Malariaprophylaxe

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Malaria ist eine sogenannte "Tropenkrankheit"

Medikamente können einer Infektion vorbeugen

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Behandlungen

Wir haben eine Reihe von zugelassenen und sicheren Medikamenten für Ihre Bedürfnisse zur Behandlung von Malariaprophylaxe zur Verfügung.

Über

Brauche ich Malaria-Tabletten?

Wenn sie in ein Land reisen in dem Malaria vorkommt, ist es sinnvoll eine Malariaprophylaxe einzunehmen. Auch eine sogenannte Stand-by-Medikation ist möglich. In diesem Fall wird das Medikament erst dann eingenommen, wenn Symptome, wie z.B. Fieber auftreten. Sicherer ist jedoch die prophylaktische Einnahme. Je nach Gebiet in das Sie verreisen kann eine der beiden Optionen empfehlenswert sein. Eine reisemedizinische Beratung kann hier weiterhelfen.

Wie bekommt man Malaria?

Malaria wird durch Parasiten, sogenannte Plasmodien verursacht. Die Infektion erfolgt durch Mückenstiche der Anophelesmücke,wenn die Mücke mit dem Erreger infiziert ist. Meist erfolgt die Übertragung bei Nacht. Malaria ist insbesondere für schwangere Frauen, ältere Menschen und Kinder gefährlich, da bei ihnen öfters schwere Verläufe auftreten.

Welche Arten von Malaria gibt es?

Malaria wird durch bestimmte Einzeller, sogenannte Plasmodien hervorgerufen. Es gibt fünf verschiedene Plasmodienarten, die Malaria verursachen: Plasmodium vivax, P. malariae, P. ovale, P. knowlesi und Plasmodium falciparum.

Diese Erreger können vier verschiedene Formen der Malaria hervorrufen.

Die lebensbedrohliche Malaria tropica wird durch eine Infektion mit dem Erreger Plasmodium falciparum verursacht. Die Malaria tertiana wird durch P. vivax und P. ovale verursacht. Die Malaria quartana durch P. malariae ist selten und meist harmlos. Die Knowlesi-Malaria ist eine Variante der Malaria in Südostasien und wird durch Plasmodium knowlesi verursacht.

Welche Gebiete sind von Malaria betroffen?

Malaria kommt in über 100 verschiedenen Ländern vor, die meisten davon in tropischen Regionen. Diese Gebiete umfassen große Teile Afrikas, Asiens und Mittelamerikas, einige Teile des Nahen Ostens und einige pazifische Inseln wie Papua-Neuguinea. In Europa sind Fälle in Griechenland, insbesondere im Peloponnes aufgetreten. In Deutschland kommt Malaria nicht vor. Ob Ihr Reiseziel bzw. Ihre Reiseregion ein Malaria-Gebiet ist, können Sie www.tropeninstitut.de herausfinden.

Wie kann ich eine Infektion verhindern?

Malaria ist mit entsprechenden Medikamenten heilbar, doch die Behandlung muss bei einer Infektion schnell eingeleitet werden. Wichtig ist vor allem sich ausreichend zu schützen, um eine Infektion mit Plasmodien zu verhindern. Unter die sogenannte Expositionsprophylaxe, fallen beispielsweise Maßnahmen wie das Tragen langärmeliger Oberteile und Hosen, Mücken-Abwehrsprays zu verwenden und Ihr Bett mit einem Moskitonetz auszustatten.

Welche medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten gegen Malaria kann ich anwenden?

Kapsel bietet ihnen die beiden gängigsten Präparate zur Prophylaxe der Malaria an, die beide in Deutschland zugelassen sind. Zum einen das Präparat  Malarone, das die Wirkstoffe Atovaquon und Proguanil enthält. Malarone ist auch als Generikum zu etwas geringeren Kosten erhältlich. Sowohl Malarone als auch das Alternativpräparat Atovaquon/Proguanil enthalten die gleichen Wirkstoffe und sind daher beide gleich wirksam. Das meistverkaufte Malaria-Medikament von Kapsel ist Doxycyclin. Doxycyclin ist günstiger als Malarone und generell sehr gut verträglich. Es wirkt aber nicht gegen alle Formen der Malaria und daher müssen Sie vorab überprüfen lassen, ob Doxycyclin für Ihr Reiseziel geeignet ist.

