Es gibt zwei Arten von Asthmasprays die in Kombination helfen die Symptome von Asthma in Griff zu bekommen: Controller und Reliever. Laut einer Studie des Versorgungsatlas stieg die Anzahl der an Asthma erkrankten Erwachsenen innerhalb von 8 Jahren um 35 % an. Diese Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum 2009 - 2018. Bei Kindern und Jugendlichen, die eher als die Erwachsenen von Asthma Bronchiale betroffen sind, blieb die Anzahl gleich. Da der Bedarf an Asthmasprays in der deutschen Bevölkerung ansteigt, stellt sich die Frage, welche Arten es gibt und wie sie wirken.
Es gibt eine Menge an unterschiedlichen Wirkstoffen, doch die Asthmasprays werden grundsätzlich in zwei Sorten unterteilt: Zum einen in die sogenannten Controller, die langfristig eingenommen werden und zum anderen gibt es die Reliever, die im Notfall eingesetzt werden.
Der Name Controller kommt aus dem Englischen und wurde auch für die deutsche Sprache übernommen. Controller sind Asthmasprays, die als Langzeitmedikamente eingesetzt werden, um die chronische Entzündung in den Bronchien zu kontrollieren bzw. zu unterdrücken. Sie wirken entzündungshemmend und sorgen dafür, dass die Bronchialschleimhaut weder anschwillt, noch Schleim erzeugt. Sind die Bronchien nicht mehr so stark entzündet, dann werden die Husten- und Asthmaanfälle seltener und schwächer. Controller werden täglich eingenommen und wirken in der Regel nach 7 Tagen. Sie werden nach Abklingen der Symptome weiterhin zur Vorbeugung eingesetzt.
Der Wirkstoff Kortison
Kortisol oder Hydrocortison ist ein körpereigenes Hormon, das in der Nebenniere hergestellt wird und auch als Stresshormon bekannt ist, da es zusammen mit Adrenalin in Stresssituationen vermehrt gebildet wird. Durch Kortisol wird die Zellteilung im Körper verlangsamt und beeinflusst Kohlenhydrat- sowie Eiweißstoffwechsel. Es reguliert das Immunsystem und schwächt Entzündungen sowie allergische Reaktionen ab. Es stabilisiert die Herz-Kreislauf-Funktion und steuert den Wasser-Elektrolyt-Haushalt.
Kortison ist im menschlichen Körper ein sogenanntes Prohormon, also die Vorstufe des Hormons Kortisol. Der wirksamste Wirkstoff der Controller ist synthetisch hergestelltes Kortison, das jedoch viel potenter ist als das körpereigene Kortison. Um die sehr ungesunden Nebenwirkungen von Kortison abzumildern, wird der Magen - Darm - Trakt umgangen und das Kortison direkt inhaliert. Diese Medikamentenformen werden als inhalative Glucocorticoide (ICS) bezeichnet und entgehen so der Verwechslung von körpereigenem und synthetischen Kortison. Durch die Inhalation gelangt der Wirkstoff direkt an den Ort, an dem er wirken soll, also in die Lunge.
Die effektive Wirkung von Glucocorticoiden (synthetisch hergestelltes Kortison):
Synthetischen Arzneistoffe, die zu den Glucocorticoiden zählen, sind zum Beispiel Budesonid, Mometason, Beclometason, Fluticason und Ciclesonid.
Bei schwerem Asthma bronchiale werden trotz der Nebenwirkungen in der Regel Tabletten verschrieben, die als orale Glucocorticosteroide (OCS) bezeichnet werden. Die Nebenwirkungen können gemildert werden, indem die Tabletten nur in Notfällen und in niedriger Dosierung eingenommen werden.
Kortison Nebenwirkungen
Insgesamt sind die Vorteile des Wirkstoffes Kortison so überzeugend und der große Nutzen des Patienten so überwiegend, dass die Betroffenen die Nebenwirkungen in Kauf nehmen bzw. Maßnahmen ergreifen, um diesen entgegenzuwirken.
Folgende Nebenwirkungen sind vor allem bei der oralen Einnahme zu erwarten: Gewichtszunahme, Akne, Hautverdünnung, erhöhte Blutzuckerwerte, Vollmondgesicht, Schlafstörungen, Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und Osteoporose.
