Die Antibabypille ist ein beliebtes Verhütungsmittel für die Frau. Doch Pille ist nicht gleich Pille - hier erfahren Sie alles über die niedrig dosierte Kombinationspille (Mikropille) und deren Einnahme, Vorteile und Nebenwirkungen sowie was zu tun ist, wenn Sie die Einnahme der Pille vergessen.
Die Mikropille ist ein hormonelles Verhütungsmittel und gehört zur Gruppe der Kombinationspillen. Sie enthält zwei künstlich hergestellte Hormone: Östrogen und Gestagen, die den weiblichen Sexualhormonen nachempfunden sind.
Diese Art von Kombinationspille enthält jedoch eine besonders niedrige Dosis Östrogen, meistens unter 50 Mikrogramm pro Tablette. Daher kommt auch der Name „Mikropille”, da sie im Vergleich zu früheren Antibabypillen deutlich weniger Östrogen enthalten. Das macht sie zu einer sogenannten „niedrig dosierten Pille“. Trotz der verminderten Hormonmenge ist sie sehr wirksam.
Wichtig: Antibabypillen wie die Mikropille schützen nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Nutzen Sie zum Schutz vor Geschlechtskrankheiten stets zusätzlich ein Kondom.
Bei Einphasenpräparaten enthalten alle Tabletten einer Pillenpackung dieselben Hormonmengen an Östrogen und Gestagen, während sich die Dosierungen pro Pille bei Mehrphasenpräparaten unterscheiden.
Das Hormonverhältnis zwischen Östrogen und Gestagen bei Mehrphasenpräparaten ist den natürlichen hormonellen Schwankungen eines normalen Zyklus nachempfunden. Daher müssen die Dragees unbedingt in der vorgegebenen Reihenfolge eingenommen werden, um den Verhütungsschutz zu gewährleisten.
Ein häufiger Verhütungsmittel-Vergleich ist der zwischen der Mikropille und Minipille. Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Präparaten liegt in den enthaltenen Hormonen. Während die Mikropille sowohl Östrogen als auch Gestagen enthält, ist in der Minipille nur Gestagen vorhanden. Die östrogenfreie Minipille wird deshalb auch oft Frauen empfohlen, die Östrogen entweder nicht vertragen oder sich in der Stillzeit befinden.
Das enthaltene Östrogen und Gestagen in der Mikropille beugt einer Schwangerschaft auf verschiedene Weisen vor:
Die empfängnisverhütende Wirkung ist während der Pilleneinnahme gegeben. Sobald die Pille jedoch abgesetzt wird, ist kein Verhütungsschutz mehr vorhanden.
Bestimmte Faktoren können die empfängnisverhütende Wirkung der Pille abschwächen. Dazu gehören:
In diesen Fällen ist der Verhütungsschutz eventuell nicht mehr gegeben und Sie sollten zusätzlich eine Barrieremethode (z. B. Kondom, Diaphragma) verwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden.
Die Mikropille ist eine sehr sichere Verhütungsmethode, wenn sie korrekt eingenommen wird. Ihre Sicherheit wird durch den sogenannten Pearl-Index gemessen. Der Pearl-Index von 0,1 bis 0,9 bedeutet, dass von 1000 Frauen, die die Pille ein Jahr lang fehlerfrei einnehmen, weniger als 1 bis 9 Frauen ungewollt schwanger werden. Je niedriger der Pearl-Index, desto sicherer ist die Methode.
Es gibt verschiedene Mikropillen Marken, die unterschiedliche Wirkstoffkombinationen und Dosierungen enthalten. Zu den bekanntesten gehören:
Es gibt verschiedene Anwendungsintervalle, in denen niedrig dosierte kombinierte Pillen eingenommen werden können. Zu welcher Tageszeit Sie diese einnehmen, spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist nur, dass sie die Pille stets zur selben Uhrzeit einnehmen.
Bei Ersteinnahme der Pille und wenn Sie zuvor keine hormonelle Verhütungsmethode verwendet haben oder seit mindestens einem Monat ohne Hormone verhüten, sollten Sie die Pille am ersten Tag Ihrer normalen Menstruation einnehmen. Dadurch ist der Schutz sofort gewährleistet.
Sollten Sie die Einnahme am ersten Tag versäumen, ist es auch möglich, mit der Pille zwischen dem zweiten und fünften Tag der Periode zu beginnen. In diesem Fall sollten Sie jedoch während der ersten sieben Tagen zusätzlich verhüten.
In der Regel wird die Pille über einen Zeitraum von 21 Tagen eingenommen, gefolgt von einer 7-tätigen Pillenpause. Während der Einnahmezeit erfolgt, ähnlich wie im natürlichen Zyklus, der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Da in der anschließenden Pause keine Hormone zugeführt werden, kommt es zu einem Absinken des Hormonspiegels im Blut. Dies signalisiert der Gebärmutter, die aufgebaute Schleimhaut wieder abzustoßen, wodurch eine Blutung einsetzt.
