Wie funktioniert der weibliche Östrogenhaushalt?

Hormonelles Gleichgewicht
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Diese Frage stellen sich viele Frauen, die bereits mit Symptomen der Wechseljahre wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme zu kämpfen haben. Die Östrogene bestimmen bei der Frau sehr viele Körpervorgänge, wie zum Beispiel die Beschaffenheit der Genitalschleimhaut, Fettspeicherung, Fruchtbarkeit, Stimmung, Libido und Härte der Knochen. Zudem unterstützen sie die Prävention vor Brust- oder Gebärmutterhalskrebs, bilden die weiblichen Geschlechtsmerkmale aus und steuern den Menstruationszyklus. Der Östrogenhaushalt setzt sich aus Östron, Östradiol und Östriol zusammen und benötigt zur optimalen Funktion Jod, Magnesium und Vitamin D. Erfahren Sie in diesem Artikel alles über den Östrogenhaushalt und seine Funktion und wie sich Östrogenmangel oder zu viel Östrogen auf die Gesundheit auswirken.

Was ist Östrogen?

Östrogene sind Hormone und fungieren als chemische Botenstoffe, die verschiedene Prozesse blockieren oder fördern. Zwischen ihnen sollte immer ein ausgewogenes Verhältnis bestehen, sonst kommt es zur Hormonstörung. Die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) steuert die Hormone und beeinflusst die körpereigenen Hormon-Produktionsstätten wie Schilddrüse, Nebennieren und Eierstöcke.

Östrogen und Progesteron stellen die weiblichen Geschlechtshormone dar, die den weiblichen Zyklus steuern. Progesteron ist ein Gestagen und wird auch als Gelbkörperhormon bezeichnet. Hergestellt werden Östrogene in den Eierstöcken und in kleinen Mengen in den Nebennieren. Bei Schwangeren werden sie außerdem in der Plazenta hergestellt.

Auch Männer produzieren Östradiol in den Hoden. Diese spielen beim Fettstoffwechsel und bei anderen Stoffwechselprozessen sowie als Stimulus der Sexualität des Mannes eine große Rolle. Männer mit starkem Übergewicht weisen oft einen erhöhten Östradiolwert auf. 

Die drei körpereigenen Östrogene

Östron (E1): Wird in den Eierstöcken und Nebennieren ausgeschüttet. Nach den Wechseljahren wird es hauptsächlich im Fettgewebe, der Muskulatur und Leber hergestellt.

Östradiol (E2): Dieses kommt am häufigsten im Körper vor und ist das wirksamste der drei Östrogene. Es spielt bei den meisten natürlichen Östrogen-Wirkungen im Körper eine Rolle und sorgt beispielsweise für die weiblichen Kurven.

Östriol (E3) Östriol: Wird vor allem in der Schwangerschaft im Körper produziert. Es ist zudem das Östrogen mit der schwächsten Wirkkraft. 

Bei allen dreien gibt es auch die Schreibweise mit “E”, also Estron, Estradiol und Estriol. Diese sind aus dem Englischen hergeleitet.

Die Wirkung von Östrogen

Die wichtigsten Östrogene sind Östradiol, Östron und Östriol, die zusammen mit den Gestagenen die Fortpflanzung und Vorgänge des Menstruationszyklus im weiblichen Körper steuern. Die Reifung der Follikel in den Eierstöcken bis hin zum Eisprung, die Beförderung der Eier zur Gebärmutter sowie die Einnistung der befruchteten Eizelle werden zum Beispiel durch diese Sexualhormone gesteuert. Außerdem spielen Östrogene eine wichtige Rolle bei der Produktion des Scheidensekrets und dem Wachstum der Brüste.

Abbildung der weiblichen Geschlechtsorgane mit den Östrogenen Östradiol, Östriol und Östron.

