Bei der bakteriellen Vaginose (BV) handelt es sich um eine bei Frauen häufig auftretende bakterielle Infektion. Übliche Symptome dieser Infektion umfassen einen gräulichen oder weißen, übelriechenden vaginalen Ausfluss und ein Brennen während des Wasserlassens.
Eine bakterielle Vaginose wird durch ein Ungleichgewicht der in diesem Bereich natürlich vorkommenden Scheidenbakterien verursacht. Diese Bakterien sorgen für eine effektive vaginale Gesundheit. Ein Ungleichgewicht ihrer Werte kann bakterielle Infektionen verursachen. Diese Infektion wird oft mit einer Infektion mit Trichomonaden oder einem Scheidenpilz verwechselt. Üblicherweise sind Frauen betroffen, die sexuell aktiv sind. Als Hauptbehandlungsmethoden werden Antibiotika und Probiotika verwendet.
Gesunde Bakterien, die als Laktobazillen bezeichnet werden, halten im Scheidenbereich eine symbiotische Beziehung aufrecht. Wenn andere Bakterien, wie Gardnerella Vaginalis, den Vaginalbereich infizieren, nimmt die Anzahl an Laktobazillen ab, was das Wachstum anderer Bakterien fördert. Das Risiko, diese Infektion zu bekommen, ist bei Frauen, die ihre Scheide ausspülen oder sich selbst befriedigen, am höchsten. Aus diesem Grund kann sich das Risiko für BV bei Frauen, die Partnerinnen haben, um das Sechsfache erhöhen. Vaginosis an sich stellt einen Risikofaktor für Fruchtbarkeitsstörungen, Geschlechtskrankheiten, HIV und Beckenentzündungskrankheiten dar.
Auch wenn gelegentlich keine Symptome auftreten, ist das am häufigsten auftretende Symptom einer Vaginosis ein erhöhter Ausfluss. Zudem hat der Ausfluss einen fischigen Geruch und kann eine graue Farbe annehmen. Wenige Frauen erleben zudem ein brennendes Gefühl, wenn sie urinieren. Normalerweise ändert sich die Konsistenz und Farbe des vaginalen Ausflusses mit dem Verlauf des Monatszyklus. Während der Ovulation ist er am farblosesten und tritt vermehrt auf. Der Ausfluss einer bakteriellen Vaginose bleibt hingegen gleich.
Auch wenn die Infektion an sich harmlos ist und meistens von alleine weggeht, kann sie für Frauen, die anderen Geschlechtskrankheiten ausgesetzt sind, gynäkologisch operiert werden oder schwanger sind, schwerwiegende Komplikationen verursachen. Die bakterielle Vaginose kann bei schwangeren Frauen zu einer Frühgeburt, Harnwegsinfektion und zu einem erhöhten Risiko einer Fehlgeburt führen. Frauen, die gynäkologisch operiert werden, neigen eher zu Entzündungen und Beckenerkrankungen.
Um zu überprüfen, ob Sie eine bakterielle Vaginose haben, sollten Sie einen Abstrich des Scheideninneren machen lassen. Dieser wird dafür verwendet, um den Geruch zu überprüfen. Pathologische Labore fügen anschließend ein wenig Kaliumhydroxid hinzu, um den Geruch zu überprüfen.
Eine weitere Charakteristik, die für die Diagnose einer Vaginose verwendet wird, ist der pH-Wert. Eine gesunde Vagina besitzt einen sauren pH-Wert zwischen 3,8 und 4,2. Wenn der pH-Wert höher ist als 4,5, könnte eine bakterielle Vaginose vorhanden sein.
Eine dritte Untersuchung überprüft, ob Epithelzellen vorhanden sind, die mit Bakterien bedeckt sind. Diese Zellen sind nach einer Behandlung mit Natriumchlorid unter einem normalen Mikroskop sichtbar.
Die beste Möglichkeit, einer bakteriellen Vaginose vorzubeugen, ist das Vermeiden von ungesunder sexuelle Aktivitäten, wie zum Beispiel mehrere Partner zu haben und das Ausspülen der Scheide. Eine weitere, gute Möglichkeit, einer Vaginose vorzubeugen, ist gesunde Probiotika wie Joghurt oder Kefir zu sich zu nehmen. Um das Auftreten einer bakteriellen Vaginose zu minimieren, ist außerdem Folgendes wichtig:
Um Geschlechtskrankheiten zu vermeiden, ist es notwendig sicheren und gesunden Sex zu haben. Indem Sie die Anzahl an Sexpartnern beschränken und eine sichere Verhütung, wie Latexkondome, verwenden, können Sie das Risiko, eine sexuell übertragbare Krankheit zu bekommen, sehr reduzieren.
