aus Polypropylen. Der Ball kann sich frei in der Gebärmutter bewegen.
Laut Hersteller liegt sein Pearl-Index zwischen 0,1 und 1,4. Da der Kupferball noch relativ neu ist, gibt es zu seiner Sicherheit noch nicht viele aussagekräftige Studien. Allerdings wird darüber berichtet, dass es während der ersten drei Monate nach der Einlage ein relativ hohes Risiko des Verrutschens (bei 80 von 1000 Trägerinnen) und der Ausstoßung (50 von 1000 Anwenderinnen) gibt. Die Kosten für den Kupferball liegen bei 350 bis 500 €.
Als Barrieremethoden werden jene Verhütungsmittel bezeichnet, die, wie der Name schon sagt, eine Barriere gegen das Eindringen von Spermien bilden. Sie blockieren den Weg der Spermien in die Gebärmutter und verhindern so eine Schwangerschaft.
Kondome sind die beliebteste Barrieremethode und das einzige Verhütungsmittel, das auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Deshalb sind sie auch dann ratsam, wenn bereits eine andere Verhütungsmethode verwendet wird.
Damit sie zuverlässig schützen, müssen sie korrekt angewendet werden. So sollte stets ein frisches Kondom in der richtigen Größe verwendet und mit Sorgfalt über den erigierten Penis gestreift werden, ohne das Kondom zu beschädigen. Der Pearl-Index liegt bei 2 bis 12 und sie sind im Einzelhandel erhältlich.
Zusätzlich zu herkömmlichen Kondomen gibt es Frauenkondome (auch Femidome genannt). Diese kleiden die Vagina von innen aus und bestehen aus einem Schlauch, der an beiden Enden einen Ring hat. Der innere Ring sorgt für Halt in der Vagina, der äußere wird über die Schamlippen gestülpt.
Die Anwendung von Frauenkondomen ist nicht ganz so einfach, wie es bei herkömmlichen Kondomen der Fall ist und braucht mehr Übung und Erfahrung. Es gibt wenige Studien, die über die Sicherheit von Femidomen Aufschluss geben. Bei einwandfreier Anwendung wird der Pearl-Index bei ca. 5 angesetzt. Bei sogenannter „Alltagsanwendung” kann es allerdings bei bis zu 21 von 100 Frauen zu einer ungewollten Schwangerschaft führen. Es bietet daher keinen sehr zuverlässigen Empfängnisschutz.
Eine weitere Barrieremethode ist das Didaphragma (auch Pessar genannt). Das Diaphragma ist ein biegsamer Ring mit einer Silikonhaube. Es wird in die Vagina eingeführt, wo es über dem Muttermund liegt. Dadurch verhindert es, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen können.
Zusätzlich wird es mit einem Spermizidgel bestrichen, welches die Beweglichkeit der Spermien einschränkt und diese abtötet. Das Diaphragma wird von einem fachkundigen Frauenarzt oder einer Frauenärztin individuell angepasst, um einen korrekten Sitz zu gewährleisten. Bei guter Pflege kann es bis zu zwei Jahre wiederverwendet werden.
Die Anwendung eines Diaphragmas erfordert etwas Übung und Erfahrung. Aufgrund der möglichen Anwendungsfehler oder schlechter Anpassung liegt der Pearl-Index deshalb nur bei 1 bis 20.
Spermizide sind als Schaum, Creme, Gel oder Zäpfchen erhältlich und dienen dazu, Spermien bewegungsunfähig zu machen und abzutöten. Sie werden in Verbindung mit anderen Barrieremethoden wie dem Diaphragma, der Portiokappe oder dem Verhütungsschwamm verwendet, um deren Sicherheit zu erhöhen. Die enthaltenen Substanzen können die Scheide allerdings reizen und sie anfälliger für Infektionen machen. Deshalb sollten Sie Spermizide nicht öfter als einmal täglich verwenden.
Die Portiokappe sieht aus wie ein kleiner Hut mit Krempe, ähnlich dem Diaphragma, ist allerdings kleiner. Es besteht aus Silikon und wird ebenfalls in die Scheide eingeführt, um den Muttermund zu verschließen. Auch die Portiokappe wird in Verbindung mit Spermiziden angewendet, von Gynäkolog*innen angepasst und ist wasch- und wiederverwendbar.
Verhütungsschwämme sind runde Schwämme aus Polyurethan, die Spermizide enthalten. Der Schwamm wird vor dem Geschlechtsverkehr mit Wasser befeuchtet und wie ein Tampon tief in die Scheide eingeführt. Er ist rezeptfrei erhältlich und hat einen Pearl-Index von 5 bis 10.
Neben Kupfer- und Barrieremethoden gibt es noch natürliche Verhütungsmethoden, die auch als Methoden zur natürlichen Familienplanung (NFP) bezeichnet werden. Diese greifen nicht in den Zyklus oder den Körper allgemein ein.
Doch sie sind nicht für jede Frau geeignet und sind selbst akribisch angewendet, nicht besonders zuverlässig. Sie sollten nur in Kombination mit anderen Verhütungsmitteln eingesetzt werden, falls eine Schwangerschaft verhindert werden soll.
Zudem erfordern sie viel Disziplin sowie eine ausgeglichene Alltagsroutine, gutes Stressmanagement und ausreichend Schlaf, um eine verlässliche Auswertung zu gewährleisten. Für Frauen mit sehr unregelmäßiger Periode sind sie nicht geeignet.
