Der Wirkstoff von Viagra interagiert mit anderen Arzneimitteln
Ob es zu Wechselwirkungen kommt, liegt vor allem an dem Wirkstoff eines Medikaments. Der Wirkstoff von Viagra ist Sildenafil. Sildenafil kann mit den Wirkstoffen anderer Medikamente interagieren. Die Folge sind unerwünschte körperliche Reaktionen. Wird die Wirkung abgeschwächt, kann es sein, dass es nicht zu der gewünschten Erektion kommt. Bei einer verstärkten Wirkung kann es zu einer anhaltenden Dauererektion kommen. Sehr gefährlich wird es aber vor allem bei Patienten, die chronisch krank sind und deswegen regelmäßig verschiedene Medikamente einnehmen müssen. Bei Patienten mit einer Herzerkrankung ist besondere Vorsicht geboten.
Sprechen Sie immer mit ihrem Arzt, wenn sie regelmäßig Medikamente einnehmen und sich nicht sicher sind, ob es zu Wechselwirkungen kommen kann.
Viagra & Nitrate
Das Gefährlichste zuerst: Viagra und Nitrate dürfen niemals kombiniert werden, da diese Kombination lebensbedrohlich ist. Nitrathaltige Medikamente werden oft zur Behandlung von Herzproblemen wie etwa Angina Pectoris oder Herzschwäche eingesetzt. Sie bewirken, dass sich die Herzgefäße erweitern, wodurch das Herz entlastet wird. Da Viagra dazu führt, dass sich die Blutgefäße der Geschlechtsorgane zusätzlich erweitern, ist diese Kombination äußerst gefährlich. Der Blutdruck kann sich schlagartig auf lebensbedrohlich tiefe Werte absenken, wodurch die Blutversorgung des Herzens und auch des Gehirns nicht mehr ausreichend gewährleistet werden kann. In der Folge kann dies zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen. Einige Studien deuten darauf hin, dass die Mehrheit der Männer, die Viagra und Nitrate kombinieren, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erleiden. Kombinieren Sie diese Medikamente deshalb unter keinen Umständen.
Die hierbei betroffenen Medikamente sind etwa Nitrokap, Kardilat, Nitroglin, Sorbitrat, Nitroglyzerin, Nitrograd oder Trinitrolong.
Viagra & Antibiotika und Antimyotika
Antibiotika beeinflussen den Stoffwechsel. Durch diese Wirkung kann sich die Blutkonzentration von Viagra beziehungsweise des enthaltenen Wirkstoffes verändern, was schwere Nebenwirkungen hervorrufen kann. Dasselbe gilt für Medikamente, die Pilzinfektionen betreffen. Durch die veränderte Konzentration wird der Wirkstoff langsamer abgebaut und hält sich länger im Körper. Dies kann Nebenwirkungen verstärken und zu schweren Folgeschäden führen.
Betroffene Wirkstoffe sind insbesondere Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Voriconazol (Pilzmedikamente) sowie Clarithromycin, Erythromycin und Rifampicin (Antibiotika).
Viagra & Alpha- und Betablocker
Alphablocker werden meist zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt. Männer, die einen zu hohen Blutdruck haben, weisen ebenfalls ein höheres Risiko auf, an erektilen Dysfunktionen zu leiden. Jedoch ist bei der Kombination von Viagra 100 mg und Alphablockern Vorsicht geboten, da es zu einem plötzlichen, potenziell gefährlichen Blutdruckabfall kommen kann.
Die betroffenen Alphablocker sind Alfuzosin, Bunazosin, Doxazosin, Prazosin, Phentolamin, Silodosin, Urapidil, Yohimbin Tamsulosin und Terazosin.
Auch Betablocker werden zur Behandlung von Bluthochdruck, oder Hypertonie, eingesetzt. Das Problem ist dabei ähnlich wie bei der Anwendung von Alphablockern. Sowohl Betablocker als auch Sildenafil, der aktive Wirkstoff in Viagra, senken den Blutdruck. Somit kann die Kombination von Betablockern und Viagra zu einem gefährlichen Blutdruckabfall führen. Beachten Sie außerdem, dass Betablocker gar für erektile Dysfunktionen verantwortlich sein können. Zu diesen Medikamenten zählen etwa Metoprolol, Propranolol, Nebivolol und Bisoprolol.
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Viagra & Aspirin
Grundsätzlich ist immer Vorsicht geboten, wenn man Viagra zusammen mit Medikamenten einnimmt, die den Blutdruck und die Durchblutung beeinflussen. Aspirin wirkt blutverdünnend. Nimmt man es zusammen mit Viagra ein, kann die Wirkung eventuell verstärkt sein. In der Folge kann es zu Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems kommen.