Diese Blutung, die durch den Hormonabfall ausgelöst wird, wird auch als Abbruchblutung bezeichnet und ist keine echte Menstruation. Sie entsteht lediglich durch Einnahme und anschließender Nichteinnahme des Präparats.
Nach der 7-tägigen Pause wird mit einer neuen Pillenpackung begonnen.
Bei diesem abgeänderten Einnahmeschema wird die Pille 28 Tage durchgängig eingenommen. Jedoch enthalten nur 24 Dragees einen Wirkstoff und die restlichen vier Tabletten sind Placebos ohne Wirkstoff. Die durchgängige Einnahme der Pille stellt für viele Frauen eine Vereinfachung dar.
Es gibt die Möglichkeit, die Mikropille durchzunehmen, das heißt, Sie legen nach der 21-tägigen Einnahme keine 7-tägige Pillenpause ein, sondern beginnen sofort mit der nächsten Blisterpackung. So entsteht auch keine Abbruchblutung.
Diese Methode kann Vorteile bringen, wenn Sie unangenehme Regelblutungen vermeiden oder Beschwerden, die aufgrund von Hormonschwankungen bzw. des starken Abfalls des Hormonspiegels in der Pillenpause entstehen können, vorbeugen möchten.
Dies kann beispielsweise bei starken Schmerzen während der Blutung, hormonell bedingten Migräneattacken, Akne, PCO-Syndrom, starken Stimmungsschwankungen oder Depression in Erwägung gezogen werden. Besprechen Sie diese Möglichkeit am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Wie jedes Medikament kann es auch bei der Mikropille zu Nebenwirkungen kommen. Zu diesen gehören unter anderem:
Häufige Nebenwirkungen: |
Kopfschmerzen, Brustschmerzen und Brustspannen |
Gelegentliche Nebenwirkungen: |
Gesteigerter Appetit, depressive Verstimmung, Zwischenblutungen, Gewichtszunahme |
Seltene Nebenwirkungen: |
Eileiter-, oder Eierstockentzündung, Schlafstörungen, Schlaganfall |
Die vollständige Liste entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage.
Der Wechsel von oder zu einer Mikropille erfordert besondere Aufmerksamkeit, um die empfängnisverhütende Wirkung nicht zu verlieren. Hier sind die wichtigsten Schritte, die Sie beachten sollten.
Wenn Sie bei derselben Pillenart bleiben und beispielsweise von einer Minipille zur anderen wechseln, können Sie nach Ende der Pillenpackung umsteigen. Fahren Sie einfach wie gewohnt mit der neuen Pille fort:
Sie haben die Einnahme der Pille vergessen oder die Antibabypille doppelt eingenommen? Was in diesem Fall zu tun ist, hängt davon ab, wie lange die Einnahme überfällig ist und in welcher Phase Ihres Zyklus Sie sich beim Vergessen der Mikropille befinden. Grundsätzlich gilt: Je schneller Sie die Pille nachnehmen, desto besser bleibt der Schutz erhalten. Allerdings gibt es einige Unterschiede je nach Zyklusabschnitt:
Wenn Sie in der ersten Woche der Einnahme eine Pille vergessen und diese nicht mehr als 12 Stunden nach dem gewohnten Zeitpunkt nachholen, bleibt der Verhütungsschutz normalerweise erhalten.
Aber: Hier kommt es zudem darauf an, ob Sie vor kurzem Geschlechtsverkehr hatten, da die Spermien während der Pillenpause auch durch den Schleimpfropf des Gebärmutterhalses gedrungen sein könnten. Spermien können dort bis zu 5 Tage überleben und so regelrecht auf den Eisprung warten. Deshalb kann es in diesem Fall notwendig werden, die Pille danach einzunehmen.
Wichtig: Wenn Sie die Pille mehr als 12 Stunden nach der eigentlichen Einnahmezeit nachnehmen, kann der Schutz nicht mehr garantiert werden. In diesem Fall sollten Sie die vergessene Pille sofort nachnehmen und die nächsten 7 Tage zusätzlich verhüten.
In der zweiten Woche ist das Vergessen der Pille etwas weniger kritisch. Voraussetzung dafür ist, dass Sie in der Woche davor alle Pillen korrekt eingenommen haben. Holen Sie die Einnahme so schnell wie möglich nach, auch wenn das Zeitfenster von 12 Stunden überschritten ist. Der Verhütungsschutz bleibt in der Regel erhalten und Sie müssen keine zusätzlichen Maßnahmen ergreifen.
In der dritten Woche ist es besonders wichtig, richtig vorzugehen, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Sie haben zwei Möglichkeiten:
Wird keine der beiden Varianten angewendet, muss während der Pause und in den darauffolgenden 7 Tagen zusätzlich verhütet werden.
Wenn Sie mehr als eine Pille innerhalb eines Zyklus vergessen haben, besteht kein zuverlässiger Schutz mehr. In diesem Fall sollten Sie sofort mit einer zusätzlichen Verhütungsmethode wie Kondomen verhüten und die Einnahme so schnell wie möglich wieder aufnehmen. Am besten besprechen Sie Ihre individuelle Vorgehensweise mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
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