Östrogen Funktion

  • Bewirken Wassereinlagerungen im Gewebe
  • Sorgen bei hohem Vorkommen für eine geringe Talgproduktion und gleichzeitig für eine bessere Möglichkeit der Wasserbindung in der Haut
  • Steuern das Scheidensekret und wirken bei allen Vorgängen des Geschlechtsapparats mit
  • Einfluss auf Appetit und Energieumsatz
  • Steuern die Fettspeicherung
  • Fördern die Eiweißproduktion
  • Fördern einen Anstieg der Blutfette (Triglyzeride) und des Cholesterins
  • Sorgen für die Kalziumaufnahme der Knochen
  • Beeinflussen das Immunsystem
  • Beeinflussen unsere Stimmung, da sie auf das zentrale Nervensystem einwirken
  • Fördern die Durchblutung

Der Östrogenspiegel bei der Frau

Der Östrogenspiegel richtet sich bei der Frau nach der jeweiligen Phase des Monatszyklus. Der Normalwert von Östrogen schwankt zudem vom Eintritt der Periode bis zu den Wechseljahren:

  • Zyklustag 1 - 14: Die Follikelphase beginnt am ersten Tag der Menstruation und endet mit dem Beginn des Eisprungs. Der Östrogenwert liegt bei < 80 pg/ml (Pikogramm pro Milliliter)
  • Zyklustag 12 - 14: In der Ovulationsphase liegt der Wert mit 200 bis 400 pg/ml Östrogen am höchsten, da hier der Eisprung stattfindet
  • Zyklustag 14 - Menstruation: Nach dem Eisprung beginnt die Lutealphase. Ab hier nimmt das Östrogen ab und die Werte liegen zwischen 100 bis 250 pg/ml
  • Ab den Wechseljahren sinkt der Wert von Östrogen auf 20 pg/ml ab und nähert sich dem normalen Wert von Männern an.
Der weibliche Zyklus unterteilt in Menstruation, Follikelphase, Ovulation und Lutealphase mit Progesteron- und Östrogenspiegel an verschiedenen Zyklustagen.

Wie kommt es zu Hormonstörungen?

  • Ein gestörter Hormonhaushalt kann aufgrund einer Östrogendominanz entstehen. Von dieser spricht man, wenn mehr Östrogen als Progesteron produziert wird. Eine Östrogendominanz kann sowohl auf einer Überproduktion von Östrogen oder der Gabe von Hormonpräparaten basieren.
  • Hormonstörungen können auch durch einen Mangel an Progesteron entstehen, der aufgrund von Stress oder einer eingeschränkten Enzymtätigkeit eintreten und den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen kann.
  • Bei Frauen kann ein Östrogenmangel beispielsweise aufgrund der Menopause oder Postmenopause zu einer Überproduktion der männlichen Geschlechtshormone (Androgene) führen.

Wie wird eine Hormonstörung festgestellt?

Ein hormonelles Ungleichgewicht lässt sich durch eine Blutprobe bestimmen. Über das Blut gelangen wichtige Hormone zu bestimmten Rezeptoren und von dort direkt zur Zelle. Durch das Blutserum kann deshalb auch ermittelt werden, wie viel Östrogen und Testosteron vorhanden ist.

Symptome und Folgen von Östrogenmangel

Auch wenn ein niedriger Östrogenwert besonders in den Wechseljahren vorkommt, können auch jüngere Frauen davon betroffen sein. Östrogenmangel Symptome können unter anderem folgende sein:

  • Hitzewallungen
  • Schlafstörungen
  • Innere Unruhe
  • Depression
  • Gewichtszunahme
  • Dünneres Haar
  • Der Körper verliert an Rundungen
  • Die Farbpigmente von Haut und Haaren können schwächer werden
  • Die Haut nimmt an Tonus ab
  • Trockene Scheidenschleimhaut
  • Mehr Gelenks- und Knochenschmerzen
  • Übermäßige Gesichtsbehaarung

Sowie höheres Risiko für: 

  • Brustkrebs
  • Osteoporose (Knochenschwund)
  • Demenz
  • Scheidenentzündungen

Östrogenmangel in den Wechseljahren 

Aufgrund der Menopause wird bei Frauen zu wenig Kalzium in die Knochen eingelagert, da die Eierstöcke ihre Funktion allmählich ein- und immer weniger Östrogen herstellen. Auf lange Sicht kann daher Osteoporose entstehen, wenn die Betroffenen nicht mit Nahrungsergänzung und Medikamenten nachhelfen. Hier sind jedoch auch genetische Faktoren mit im Spiel.