Beim Ausspülen wird Wasser in den Vaginalbereich gesprüht. Was dieses Thema angeht, wird viel diskutiert, jedoch sind sich Wissenschaftler und Ärzte auf der ganzen Welt einig, dass das Ausspülen nicht gesund ist. Der Vaginalbereich der Frau weiß, wie er sich am besten selbst reinigt, und es gibt keinen Grund, ihm zur zusätzlichen Reinigung noch Wasser hinzuzufügen. Leitungswasser enthält ungesunde Bakterien, die in den Scheidenbereich eindringen und die Situation verschlimmern. Weibliche Partnerinnen nutzen das Ausspülen oft, um sich zu erregen - dies sollte jedoch vermieden werden.
Wie zuvor genannt, ist die Scheide von Natur aus in der Lage, sich selbst zu reinigen. Die zusätzlich vermarkteten Produkte wie parfümierte Einlagen und Tampons, sowie Chemikalien, erhöhen das Risiko einer ungewollten Infektion nur noch. Alles, was der Vaginalbereich für eine gute Hygiene braucht, ist der Gebrauch unparfümierter Produkte für Frauen und milde, unparfümierte Seifen.
Für die Behandlung einer bakteriellen Vaginose werden für gewöhnlich Antibiotika wie 400 mg Clindamycin und Metronidazol verwendet. Sie können entweder als Tabletten eingenommen oder topisch in der Vagina aufgetragen werden. Diese topischen Medikamente gegen bakterielle Vaginose sind unter anderem Clindamycin oder Dalacin Creme, das Metronidazol-basierte Zidoyal Gel und Metronidazol Gel.
Hierbei handelt es sich um ein orales Medikament, das als Tindamax vertrieben und auch für die Behandlung von Übelkeit und Magenbeschwerden verwendet wird. Es stellt im Vaginalbereich das natürliche Gleichgewicht der probiotischen Bakterien wieder her. Während der Behandlung gilt es, aufgrund der Natur des Medikaments, Alkohol fernzubleiben.
Clindamycin, das als Clindesse, Dalacin oder Cleocin verkauft wird, gibt es entweder als Gel oder Creme, welches topisch auf dem Scheidenbereich aufgetragen werden kann. Während die Creme verwendet wird, sollte keine sexuelle Aktivität stattfinden, da Clindamycin Latexkondome schwächt. Während der Behandlung sollte eine alternative Verhütung verwendet und auch weitere drei Tage nach dem Verwenden von Clindamycin fortgeführt werden.
Metronidazol ist sowohl als orales Medikament als auch topisches Gel erhältlich. Normalerweise wird dieses Antibiotikum bei der Behandlung von Magenproblemen verwendet, da es dabei hilft, Bakterien, die in den Darm eindringen, zu regulieren und den Wachstum gesunder Bakterien an ihrer Stelle zu fördern. Bei vaginalen Bakterien wirkt es ebenso, indem es das Wachstum der Laktobazillen fördert und das Wachstum Vaginose verursachender Bakterien unterbindet. Metronidazol wird als Metrogel-Vaginal, Zidoval, Flagyl und unter weiteren Namen vermarktet. Mindestens 24 Stunden vor und nach der Behandlung wird strengstens empfohlen, keinen Alkohol zu sich zu nehmen, und diesen während der Behandlung komplett zu vermeiden.
Frauen, die sich nicht allzu sehr auf Antibiotika verlassen wollen, schlagen häufig den Weg einer probiotischen Therapie ein, die auch als Laktobazillen-Kolonisierungs-Therapie bekannt ist. Hier erhöhen Frauen die Anzahl der probiotischen Zutaten in ihrer Ernährung, wie Joghurt und weitere Nahrungsmittel, die Laktobazillen enthalten. Sobald sie konsumiert werden, fördern diese Probiotika die gesunde Wachstumsumgebung für die Laktobazillen in diesem Bereich. Auch wenn diese Therapie von Wissenschaftlern nicht immer unterstützt wird, berichten Anwenderinnen von Verbesserungen, wobei manche sogar behaupten, dass sie zu einer kompletten Heilung ihrer BV-Infektionen verholfen habe.
Wenn die mit einer bakteriellen Vaginose infizierte Frau einen männlichen Partner hat, besteht ein sehr geringes Risiko, dass er ebenfalls infiziert wird. Das männliche Fortpflanzungssystem hat eine Umgebung, die das Wachstum von BV verursachenden Bakterien nicht fördert. Wenn die infizierte Frau jedoch eine weibliche Partnerin hat, müssen beide Frauen auf die Krankheit untersucht werden und sich einer BV-Behandlung unterziehen.
Es kommt häufig vor, dass die BV-Infektion zwischen drei und zwölf Monaten nach der Behandlung erneut auftritt. Deshalb müssen Sie auch dann, wenn Sie bereits einmal wegen dieser Infektion behandelt wurden, vorsichtig sein und darauf achten, ob die Symptome erneut auftreten. Wenn dies der Fall ist, müssen Sie Ihren Arzt nach weiteren Behandlungsoptionen fragen.
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