Mit Covid 19 hat die Digitalisierung im Gesundheitssektor in Deutschland und Europa einen immensen Sprung gemacht. Ohnehin sind unsere Gesundheitssysteme überlastet, daher ist die Telemedizin auf dem Vormarsch, denn mit der Pandemie explodierten sowohl die Zahlen an Videosprechstunden, als auch die Verkaufszahlen bei Online-Apotheken. Es gibt bereits Länder in Europa, die Deutschland weit voraus sind, was eHealth angeht. Doch bereits bis Ende des Jahres 2020 wird auch Deutschland weiter an den digitalen Gesundheitsmarkt angepasst sein. Eine weitere Entlastung des Gesundheitssystems stellt zukünftige Fernüberwachung von pflegeintensiven Patienten durch Künstliche Intelligenz (KI) in Kombination mit Telemedizin dar. Außerdem werden durch die Digitalisierung im Gesundheitswesen neue berufliche Perspektiven geschaffen. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die ansteigenden Zahlen der interessierten Patienten an schnellen, digitalen Lösungen sowie die zukünftigen Möglichkeiten der Telemedizin und Künstlicher Intelligenz. Auch wird verglichen, wie analog das deutsche Gesundheitssystem im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, wie Dänemark oder Estland, derzeit noch ist.
Die Telemedizin ermöglicht es Patienten, Online-Apotheken, Fachpersonal und Ärzten über Video und Chat live zu kommunizieren. Sprechstunden, medizinische und pharmazeutische Beratung können auf diese Weise zeitsparend, effektiv und kostengünstig abgewickelt werden. Durch die Telemedizin wird somit die Möglichkeit geboten, die immer größer werdenden Lücken im Gesundheitssystem zu schließen. Somit kann dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Eventuell können Klinikeinweisungen verringert und die fachkompetente Betreuung der Patienten verbessert werden. Außerdem sparen die Patienten den zeitintensiven Gang zu Arzt und Apotheke, was auch besonders bei unangenehmen bzw. peinlichen Krankheiten wie der erektilen Dysfunktion oder Geschlechtskrankheiten für die Betroffenen von Vorteil sein kann.
Auch Terminausfälle können in naher Zukunft durch digitale Lösungen von Arztpraxen und Kliniken einfacher reduziert werden, indem ein Buchungssystem für Patienten bereitgestellt wird, bei dem diese Termine buchen, verschieben und absagen können. Dadurch werden den Praxen mehr Ressourcen zu Verfügung stehen, denn somit können Ausfälle reduziert und mehr Patienten behandelt werden.
Bei einer Umfrage aus dem Jahr 2018 stimmten bereits 80 % der EU-Bürger einer digitalen Gesundheitsakte zur gemeinsamen Datennutzung zu, bei der jedoch der Patient den Zugriff auf seine Daten steuern kann. Dies bewies eine allgemeine Akzeptanz von telemedizinischen Leistungen im Rahmen von eHealth.
Am 1. Januar 2020 trat dann das „Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation“, auch digitales Versorgungsgesetz (DVG) genannt, in Kraft. Dadurch werden Apotheken bis Ende September 2020 und Krankenhäuser bis Ende 2020 dazu verpflichtet, sich an die Telematik-Struktur anzubinden.
Außerdem wurde vom Deutschen Bundestag das Gesetz zum Schutz elektronischer Patientendaten in der Telematikinfrastruktur (Patientenschutzgesetz namens PDSG) im Juli 2020 verabschiedet, das die Richtlinien zur elektronischen Patientenakte, zu digitalen Gesundheitsangeboten und zum eRezept regelt.
Seit April des Jahres 2020 wurde ein Zuwachs um 1000 % im Bereich der Videosprechstunden verzeichnet, wobei die Zahlen immer weiter ansteigen. Der Auslöser hierfür war bekannterweise Covid-19. Hier erkannten die europäischen Bürger die Vorteile dieser digitalen Lösung und werden sie sicherlich auch in Zukunft nutzen. Man erkannte, dass diesem Bereich noch eine Menge ungenutzter Potentiale liegen und schätzt, dass das Wachstum des digitalen Gesundheitsmarktes bis zum Jahr 2025 in Deutschland bis auf circa 38 Milliarden Euro ansteigen könnte.
Seit 2018 gibt es bereits unzählige, renommierte Angebote von Online Apotheken innerhalb Europas, die in der Lage sind, Patienten ein in Europa gültiges Rezept (eRezept) für verschreibungspflichtige Medikamente auszustellen und es zusammen mit den bestellten Medikamenten grenzübergreifend sowie legal an die Patienten zu versenden. Somit sparen sich die Patienten den Gang zum Arzt und zur Apotheke. Dieses Angebot wird in Zeiten von Covid-19 optimal genutzt und wird auch in Zukunft nicht mehr wegzudenken sein.
Dienstleistungen und Information rund um die Gesundheit, die über das Internet und ähnliche, andere Technologien zu Verfügung gestellt werden, sind unter dem Namen “eHealth” bekannt. Beispiele hierfür sind das elektronische Rezept, Telemonitoring und die elektronische Patientenakte, auf englisch als Electronic Health Record (EHR) bezeichnet. Die EU-Länder sind mit dem Ausbau ihres eHealth-Systems noch nicht auf gleichem Stand, daher kann bis dato kaum behauptet werden, dass Europa einen vereinten, digitalen Gesundheitsmarkt aufweist.