Wie funktioniert eine prophylaktische Malariabehandlung?

Sowohl Malarone als auch Doxycyclin wirken gegen Malaria, indem sie den Reifeprozess der Plasmodien, die die Krankheit Malaria verursachen, stören.

Sofern Sie die Tabletten zur Prophylaxe einnehmen, kann nach einem Stich der Anopheles-Mücke der Wirkstoff sofort den Malaria-Erreger bekämpfen.

Um den Schutz der Malaria-Tabletten zu gewährleisten, müssen Sie die Dosierungsanweisungen strikt einhalten. Die Malariaprophylaxe kann die Infektion durch den Mückenstich zwar nicht immer  verhindern, aber sie ist eine gute Schutzmaßnahme und trägt dazu bei, dass die Infektionen meist deutlich weniger schwer verlaufen.

Ist Malaria ansteckend?

Malaria kann in der Regel nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden, sie wird fast immer durch Mückenstiche der Gattung Anopheles  verbreitet. Es gibt eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass sie bei Infizierung durch Bluttransfusionen von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, da der Parasit in den roten Blutkörperchen übertragen wird. Malaria kann auch auf den Foetus übertragen werden, wenn sich eine schwangere Frau mit Malaria infiziert hat.

Eine Ansteckung ist aber in der absolut überwiegenden Zahl der Fälle durch einen Stich einer infzierten Mücke der Gattung Anopheles verursacht.

Gibt es einen Impfstoff gegen Malaria?

Derzeit gibt es erst einen Impfstoff gegen Malaria, der wirksam ist: Laut Angaben der Universität Oxford liegt die Wirksamkeit bei ca. 75%. In Zukunft werden Impfungen gegen Malaria daher sicherlich ein wichtiger Baustein der Prophylaxe gegen Malaria sein.

Werden Malaria-Tabletten von der Krankenkasse bezahlt?

Nein, verschreibungspflichtige Malaria-Tabletten werden nur auf privatem Rezept verschrieben. Sie können Malaria-Tabletten online über Kapsel erwerben. Einer unserer Ärzte wird Ihre Bestellung überprüfen und für Sie ein Privatrezept ausstellen. Im Anschluss schicken wir Ihr Rezept direkt an unsere Versandapotheke, die Ihr Medikament zu Ihnen nach Hause oder an eine Adresse Ihrer Wahl liefert.

Wie kann ich einer Malaria-Infektion vorbeugen?

Es gibt 4 wichtige Schritte bei der Vorbeugung von Malariainfektionen:

  • Informieren Sie sich vor Ihrer Reise, ob für Ihr Reiseziel ein Malariarisiko besteht und prüfen Sie welches Medikament in ihrer Reiseregion zur Prophylaxe empfohlen wird
  • Vermeiden Sie Mückenstiche durch geeignete Maßnahmen:
  • Das Expositionsrisiko ist abends und nachts am höchsten, da die Mücke nachtaktiv ist. Tragen Sie langärmelige, helle Bekleidung. Verwenden sie Repellents (Mückensprays). Verwenden Sie nachts Moskitonetze.
  • Buchen Sie Hotelzimmer mit Klimaanlagen (Mücken meiden diese Orte)
  • Verwenden Sie Malaria-Tabletten zur Prophylaxe wie vorgeschrieben
  • Suchen Sie sofort medizinische Hilfe auf, wenn Sie den Verdacht auf eine Malaria Infektion haben (Fieber, grippale Symptome
  • Reisen Sie nicht in Malariagebiete wenn Sie schwanger sind oder Stillen

Symptome

Was sind Symptome von Malaria?

