Welcher Zusammenhang besteht zwischen meinem Lebensstil und der Erektionsfähigkeit?
Bei einer Erektionsstörung ist entweder die Penisdurchblutung oder die Penismuskulatur gestört. Entweder kommt es durch eine «Arterienverkalkung» (Arteriosklerose) zu einer Minderdurchblutung des Penis, oder das Blut fließt über die Venen zu schnell ab. Das hat zur Folge, dass im Penisschwellkörper zu wenig Blut für eine ausreichende Erektion vorhanden ist.
Daher hat der Lebensstil einen entscheidenden Einfluss auf die Erektionsfähigkeit. Bewegungsmangel, Rauchen, Übergewicht und eine ungesunde Ernährung wirken sich negativ auf die Blutgefäße aus. Damit steigt auch das Risiko für Erektionsstörungen.
Hilft Sport bei erektiler Dysfunktion?
Wichtig für eine Erektion ist unter anderem eine gute Sauerstoffversorgung und Durchblutung des Penis.
Im Alter lässt allerdings die Durchblutungsfähigkeit nach und die glatte Muskulatur lässt immer mehr nach. Das wiederum führt zu einer verringerten Dehnbarkeit des Penisgewebes.
Bei jungen gesunden Männern sorgt der Körper selbst für eine gute Sauerstoffversorgung. Diese wird durch drei bis vier spontane Erektionen pro Nacht erreicht. Mit zunehmendem Alter lassen diese aber auch nach.
Durch Sport lässt sich die Durchblutung und Sauerstoffversorgung gezielt verbessern.
Dafür geeignet ist ein anaerobes Training der Gesa?ß- und Beinmuskulatur. Aufgrund der gemeinsamen Gefäßversorgung wird zunächst die Penisdurchblutung verringert. In der Nachbelastungsphase wird dann die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Penisschwellkörpers verbessert. Dieser Vorgang wird auch als «Steal-Pha?nomen» bezeichnet.
Geeignete Sportarten sind unter anderem:
- Beckenbodengymnastik
- Intervalltraining auf dem Fahrrad (am besten Liegefahrrad)
- Laufsport
- Steppen
- Kraftsport (Beinpresse)
In einer Untersuchung wurde nachgewiesen, dass nach einem 12-monatigen Training die Durchblutung der Schwellko?rperarterie deutlich verbessert wurde.
Nach einem viermonatigen Beckenbodentraining konnte eine Verlangsamung des venösen Abflusses nachgewiesen werden.
Die sexuelle Leistungsfähigkeit lässt sich also mit einem Training zwei- bis fünfmal pro Woche deutlich verbessern.
Welche Ernährung hilft bei Erektionsstörungen?
Eine vitaminreiche und gesunde Ernährung hält nicht nur gesund, sondern wirkt sich auch positiv auf die Erektionsfähigkeit aus.
Die mediterrane Ernährung hat nachweislich einen positiven Einfluss auf Herz und Kreislauf und somit auch auf die Erektionsfähigkeit. Diese Ernährung besteht vor allem aus Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten.
Auch Olivenöl, Nüsse und Kerne spielen eine wichtige Rolle.
Gemäß einer Studie haben auch Flavonoidhaltige Nahrungsmittel einen positiven Effekt bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eben auch bei Erektionsstörungen.
Die Flavonoide sind in Erdbeeren, Heidelbeeren, Aprikose, Rotwein, Äpfeln, Birnen, Kirschen und in Zitrusfrüchten enthalten.
Außerdem belegt die Studie, dass die Gruppe Männer mit dem höchsten Obstverzehr zu 14 Prozent seltener an einer erektilen Dysfunktion erkrankte.
Zusätzlich kann der Verzehr von ungesättigten Fettsäuren und Mineralstoffen den Testosteronspiegel erhöhen. Denn ein ausreichend hoher Testosteronspiegel ist ebenfalls unerlässlich für die Erektionsfähigkeit.
Die positive Wirkung einer gesunden Ernährungsweise wird verstärkt, wenn diese mit Sport kombiniert wird.
Wie hilft die Reduzierung von Übergewicht?
Fast 80 Prozent der Männer mit Erektionsproblemen haben einen BMI über 25. Wo liegt der Zusammenhang?
