Über
Evakadin
Bei der Empfängnisverhütung gibt es verschiedene Möglichkeiten, die man als Frau in Betracht ziehen kann. Evakadin ist ein hormonelles Verhütungsmittel, welches in Tablettenform abgegeben wird. Es zählt somit zu den Antibabypillen. Diverse Antibabypillen verwenden sowohl ein Östrogen als auch ein Gestagen. Evakadin hingegen verwendet lediglich ein Gestagen und wird daher als Minipille bezeichnet. Solche Pillen werden gerne von Frauen verwendet, welche an einer Östrogenunverträglichkeit leiden und trotzdem hormonell verhüten möchten. Außerdem können Minipillen auch Frauen gegeben werden, die an Migräne mit Aura-Erscheinungen leiden.
Das Fehlen von Östrogen geht generell mit geringeren Risiken einher, Nebenwirkungen zu erleiden. Trotzdem bietet Evakadin einen zuverlässigen Verhütungsschutz.
Beachten Sie, dass Antibabypillen nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.
Das in Evakadin enthaltene Gestagen ist Desogestrel. Dieses wirkt, indem es das Sekret der Gebärmutter verdickt. Dadurch können Spermien nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen zur Gebärmutter gelangen. Außerdem unterdrückt Evakadin den Eisprung und bietet somit einen zusätzlichen Schutz, welchen viele andere Minipillen nicht garantieren können. Ein weiterer Vorteil im Vergleich zu anderen Minipillen ist, dass Evakadin nicht strikt immer zur selben Zeit eingenommen werden muss. Bei herkömmlichen Minipillen erhöht sich das Risiko einer Schwangerschaft bereits bei einer Abweichung der Einnahme von drei Stunden. Bei Evakadin liegt die Toleranzgrenze bei 12 Stunden.
Wirkstoff
Als östrogenfreies Medikament enthält Evakadin lediglich einen aktiven Wirkstoff: Desogestrel (ein Gestagen). Dabei sind pro Tablette 0,075 mg des Wirkstoffes enthalten. Die weiteren Bestandteile einer Tablette sind hochdisperses Siliciumdioxid, all-rac-alpha-Tocopherol (Ph.Eur.), Maisstärke, Povidon K 30, Stearinsäure (Ph.Eur.) [pflanzlich], Hypromellose, Macrogol 400, Talkum, Titandioxid (E 171) sowie Lactose-Monohydrat.
Dosierung
Evakadin wird einmal täglich eingenommen, jeweils eine Tablette. Dabei sollte die Einnahme möglichst in der korrekten Reihenfolge und zur selben Tageszeit erfolgen. Die Einnahme wird am ersten Tag der Monatsblutung begonnen. Im Unterschied zu anderen Pillen erfolgt bei Evakadin keine Pause bei der Einnahme, die Pille wird 28 Tage hinweg durchgenommen. Dies kommt insbesondere Frauen entgegen, welche an starken Menstruationsbeschwerden leiden, denn bei Pillen, die ohne Einnahmepause verabreicht werden, treten in der Regel keine oder nur sehr schwache Monatsblutungen auf.
Nebenwirkungen
Obwohl östrogenfreie Pillen wie Evakadin in der Regel besser verträglich sind als andere Antibabypillen, kann es auch bei Evakadin zu Nebenwirkungen kommen.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit, depressive Verstimmungen, ein veränderter Sexualtrieb, Akne, Brustschmerzen oder eine Gewichtszunahme. Diese Gewichtszunahmen sind hier allerdings seltener als bei anderen Antibabypillen, da sich bei östrogenhaltigen Pillen Wasser im Körper einlagern kann. Da Evakadin kein Östrogen enthält, kommt es seltener zu Gewichtszunahmen. Es kann während der Einnahme auch zu unregelmäßigen vaginalen Blutungen kommen. Diese sind in der Regel unbedenklich und treten nur selten auf.
Gelegentlich können auch Infektionen der Scheide, Erbrechen, Haarausfall, Müdigkeit sowie Eierstockzysten auftreten.
Für eine vollständige Liste von Nebenwirkungen konsultieren Sie die Packungsbeilage.
Das Thromboserisiko ist bei der Einnahme aller Antibabypillen erhöht. Jedoch zeichnet sich Evakadin durch ein verhältnismäßig tiefes Thromboserisiko aus. Besprechen Sie hormonelle Verhütungsmethoden stets mit einem Arzt, sollten Sie an Übergewicht leiden, sofern Sie rauchen oder älter als 35 Jahre sind.
Fragen & Antworten
Wer sollte Evakadin nicht einnehmen?
Unter gewissen Umständen ist dringend von der Einnahme von Evakadin abzuraten. Nehmen Sie Evakadin niemals ein, sofern Sie allergisch auf einen der Inhaltsstoffe reagieren, an einer schweren Lebererkrankung leiden, nicht abgeklärte vaginale Blutungen haben, an bösartigen, hormonabhängigen Tumoren leiden oder eine Thrombose haben.
Besondere Vorsicht ist auch bei anderen Krankheiten geboten. Dazu gehört Diabetes, Epilepsie, HIV oder ein zu hoher Blutdruck. Wenden Sie sich in diesem Falle an Ihren Arzt.
Kann ich Evakadin während der Schwangerschaft einnehmen?
Nein. Nehmen Sie Evakadin nicht ein, sofern Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft vermuten, da das Medikament dem ungeborenen Kind schaden kann. Ebenso sollten Sie während der Stillzeit auf Evakadin verzichten. Allerdings kann es hier zu einer Risikoabwägung kommen, da Evakadin als östrogenfreies Medikament unter Umständen während der Stillzeit verwendet werden kann. Besprechen Sie diese Option bitte stets mit einem Arzt.
Kann ich Evakadin mit anderen Medikamenten kombinieren?
Von der Kombination von Evakadin mit gewissen Medikamenten wird abgeraten, da sich sonst entweder Nebenwirkungen häufen oder die Wirksamkeit der Medikamente gegenseitig abschwächen können. Informieren Sie Ihren Arzt stets über alle Medikamente, die Sie einnehmen müssen.
Was geschieht, sollte ich die Einnahme einmal vergessen?
Sollten Sie die Einnahme einmal vergessen haben, holen Sie sie bitte so schnell wie möglich nach. Evakadin ist bei der Einnahme etwas flexibler als andere Minipillen. Falls Sie innerhalb von 12 Stunden nach dem üblichen Zeitpunkt die vergessene Tablette einnehmen, ist der Verhütungsschutz weiterhin gegeben. Sofern die Einnahme später als 12 Stunden nach dem üblichen Zeitpunkt erfolgt, liegt der Schutz unter Umständen nicht mehr vor. Verwenden Sie in diesem Fall beim Geschlechtsverkehr eine zusätzliche Verhütungsmethode, wie etwa ein Kondom.