Eine Malaria-Infektion kann Kopfschmerzen, Fieber, Erbrechen, grippeähnliche oder Erkältungssymptome, Schweißausbrüche und Schüttelfrost, Muskelkater und Durchfall verursachen. Das erste Auftreten der Symptome kann bereits nach einem Tag erfolgen aber auch erst nach mehreren Monaten erfolgen.. Die Beschwerden können sehr geringfügig sein, sodass es für Mediziner teils schwierig ist, Malaria zu diagnostizieren, insbesondere da die Krankheitsbilder für verschiedene Malaria-Arten variieren können. Wichtig ist daran zu denken, dass Sie ihren Arzt bei unklaren Beschwerden immer darüber informieren, wenn Sie sich in den Monaten davor in einem Malariagebiet aufgehalten haben.

Wie lange dauert die Inkubationszeit für Malaria?

Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungszeiten der Parasiten ist die Inkubationszeit nicht immer gleich. Einige Parasiten können sich schon innerhalb von 24 Stunden entwickeln, während es bei anderen eine Woche oder zwischen 10 Tagen und mehreren Monaten dauern kann. Die Entwicklungszeit des Parasiten korreliert mit den Inkubationszeiten.

Behandlungsoptionen

Doxycyclin 100 mg

Zur Vorbeugung von Malaria nehmen Sie täglich eine Kapsel Doxycyclin 100 mg. Beginnen Sie zwei Tage vor der Reise mit der Einnahme und nehmen Sie täglich eine Kapsel ein, während Sie sich in einem Malaria-Risikogebiet befinden. Anschließend nehmen Sie die Kapseln noch vier weitere Wochen ein, nachdem Sie das Risikogebiet verlassen haben. Doxycyclin ist bei richtiger Einnahme hochwirksam. Es sollte berücksichtigt werden, das die WHO Doxycyclin in bestimmten Regionen mit Vorkommen von Multiresistenzen empfiehlt, es in Deutschland aber dafür nicht zugelassen ist.

Es handelt sich also um einen sogenannten Off-Label-Use.

Kapsel kann keine Rezepte für die Verordnung von Doxycyclin bei Kindern anbieten, auch wenn eine Therapie ab dem Alter von 8 Jahren möglich ist.

Malarone / Generisches Malarone (Atovaquon plus Proguanil)

Zur Vorbeugung von Malaria nehmen Erwachsene täglich eine Malarone Tablette ein. Kapsel kann keine Rezepte für  Malarone-Tabletten für Kinder anbieten, es ist aber für Kinder ab einem Gewicht von 11 kg zugelassen. Die Einnahme sollte zwei Tage vor Ihrer Reise beginnen und dann täglich bis zu einer Woche nach Verlassen des Malaria-Risikogebietes fortgesetzt werden. Malarone ist relativ teuer und kann daher für längere Reisen eventuell hohe Kosten verursachen.

Nebenwirkungen

Doxycyclin

Folgende Nebenwirkungen können nach Einnahme von Doxycyclin auftreten. Insbesondere auf die erhöhte Lichtempfindlichkeit ist zu achten, gerade wenn man sich in sonnigen  Regionen aufhält:

Magen-Darm-Beschwerden, wie:

  • Erbrechen
  • Sodbrennen
  • Durchfälle
  • Fettige, ölige Stühle
  • Blähungen
  • Bauchschmerzen
  • Schluckstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Blutgerinnungsstörung
  • Ausscheidung von Blutbestandteilen mit dem Urin

Allergische Reaktionen, wie:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
  • Juckreiz
  • Hautrötung
  • Hautausschlag
  • Nesselausschlag
  • Erythema exsudativum multiforme (charakteristischer Hautausschlag, meist als Unverträglichkeitsreaktion, häufig mit Schleimhautbefall, Blasenbildung und schmerzhaften offenen Stellen)
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut
  • Fieber
  • Wassereinlagerungen (Ödeme) (an Haut, Schleimhäuten und Gelenken)
  • Gelenkschmerzen
  • Asthma bronchiale
  • Verfärbung von Zähnen, Nägeln und Knochen (schwarz, betrifft vor allem die Behandlung von Kindern unter 8 Jahren)