Durch die Inhalation in Sprayform, bei der das Medikament direkt an den Wirkungsort und gar nicht erst in den Magen-Darm-Trakt gelangt, sind die Nebenwirkungen deutlich geringer.
Die Einnahme von Kortisonsprays kann das Immunsystem schwächen (Immunsuppression). Dies kann Mundsoor, Heiserkeit, Rachenentzündung und Kopfschmerzen verursachen.
Die Sprays können in seltenen Fällen systemische Glucocorticoid-Nebenwirkungen entstehen lassen, wie beispielsweise das Cushing-Syndrom. Eine erhöhte Produktion des körpereigenen Prohormons Kortisol ist hier die Folge.
Wann wirkt ein Kortisonspray?
Inhalative Glucocorticoide wirken nicht sofort. Es dauert Tage bis Wochen, in der Regel 7 Tage, bis zum vollen Wirkungseintritt. Eine effektive, langfristige Wirkung kann nur durch die regelmäßige Einnahme erzielt werden. Somit können nach Abklingen der akuten Symptome die anderen Asthmamedikamente, wie Mittel zur Bronchienerweiterung und Notfall-Arzneimittel, reduziert bis weggelassen werden.
Reliever sind Notfall-Asthmasprays, die als Beta-2-Antagonisten oder Beta-2-Sympathomimetika bezeichnet werden. Es handelt sich um adrenalin-ähnliche Substanzen, welche die Wirkung der zu den Katecholaminen zählenden Hormonen Noradrenalin und Adrenalin im Sympathikus imitieren, indem sie β2-Adrenozeptoren aktivieren. Die Funktion der β2-Adrenozeptoren besteht in der Entspannung und dem Aufbau der Bronchialmuskulatur. Sie zählen zusammen mit anabolen Steroiden und Wachstumshormonen zu den Substanzen mit anaboler Wirkung.
Wirkung der Reliever
Die Wirkung der Reliever ist es, die Bronchien zu erweitern und die Muskulatur zu entkrampfen. Sie tragen auch dazu bei, dass der Schleim abtransportiert wird. Daher werden sie auch als Bronchodilatatoren bezeichnet. Sie haben eine wohltuende, schnell einsetzende Wirkung, was bei einem Asthmaanfall oder akuter Atemnot nötig entscheidend ist. Da sie nicht die Entzündung der Atemwege bekämpfen, sondern nur die Symptome mildern, stellen sie keine Maßnahme zur Langzeittherapie bei Asthma dar, sondern werden bei Bedarf eingesetzt. Es werden lang- und kurzwirksame Reliever unterschieden.
Kurzwirksame Beta-2-Sympathomimetika (SABA)
Diese Reliever sind für einen akuten Asthmaanfall geeignet. Der Wirkungseintritt erfolgt bereits nach 3 bis 10 Minuten. Die Wirkungsdauer beträgt 3 bis 5 Stunden. Normalerweise werden diese Medikamente nicht vorbeugend eingesetzt. Vor Ausdauersport, Sportunterricht in der Schule oder starker körperlicher Anstrengung können sie jedoch eingesetzt werden, um einem Asthmaanfall vorzubeugen. SABA werden bei leichten bis mittelschweren Symptomen eingesetzt.
Effektive Wirkstoffe für ein Asthmaspray sind Salbutamol, Albuterol, Fenoterol und Terbutalin.
Langwirksame Beta-2-Sympathomimetika (LABA)
Auch diese Reliever sind als Notfallmedikament geeignet, da ihr Wirkungseintritt ebenfalls nach 3 bis 10 Minuten stattfindet. Es tritt eine entspannende Erweiterung der Bronchien ein, die über einen Zeitraum von bis zu 12 Stunden durch das Medikament wirksam ist. Geeignet sind diese Asthmasprays für ein fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung.
Effektive Wirkstoffe: Formoterol oder Salmeterol
Nebenwirkungen von Relievern
Die Inhalation bewirkt weitaus weniger Nebenwirkungen als die Tabletteneinnahme. Es wird in der Regel ein Asthmaspray verschrieben. In fortgeschrittenen Stadien können auch die Tabletten eingenommen werden. Der Körper wird in einen leistungsfähigen aber auch angespannten Zustand gesetzt, wenn zu viel Adrenalin aktiv ist.
