Das Diaphragma (auch Pessar genannt) war in den 1940er-Jahren ein weitverbreitetes Verhütungsmittel und wurde von ungefähr einem Drittel der Frauen verwendet. Eine Umfrage aus dem Jahr 2008 stuft die Nutzung nur noch auf rund 1 % ein. Doch woran liegt das? Bei korrekter Anwendung bietet das Diaphragma zuverlässigen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft und kann für viele Anwenderinnen Vorteile gegenüber gängigeren Methoden bieten. Erfahren Sie alles, was Sie über Anwendung, Vor- und Nachteile sowie Zuverlässigkeit dieser Verhütungsmethode wissen müssen und finden Sie heraus, ob sie zu Ihnen passt.
Das Pessar oder Diaphragma gehört zu den mechanischen Verhütungsmitteln - das bedeutet, dass es ohne Hormone funktioniert.
Es besteht aus einer Silikon- oder Latexmembran mit einem flexiblen Rand und erinnert an einen kleinen Hut mit Krempe, der über den Zervix (Muttermund) und sicher zwischen Schambein und Scheidengewölbe passt. Es wird normalerweise zusammen mit einem Spermizid angewendet (ein Spermien abtötendes Gel) und ist in verschiedenen Größen und Modellen erhältlich, um eine sichere Barriere gegen Spermien zu bilden.
Bevor Sie ein Pessar zur Verhütung anwenden können, muss es zuerst fachkundig angepasst werden. Es ist also ein Besuch beim Frauenarzt nötig.
Vor dem ersten Geschlechtsverkehr sollten Sie außerdem die korrekte Anwendung ein paar Mal üben - das gibt Sicherheit und Routine bei der Verwendung und erhöht die Zuverlässigkeit des Verhütungsmittels.
Zum Entfernen einfach die Griffmulde mit den Fingern ertasten und das Pessar daran herausziehen.
Keine Verhütungsmethode ist perfekt und für jeden Nutzer und jede Nutzerin einwandfrei anwendbar. Pessare sind hierbei keine Ausnahme, jedoch sollten die folgenden Punkte Ihnen eine Übersicht darüber geben, ob sie für Sie infrage kommen.
Das Diaphragma bietet zuverlässigen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Die Zuverlässigkeit (zusammen mit der Verwendung eines Spermizids) hängt allerdings stark von der richtigen Anwendung als auch der fachgerechten Anpassung beim Frauenarzt ab. Der Pearl-Index liegt deshalb hier zwischen 1 und 20.
Der Pearl-Index ist ein Maß zur Beurteilung der Zuverlässigkeit verschiedener Verhütungsmethoden. Er gibt Auskunft darüber, wie sicher ein Verhütungsmittel ist und gibt an, wie viele aus 100 Frauen ungewollt schwanger werden, während sie eine bestimmte Methode über den Zeitraum von einem Jahr verwenden.
Ein Pearl-Index von eins besagt, dass von 100 Frauen nur eine innerhalb eines Jahres schwanger wird, wenn sie die entsprechende Verhütungsmethode (z.B. Diaphragma, Antibabypille etc.) nutzt.
Ein Pearl-Index von zwei bedeutet also, dass zwei von 100 Frauen im Zeitraum eines Jahres ungewollt schwanger werden, ein Pearl-Index von drei, dass drei von 100 Frauen schwanger werden usw.
Je niedriger der Pearl-Index für das verwendete Verhütungsmittel, desto sicherer ist es.
Je nach Hersteller und Art (Einheitsgröße oder verschiedene Größen) belaufen sich die Kosten für ein Diaphragma auf 30 € bis 70 € pro Stück. Zusätzlich fallen noch Kosten für Spermizid Creme oder Gel sowie für die Anpassung beim Arzt und Kontrolluntersuchungen an.
Das Diaphragma ist heute nicht mehr so beliebt, wie es einst der Fall war. Dies ist vor allem auf die zahlreichen alternativen Verhütungsmethoden, die heutzutage zur Verfügung stehen, zurückzuführen, die oft wegen ihrer einfacheren Handhabung und höheren Wirksamkeit vorgezogen werden.
Jedoch bietet auch das Diaphragma bei korrekter Anwendung zuverlässigen Schutz und hat einen entscheidenden Vorteil: Es bietet vor allem Frauen, die nicht auf hormonelle Verhütung zurückgreifen können, eine sichere Option.
Wer nicht dauerhaft verhüten möchte, nur gelegentlich Geschlechtsverkehr hat oder Wert auf hormonfreie Verhütung legt, für den kann ein Diaphragma eine gute Lösung zur Empfängnisverhütung sein.
Ob eine Verhütungsmethode zu Ihnen passt, hängt also von mehreren Faktoren ab, unter anderem Ihrem Alter, Gesundheit und Lebensstil. Der beste Ansprechpartner ist hierbei Ihr Frauenarzt.
MSD Manual Online: Casey, Frances E. (2023): Barriere und andere pericoitale Kontrazeptiva [17.07.24].
Frauenärzte im Netz Online (2018): Diaphragma/ Pessar [17.07.24].
Gesundheit.GV.AT - Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs Online: Redaktion Gesundheitsportal (2019): Das Diaphragma Caya [17.07.24].
Apotheken.de Online: Dr. med. Schäffler, Arne. Dr. med. Stadler, Andrea (2023): Pearl-Index [17.07.24].
Statista Online (2008): Welche Verhütungsmittel bzw. -methoden benutzen Sie oder Ihr Partner momentan? [17.07.24].
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