Übergewicht ist ein Risikofaktor für viele Krankheiten, die ihrerseits Erektionsstörungen verursachen können. Eine gefährliche Folge von Übergewicht ist die Schädigung der Gefäße. Dadurch kann nicht mehr ausreichend Blut in den Schwellkörper fließen. In der Folge ist eine zufriedenstellende Erektion nicht mehr möglich.
Männer mit mehr Bauchfett haben einen niedrigeren Testosteronspiegel, was in der Folge zu Potenzproblemen führt. Ab einem Bauchumfang von über 102 Zentimetern ist der Testosteronspiegel deutlich tiefer als bei normalgewichtigen Männern.
In einer italienischen Studie wurde der Zusammenhang zwischen Übergewicht und erektiler Dysfunktion untersucht. Innerhalb von zwei Jahren nahmen die Teilnehmer der einen Gruppe durchschnittlich 15 Kilogramm Gewicht ab. Dies wurde durch eine Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität erreicht.
Durch die Gewichtsabnahme wird die Durchblutung im ganzen Körper verbessert und die Testosteronproduktion angekurbelt.
Die Erektionsfähigkeit verbesserte sich bei allen Teilnehmern erheblich um 3 bis 8 Punkte (IIEF*). Zusätzlich zeigte sich ein positiver Effekt bei Blutwerten wie Cholesterin und Entzündungswerten und dem Blutdruck.
Hilft ein Rauchstopp bei Erektionsstörungen?
Rauchen gehört zu den größten Risikofaktoren für die Verschlusskrankheit der Arterien (Arteriosklerose). Diese Krankheit führt zu einer schlechteren Durchblutung, wovon anfangs vor allem die kleineren Blutgefäße betroffen sind. Zusätzlich verringert das Nikotin die Elastizität der Muskulatur des Penisschwellkörpers.
Das eine erektile Dysfunktion bei Rauchern viel öfter vorkommt, bestätigte eine Studie aus dem Jahr 2005. Sogar bei ehemaligen Rauchern liegt die Wahrscheinlichkeit bei fast 50 Prozent.
Auch die Anzahl der Zigaretten hat einen Einfluss. Männer die mehr als 20 Zigaretten täglich geraucht haben, litten deutlich häufiger an Erektionsstörungen als Männer die weniger rauchten.
Ein Rauchstopp kann die Erektionsfähigkeit jedoch wieder verbessern. In der gleichen Studie wurde nachgewiesen, dass sich die Erektionsfähigkeit von ehemaligen Rauchern nach einem Jahr um 25 Prozent verbesserte.
Durch den Nikotinentzug wird die Durchblutung des Penis wieder verbessert. Je weniger ein Mann raucht oder je früher er damit aufhört, umso wahrscheinlicher ist eine vollständige Wiederherstellung der Erektionsfähigkeit.
Wie hilft Stressabbau?
Auch wenn nur 10 Prozent der Erektionsstörungen von psychischen Faktoren ausgelöst wird, hat Stress durchaus einen Einfluss auf das Sexualleben und die Gesundheit.
Werden Erektionsprobleme von Stress ausgelöst, treten die Probleme meistens plötzlich auf und verschwinden nach einem bestimmten Zeitraum wieder.
Stress macht uns nicht direkt krank. Aber bei dauerhaftem Stress reagiert unser Körper darauf. In der Folge kann Stress beispielsweise eine Immunschwäche, Bluthochdruck und Gefäßkrankheiten auslösen. Wie schon erwähnt sind gesunde Gefäße und eine gute Durchblutung auch für die Erektionsfähigkeit entscheidend.
Wenn Sie ständig gestresst sind, können Entspannungsübungen oder eine psychotherapeutische Behandlung beim Stressabbau helfen.
Fazit
Eine ausgewogene Ernährung kombiniert mit Sport und der Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen und Übergewicht wirken vorbeugend gegen Erektionsstörungen.
Bei bestehender erektiler Dysfunktion ist eine Lebensstiländerung in diesen Bereichen sehr wirksam und unerlässlich. Auch bei einer medikamentösen Therapie sollte die Änderung des Lebensstils immer ein Teil der Behandlung sein.
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