Die Nebenwirkungen der anabol wirkenden Substanzen können Folgende sein:
In der sogenannten GOAL Studie fand man heraus, dass Asthma zwar nicht heilbar aber mit dem Einsatz der oben genannten Medikamente in Kombination kontrollierbar ist. GOAL ist die englische Abkürzung für “Gaining Optimal Asthma control”, was auf Deutsch die optimale Erzielung der Kontrolle von Asthma bedeutet. Die Kombinationsbehandlung sollte ein ICS oder inhalatives Glucocorticoid (Controller) mit einem kurz- oder langwirksamen Beta-2-Sympathomimetikum (Reliever) vereinen, um eine Kontrolle der Entzündung und eine langfristige Bronchienerweiterung zu erzielen. In der Studie führte diese Maßnahme bei 41 % der Patienten zur vollständigen Kontrolle der Asthmasymptome und zur Reduzierung der Häufigkeit von Verschlechterungsschüben.
In Europa sind die meisten Asthmasprays rezeptpflichtig. Der Wirkstoff der Cromoglicinsäure ist jedoch rezeptfrei in Form eines Sprays erhältlich. Zur Milderung von Symptomen des allergischen Asthmas werden Medikamente, die Cromoglicinsäure enthalten, eingesetzt. Die in der Apotheke frei verkäuflichen Sprays werden zum Beispiel bei Heuschnupfen eingesetzt, wenn die betroffene Person weiß, dass sie sich gleich dem allergischen Stoff aussetzen wird, da sie das Haus verlässt.
Es gibt zwei verschiedene Typen von Sprays, die für unterschiedliche Situationen geeignet sind. In der Regel zeigt Ihnen der Arzt den richtigen Umgang mit dem Spray.
Dosieraerosol
Durch einen Sprühstoß gelangt der Wirkstoff direkt in feinster Verteilung zur Lunge. Dosieraerosole sind einfach in der Handhabung, doch das Einatmen sollte mit dem Drücken auf das Aerosol abgestimmt sein. Aufgrund der einfachen Handhabung werden Dosieraerosole in der Regel bei schwerem Asthma und als Notfallmedikament eingesetzt. Das Asthmaspray namens Foster ist zum Beispiel ein Dosieraerosol.
Pulverinhalator
Der Wirkstoff wird in Pulverform an die Lunge abgegeben. Der Patient sollte das Pulver durch ein kräftiges Einatmen inhalieren, wobei die Pulverpartikel oft Husten auslösen können. Weiters, sollte er versuchen, bei der Inhalation das Mundstück fest mit dem Mund zu umschließen. Geeignet ist der Pulverinhalator nicht als Notfallmedikament. Auch bei schwerem, asthmatischem Verlauf ist die Einnahme aufgrund des Hustenreizes ungünstig.
1. Vor dem Gebrauch sollte das Asthmaspray geschüttelt werden
2. Vor der Inhalation wird kräftig und ruhig ausgeatmet
3. Zu Beginn wird auf das Spray gedrückt, dann wird eingeatmet 4. und nach einer Sekunde wird das Asthmaspray betätigt. Es wird so tief wie möglich eingeatmet.
4. Während des Sprühstoßes sollte das Spray aufrecht gehalten werden, damit das Mundstück Richtung Rachen zeigt. Wird das Spray schräg gehalten, dann verbleibt eventuell eine Menge des Wirkstoffes im Mund.
5. Der Atemzug bleibt zwischen 5 bis 10 Sekunden mit geschlossenem Mund im Körper und erst dann wird ausgeatmet. Die Luft wird angehalten, damit sich der Wirkstoff in der Lunge verteilen kann.
6. Wenn Sie einen Pulverinhalator verwenden, dann sollten Sie aufpassen, dass Sie beim Ausatmen nicht in diesen atmen, da es durch die Feuchtigkeit des Atems zu Verklumpungen des Wirkstoffes kommen kann.
7. Wenn Sie ein Kortisonspray verwenden, dann sollten Sie den Mund nach dem Gebrauch des Sprays gut auswaschen. Auch Mundstück und Innenseite des Deckels sind zu reinigen.
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