Eine natürliche Verhütungsmethode ist die Temperaturmethode. Bei dieser messen Sie jeden Morgen Ihre Basaltemperatur (Körpertemperatur direkt nach dem Aufwachen) und notieren diese. Die Körpertemperatur variiert je nach Zeitpunkt im Zyklus und steigt nach dem Eisprung. Durch die tägliche Messung soll es ermöglicht werden, die fruchtbaren Tage zu erkennen. Sex wird an den fruchtbaren Tagen vermieden, um einer Schwangerschaft vorzubeugen. Was in der Theorie gut klingt, ist in der Praxis nicht immer zuverlässig, da die Körpertemperatur von anderen Faktoren wie Alkohol, Stress oder Müdigkeit beeinflusst werden kann. Sie ist daher nur in Kombination mit anderen Verhütungsmitteln zu empfehlen.
Bei der Kalendermethode (auch Knaus-Ogino-Methode genannt) wird die Periode ebenfalls akribisch dokumentiert und so die fruchtbaren Tage berechnet. Dies ist allerdings relativ unzuverlässig, da der Zyklus schwanken kann. Auch die Kalendermethode sollte nicht als alleinige Verhütungsmethode eingesetzt werden, falls eine Schwangerschaft verhindert werden soll. Der Pearl-Index dieser Methode liegt über 9.
Auch die Billings-Methode erfordert Disziplin. Hier wird der Zervixschleim täglich untersucht und aufgrund der Veränderungen in Beschaffenheit (milchig, zäh, klar) der Eisprung ermittelt. Mit einem Pearl-Index von 5 sollte auch diese Methode nur ergänzend verwendet werden.
Die symptothermale Methode ist eine Verhütungsmethode, bei der die tägliche Temperaturmessung und die Untersuchung des Zervixschleims kombiniert werden.
Bei besonderer Sorgfalt und Verzicht auf Sex an den fruchtbaren Tagen kann ein Pearl-Index von 0,4 bis 1,8 erreicht werden.
Die Verwendung eines Verhütungscomputers ist keine eigenständige Methode, sondern hilft dabei, die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Dies geschieht durch Temperaturmessung oder Hormonkonzentration im Urin. Diese Computer können relativ teuer ausfallen und variieren sehr im Preis. An den fruchtbaren Tagen muss zusätzlich verhütet werden. Auch hier können Schwankungen im Zyklus zu ungenauen Messungen führen.
Als „Coitus Interruptus” wird das Rausziehen des Penis vor dem Samenerguss bezeichnet. Diese Methode bietet allerdings verschwindend geringe Sicherheit: Denn auch vor der Ejakulation kann es bereits zum sogenannten Lusttropfen kommen, der Spermien enthalten kann, die zur Befruchtung der Eizelle führen.
Wem das nichts ausmacht, frei nach dem Motto „Wenns passiert, passiert es”, bei dem kann diese Methode durchaus Verwendung finden.
Ist eine Schwangerschaft aber nicht gewollt und muss anschließend eine Art der Notfallverhütung eingenommen werden, ist vom Coitus interruptus abzuraten. Notfallverhütungsmittel wie die Pille danach setzen im Körper deutlich mehr Hormone auf einmal frei als bei regulärer Einnahme der Antibabypille und sollten wirklich nur im Notfall verwendet werden.
Zu den dauerhaften Verhütungsmethoden gehören die Vasektomie (Sterilisation beim Mann) und die Tubensterilisation (Sterilisation der Frau). Bei der Sterilisation der Frau werden innerhalb einiger Jahre weniger als 5 Frauen, die auf diese Art verhüten, schwanger. Sie gilt als sicherste Verhütungsmethode.
Ein operativer Eingriff erfolgt über drei kleine Schnitte am Bauchnabel sowie links und rechts in der Schamhaargrenze, bei der die Eileiter durchtrennt, entfernt, verödet oder mit einem Clip verschlossen werden. So können Spermien nicht zur Eizelle gelangen. In nur äußerst seltenen Fällen kann es zu einer Befruchtung kommen, wenn ein Spermium trotzdem einen Weg zur Eizelle findet. Eine Durchtrennung oder Verödung der Eileiter bietet mehr Sicherheit als ein Clip.
Eine Sterilisation bei der Frau wirkt sich nicht auf den Zyklus, Hormonhaushalt oder die Stimmung aus und gilt als risikoarm. Allerdings will eine Sterilisation gut überlegt sein, da sie dauerhaft besteht und für gewöhnlich nicht rückgängig gemacht werden kann. Sie eignet sich deshalb nur für Frauen, die entweder schon Kinder oder keinen Kinderwunsch (mehr) haben.
Füllen Sie unseren kurzen medizinischen Fragenbogen aus und wählen Sie Ihr bevorzugtes Medikament – ganz einfach in wenigen Klicks.
Beantworten Sie während unserer kostenlosen
2-minütigen Beratung ein paar einfache Fragen
Wir stellen Ihnen die besten
verschreibungspflichtigen Medikamente für Sie und Ihre Erkrankung vor
Unser Arzt stellt Ihnen ein
Rezept aus und Ihr Medikament wird in diskreter Verpackung zugestellt
Wir bieten einen vollständig regulierten Online-Arzt- und Apothekenservice an