Vorreiter sind in Europa Estland gefolgt von Schweden, Finnland und Dänemark, denn in diesen Ländern wird die medizinische Digitalisierung bereits von Patienten, Ärzten und Krankenhäusern genutzt. Bis zu 75 % der dortigen Patienten nutzen bereits eHealth. In Dänemark besteht das Projekt [email protected], wodurch enorme Kosten gespart werden können, denn durch das Telemonitoring werden Krankenhausaufenthalte reduziert.
Kosteneinsparungen werden im dänischen Gesundheitssystem bereits durch die landesweite Verbreitung telemedizinischer Leistungen, die übergreifende Informationsweitergabe zwischen Sozial- und Versorgungswesen sowie das eLearning im Bereich Gesundheit und Pflege erzielt.
Deutschland ist zwar aufgrund von strengen Datenschutzrichtlinien noch nicht auf diesem Stand, dafür sind die Patienten-Gesundheitsdaten hier am besten gesichert. Bei einem Test auf Ad Tracker wurden die Webseiten europäischer Länder auf Datensicherheit getestet. In Deutschland kam es nur bei 33 % vor, dass die persönlichen Daten auf den getesteten Webseiten gesammelt wurden. Im Vergleich dazu kam dies in Irland bei 73 % der Webseiten vor.
Die Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung in Bonn hat den aktuellen Digitalisierungsgrad von 17 Ländern, darunter 13 EU-Staaten, Australien, Israel und Kanada ermittelt.
Der Stand der Digitalisierung eines Gesundheitssystems richtet sich nach dem Digital-Health-Index, der durch 34 Indikatoren ermittelt wird, welche sich auf die folgenden drei Themenbereiche beziehen:
Der ermittelte Wert kann zwischen 0 und 100 liegen, wobei 100 sehr gut bedeutet und 0 nicht vorhanden. Estland ist auf Platz Nummer eins mit 82 gefolgt von Kanada, Dänemark, Israel und Spanien. Deutschland schneidet bei diesem Test nur mit 30 ab.
Rund 57 % der Patienten in Europa stimmen dem Einsatz der Künstlichen Intelligenz (KI) zu, insofern auch ein Arzt an diesem Prozess beteiligt ist. Der Grund ist, dass durch KI besonders effektive Ergebnisse in der Fernbehandlung, Forschung und Ferndiagnose erzielt werden können. Europäische Patienten sind besonders seit Covid-19 dazu bereit, ihre Gesundheitsdaten über Apps und Smartwear zu übermitteln, doch in einigen Länder ist dies aufgrund der nationalen Datenschutzpolitik noch nicht möglich.
Angesichts dieser positiven Prognosen, haben Technologie-Riesen wie Tencent, Google und Microsoft den eHealth-Markt für die nächsten fünf Jahre bereits untereinander aufgeteilt. In Forschungsprojekten wurde bereits deutlich, dass sich durch den häuslichen Einsatz (Smarthomes) von Künstlicher Intelligenz in Kombination mit Telemedizin die Lebensqualität von Menschen, die eigentlich aufgrund von Altersdemenz, Alzheimer und anderen Krankheiten einer Intensivpflege bedürfen, bereits in den nächsten fünf Jahren erheblich verbessern kann. Es könnte dadurch Pflegepersonal eingespart werden, da eine permanente Betreuung nicht mehr nötig wäre.
Es klingt vielleicht seltsam, doch KI ist in der Lage, sich selbst beizubringen, Neues zu erlernen. Zum Beispiel wird es anhand von Gehirnstrommessungen bald möglich sein, dass Künstliche Intelligenz durch die anonymisierte Datenauswertungen Krankheiten, wie zum Beispiel Alzheimer erkennen kann, bevor der Patient eine Verhaltensauffälligkeit aufweist.
Neue berufliche Potenziale sowie Aufgabengebiete werden sich durch die Digitalisierung im Gesundheitssektors für Forschung, Ärzte und Patienten auftun. Es entstehen neue, IT-lastige Tätigkeitsfelder und bei traditionellen Berufen, wie dem Arzt, wird es durch neue technologische Möglichkeiten wie Videokonsultation und Ferndiagnose Verschiebungen geben. Dadurch, dass die Patienten nur noch in die Arztpraxis kommen müssen, um sich untersuchen zu lassen oder eine Probe (Urin, Blut, etc.) abzugeben, werden mehr Kapazitäten frei. Gerade im Bereich der Psychotherapie sind Webcam-Konsultationen für Patient und Arzt sehr hilfreich und zeitsparend. Gerade in ländlichen Gebieten kann es oft eine Last sein für einen Routine-Arztbesuch immer in die nächste Stadt fahren zu müssen.
Durch eHealth werden neue Berufe entstehen, die andere Fertigkeiten als zuvor im Gesundheitsbereich verlangen. Hier gibt es zum Beispiel neue Berufe wie Prozessmanager für digitale Gesundheit, Digital Health Professionals, Systemarchitekten für die digitale Gesundheit und es bleibt spannend, welche Berufe noch kreiert werden.
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