Der Hersteller selbst gibt keine Wechselwirkung von Aspirin (Acetylsalicylsäure) mit Viagra an. Am besten sprechen Sie mit ihrem Arzt, bevor sie Viagra und Aspirin einnehmen. Je nachdem welche Grunderkrankungen bei Ihnen bestehen und welche weiteren Medikamente sie einnehmen, kann es auch zu verschiedenen Wechsel- und Nebenwirkungen kommen.
Viagra & Lebensmittel
Beachten Sie, dass nicht nur Medikamente, sondern auch gewisse Lebensmittel Wechselwirkungen verursachen können. Bei Viagra gilt dies insbesondere für Alkohol sowie Grapefruit.
Alkohol verlangsamt die Aufnahme des Wirkstoffes Sildenafil im Körper, wodurch die Wirkung erst verzögert eintritt. Dies belastet die Leber zusätzlich und kann unter Umständen zu Leberschäden führen. Zudem kann es Nebenwirkungen verstärken. Da außerdem sowohl Alkohol als auch Viagra die Blutzirkulation anregen, kann das Herz verstärkt belastet werden.
Verzichten Sie während der Anwendung von Viagra auf grapefruithaltige Lebensmittel. Diese enthalten das Enzym Furanocumarin, welches von der Leber zerteilt und verarbeitet wird. Auch Viagra wird durch die Leber aufgenommen, wodurch das Organ einer doppelten Belastung ausgesetzt wird. Somit kann das Medikament zu hoch dosiert in den Blutkreislauf gelangen. Dies führt in der Konsequenz zu einer Überdosierung, weshalb Grapefruits gemieden werden sollten.
Zuletzt sollten Sie beachten, dass fetthaltige Lebensmittel den Wirkungseintritt von Viagra verzögern können.
Viagra & Poppers
Poppers sind Partydrogen, welche niemals mit Viagra kombiniert werden dürfen. Diese Drogen haben nämlich eine vergleichbare Wirkung wie Nitrate, und können dementsprechend in der Kombination mit Viagra ebenfalls lebensbedrohlich sein. Durch die gefäßerweiternde Wirkung beider Medikamente kann es zu einem plötzlichen Herztod kommen. Kombinieren Sie diese Wirkstoff deshalb niemals.
Betroffene Stoffe sind hierbei etwa Amylnitrit, Butylnitrit, Isobutyl Nitril oder Salpetersäureester.
Viagra & andere potenzsteigernde Medikamente
Erektile Dysfunktion kann für betroffene Männer äußerst belastend sein. Beachten Sie jedoch, dass Sie niemals mehrere potenzsteigernde Medikamente aus der Gruppe der PDE-5-Hemmer, wie Cialis, Spedra, Levitra usw. kombinieren sollten. Dies führt in der Konsequenz zu einer Überdosierung, was gefährliche Nebenwirkungen zur Folge haben kann. Halten Sie sich stets an die Dosierungshinweise Ihres Arztes.
Viagra & weitere Medikamente
Die oben genannten Gruppen von Medikamenten und Lebensmitteln sind am häufigsten für Wechselwirkungen verantwortlich. Es gibt jedoch noch weitere, weniger verbreitete Medikamente, welche in der Kombination mit Viagra 100 mg zu Wechselwirkungen führen können.
Medikamente zur Behandlung von HIV können die Wirkung von Viagra abschwächen. Dasselbe gilt für Antidepressiva. Die betroffenen Medikamente hierbei sind Saquinavir, Ritonavir Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Indinavir, Lopinavir, Nelfinavir und Tipranavir zur Behandlung von HIV sowie Nefazodone und Fluvoxamine als Antidepressiva.
Es gibt weitere Medikamente, die den Abbau von Sildenafil im Körper verlangsamen, was zu verstärkten Nebenwirkungen führen kann. Dazu gehören H2-Blocker zur Behandlung von Magensäure sowie Tacrolimus, ein Immunsuppressivum.
Abschließend lässt sich sagen, dass bei der Anwendung von Viagra 100 mg einige Dinge beachtet werden müssen. Die Nebenwirkungen und Wechselwirkungen fallen bei niedrigeren Dosierungen von 50 mg und 25 mg geringer aus. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin stets über alle Medikamente, die Sie gleichzeitig einnehmen, um nicht von solchen Wechselwirkungen betroffen zu sein. Korrekt angewendet kann Viagra erektilen Dysfunktionen gezielt entgegenwirken und Ihnen zu einem erfüllten Sexualleben verhelfen.