Infektionen mit anderen Bakterien oder mit Hefepilzen, wie:

  • Infektionen der Mundschleimhaut
  • Infektionen der Rachenschleimhaut
  • Heiserkeit
  • Infektionen der Scheide
  • Infektionen im Darm, mit Juckreiz am After

Malarone / Generikum Atovaquon plus Proguanil

Folgende Nebenwirkungen können auftreten:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfälle
  • Bauchschmerzen
  • Magenbeschwerden
  • Appetitlosigkeit
  • Geschwüre auf der Mundschleimhaut
  • Entzündungen der Mundschleimhaut
  • Kopfschmerzen
  • Schlaflosigkeit
  • Schwindel
  • Husten
  • Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
  • Hautausschlag
  • Nesselausschlag
  • Juckreiz
  • Angioneurotisches Ödem (Schwellung im Gesicht, an Hand und Fuß)
  • Natriummangel
  • Anstieg der Leberwerte, meist vorübergehend
  • Erhöhte Werte eines Verdauungsenzyms aus der Bauchspeicheldrüse (Amylase)
  • Fieber

Anwendungsbeschränkungen

Malarone /Atovaquon plus Proguanil

Malarone sollte nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit eingenommen werden. Eventuell muss abgestillt werden. Ebenso sollte bei bekanntem Nierenfunktionseinschränkung auf eine Einnahme von Malarone verzichtet werden. Bei Einnahme von oralen Antikoagulanzien (z.B. Marcoumar) oder Verhütungspillen kann es zu Wechselwirkungen und Einschränkung der Wirkung dieser Medikamente kommen.  

Doxycyclin

Wir weisen darauf hin, dass Doxycyclin in Deutschland keine offizielle Zulassung zur Behandlung von Malaria hat und es sich bei Anwendung um einen üblichen Gebrauch im Rahmen eines  sogenannten Off-Label-Use handelt.

Gegenanzeigen für die Einnahme von Doxycyclin sind:

  • Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe / Allergie
  • Eingeschränkte Leberfunktion
  • Kinder unter 8 Jahren: Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden.
  • Kinder unter 12 Jahren: Das Arzneimittel sollte in dieser Altersgruppe in der Regel nicht angewendet werden..

Das Arzneimittel sollte nach derzeitigen Erkenntnissen in der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Von einer Anwendung in der Stillzeit wird nach derzeitigen Erkenntnissen ebenfalls abgeraten. Eventuell ist ein Abstillen in Erwägung zu ziehen.

Warnhinweise!

Wenn bei Ihnen während Ihrer Reise oder in den 3 Monaten nach Rückkehr Fieber auftritt, so sollten Sie so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen. Da Fieber ein wichtiges Symptom für eine Malariaerkrankung ist, muss in diesem Fall soll eine Malaria-Infektion sicher ausgeschlossen werden.

Wenn Sie Trekkingtouren unternehmen, besonders in abgelegenen Gebieten ohne Zugang zu medizinischer Hilfe, sollten Sie unbedingt eine Stand-by-Medikation in Form von Malaria-Tabletten mitführen. Wenn Sie dann im Verlauf ihrer Reise Symptome entwickeln, die auf eine mögliche Infektion hinweisen, sollten Sie umgehend mit der Behandlung beginnen. Eine reisemedizinische Beratung bei tropischen Reisezielen durch einen geschulten Reisemediziner ist empfehlenswert.

Quellen

  1. Deximed: Fachinformationen zu Malaria und Patienteninformation zu Malaria https://deximed.de/home/klinische-themen/infektionen/krankheiten/tropenkrankheiten/malaria/#therapie
  2. Lancet April 2021 preprint https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3830681
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