Aufgrund des Mangels an Östrogen wird das mehrschichtige Zellgewebe in der Scheide zurückgebildet. Die Folge ist eine trockene Scheide, die anfälliger für Scheidenentzündungen wie Vaginalpilz und bakterielle Vaginose ist. Durch die fehlende Lubrikation können auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auftreten.

Der Hypothalamus im Gehirn steuert den Hormonhaushalt und beeinflusst die Körpertemperatur. Durch das plötzliche Absinken der Östrogene auf 20 pg/ml wird er unregelmäßig aktiviert und es kommt zu Hitzewallungen. 

Das Gedächtnis, die Stressregulierung und die Gefühlsempfindungen werden vom Hippocampus, der Amygdala und dem Gyrus cinguli (alles sind Teile des limbischen Systems) gesteuert. Diese Bereiche sind durch den rapiden Hormonentzug betroffen, denn die Sexualhormone docken an Rezeptoren in diesen Bereichen an. Nach einigen Jahren hat sich der Organismus auf den Östrogenverlust eingestellt, doch bis dahin können immer wieder Symptome wie Stimmungsschwankungen, Depression und Unruhegefühl auftreten, wenn nicht mit einer Therapie (z. B. Hormonersatztherapie) gegengesteuert wird.  

Weitere langwierige Auswirkungen auf das Gehirn sind das Absterben der Nervenzellen, wenn die Östrogene vollständig aus dem Organismus verschwunden sind. Das Risiko, an Demenz zu erkranken, wird somit erhöht.

Kann in den Wechseljahren auch zu viel Östrogen vorhanden sein?

Östrogene können auch im Fettgewebe produziert werden. Bei starkem Übergewicht kann der Östrogenspiegel daher auch während der Wechseljahre hoch sein und ein Ungleichgewicht aus Östrogenen und Gestagenen entstehen. 

Bei Wechseljahrsbeschwerden sollte besonders auf folgende Faktoren geachtet werden:

  • Gesunde Ernährung zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels
  • Gewichtskontrolle und Bewegung
  • Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und pflanzlichen Hormonregulatoren wie Nachtkerzenöl, Magnesium, Jod und Vitamin D, um die Hormone ins Gleichgewicht zu bringen
  • Maßnahmen zur Stressreduzierung wie Spaziergänge in der Natur, Meditation, Yoga, Tai Chi, Qigong oder Wellness

Ovestin ist eine rezeptpflichtige Hormonsalbe, die bioidentisches Östriol enthält. Sie kann bei typischen Beschwerden wie trockener Scheide, chronischer Blasenentzündung und anderen genitalen Beschwerden bei Wechseljahrsproblemen aufgrund von Östriolmangel angewandt werden.  

Hormonstörungen bei jungen Frauen

Wenn ein Östrogenmangel bei fruchtbaren Frauen auftritt, kann es sich um eine Fehlfunktion der Eierstöcke oder eine Entzündung bzw. Krankheit der Eierstöcke handeln. Der Mangel kann sich durch Symptome wie Schmierblutungen, Ausbleiben oder starke Verschiebung der Regel, unregelmäßige Blutungen, Pigmentstörungen der Gesichtshaut, untypischer Haarwuchs im Gesicht, Haarausfall und Akne manifestieren.

Die Ursachen können Folgende sein:

  • Stress
  • Hohe sportliche Belastung
  • Medikamenteneinnahme wie die Antibabypille oder Absetzen der Pille
  • Essstörungen
  • Schwangerschaft
  • Genetische Disposition zum Überschuss von Androgenen (männliche Sexualhormone) z. B. bei PCO Syndrom (Polyzystisches Eierstocksyndrom)
Eine Gruppe Frauen verschiedenen Alters mit fröhlichem Gesichtsausdruck.

Hormonelles Gleichgewicht: Was ist wichtig für einen stabilen Östrogenhaushalt?

Jod

Jod reguliert das optimale Gleichgewicht zwischen Östron, Östriol und Östradiol. Ein Jodmangel kann zu erheblichen Hormonstörungen führen und das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, erhöhen. Dabei geht es um den Östradiol-Wert, der ohne Jod schnell ansteigen kann.

Wie hoch ist der Tagesbedarf an Jod?

Laut offizieller Quellen liegt der Tagesbedarf bei 150 μg Jod, was jedoch mittlerweile von Experten angezweifelt wird, da viele Menschen an Jodmangel leiden. Man geht von 180-200 µg pro Tag aus. Diese Menge entspricht gemäß der FAO - Food and Agriculture Organization (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) der festgelegten Höchstmenge, wobei der Tagesbedarf im Falle von Schilddrüsenerkrankungen und -krebs bei 15-50 mg liegt. Sprechen Sie die Dosierung am besten mit Ihrem Arzt ab.

Welche Lebensmittel enthalten Jod?

  • Meeresfisch
  • Meerestiere
  • Algen, wie Nori, Kelp, Spirulina und anderen Salzwasseralgen, die in Kapselform, als Pulver und getrocknet erhältlich sind.
  • Natriumiodid - dieses Salz wird bei Jodmangel eingesetzt

Vitamin D

Vitamin D soll Teil von Enzymprozessen sein, die verschiedene Steroidhormone wie Östradiol und Progesteron steuern. Es unterstützt die normale Funktion von Muskeln, Knochen und Immunsystem sowie die Zellteilung und wird von der Haut bei Sonneneinstrahlung gebildet. 

Viele Menschen leiden an Vitamin D Mangel: Wer Vitamin D nicht durch ein 30-minütiges Sonnenbad täglich erhalten kann, sollte Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittel, die mit Vitamin D angereichert sind, in Betracht ziehen.

Magnesium

Magnesium wird benötigt, um Vitamin D umzuwandeln. Neben Nahrungsergänzungsmitteln und mit Magnesium angereicherten Lebensmitteln sind gute Magnesiumquellen unter anderem grünes Blattgemüse wie Spinat, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und Vollkorn.

Selen

Das Spurenelement Selen unterstützt viele Enzyme (Selenoproteinen), die zur Steuerung von Hormonhaushalt, Fruchtbarkeit, Energiestoffwechsel und zur Immunabwehr nötig sind. Paranüsse sind besonders hoch an Selen. Es ist zudem in Fisch und Schalentieren enthalten.

Östrogenhaushalt und Ernährung: Esstisch mit zwei großen Tellern voll frischem Blattspinat mit Nüssen, Beeren und Dressing garniert.

Quellen

  1. netDoktor Online: von Kunhardt, Lukas (2023): Östrogendominanz. [04.09.24].
  2. netDoktor Online: von Kunhardt, Lukas und Rudolf-Müller, Eva (2023): Östrogen. [04.09.24].
  3. Focus Online: Apfel, Petra (2019): Frauen sind nicht zickig - sie haben Hormone. [04.09.24].
  4. Health and Science Online (2019): Der Östrogenhaushalt hängt von Jod, Vitamin D, Magnesium und Selen ab. [04.09.24].
  5. Apotheken Umschau Online: Voos, Dunja (2017): Östrogene: Weibliche Geschlechtshormone. [04.09.24].
  6. Frauenärzte im Netz Online (2018): Hormonstörungen. [04.09.24].
  7. Fernarzt Online: Östron (E1). [04.09.24].
  8. MSD Manuals Online: Pinkerton, JoAnn V. Pinkerton (2023): Wechseljahre. [04.09.24].
  9. NIH Online (2022): Magnesium. [04.09.24].
  10. NIH Online (2024): Selenium. [04.09.24].

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