Nikotinsucht: Eine Übersicht
Wie entsteht überhaupt eine Nikotinsucht? Weshalb fällt es oft so schwer, vom Rauchen loszukommen? Nikotin ist ein giftiger pflanzlicher Stoff, welcher in Tabak vorkommt. Nikotin ist nicht nur giftig, sondern auch ein Suchtmittel. Es macht dabei sowohl körperlich wie psychisch abhängig. Nikotin gerät zunächst in die Lunge, und wird von da ins Gehirn transportiert. Dort kann es an gewisse Rezeptoren andocken, woraufhin Dopamin, Serotonin sowie Endorphine ausgeschüttet werden. Diese Hormone haben einen Einfluss auf das Nervensystem, wodurch einerseits der Blutdruck steigt, und die Körpertemperatur sinkt. Dopamin ist zudem dafür zuständig, dass das Belohnungssystem im Gehirn angeregt wird. Daher fühlt man sich entspannt und allgemein wohl, wenn man raucht. Das Problem ist, dass der Körper stetig mehr Tabak benötigt, um dieselbe Wirkung zu erreichen. Dadurch gerät man in einen Suchtkreislauf und braucht immer mehr Nikotin.
Nikotinsucht kann sich körperlich und psychisch äußern. Bei einer psychischen Abhängigkeit geht es vor allem um das Verlangen nach Nikotin, wobei der Raucher stets nach dem Zustand der Entspannung sucht. Die körperliche Abhängigkeit macht sich oft erst bemerkbar, falls man mit dem Rauchen aufhören möchte.
Entzugserscheinungen
Die Entzugserscheinungen sind oftmals intensiv und nicht gerade angenehm. Dies sollte Sie jedoch nicht vor dem Aufhören abschrecken, sondern mehr darauf vorbereiten, was Sie erwarten kann.
Nebst dem starken Verlangen nach Nikotin können noch weitere Entzugserscheinungen auftreten. Dazu gehören Reizbarkeit, Schlafstörungen, Heißhunger, depressive Verstimmungen, Nervosität sowie Konzentrationsschwierigkeiten. Dies sind eher psychische Entzugserscheinungen.
Daneben gibt es weitere, die sich eher auf den Körper auswirken. Die körperlichen Symptome eines Nikotinentzuges sind Schweissausbrüche, Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Hautkribbeln, Durchfall, Zittern sowie Schwindel.
Zeitlicher Verlauf der Entzugserscheinungen
Falls Sie sich dazu entschliessen, mit dem Rauchen aufzuhören, können die Symptome des Nikotinentzuges für eine Weile anhalten. Der Körper braucht Zeit, sich an die Hormonumstellung zu gewöhnen, auch der Stoffwechsel verändert sich wieder. In der Regel klingen die körperlichen Entzugserscheinungen nach zirka 72 Stunden langsam ab. Die stärksten Symptome können sich bis zu 10 Tagen halten. Die ersten drei Tage nach dem Rauchstopp sind im Allgemeinen die Schwierigsten. Sind diese erstmal überstanden, ist der weitere Weg einfacher. Denn innerhalb der ersten 72 Stunden baut sich das Nikotin ab, und die meisten werden vor dieser Grenze rückfällig. In den ersten drei Tagen sollten Sie daher besonders Acht auf sich geben. Schlafen und trinken Sie ausreichend und versuchen Sie, Orte zu meiden, an denen geraucht wird. In den ersten Tagen nach dem Rauchstopp kann es vermehrt zu leichten Infekten kommen. Denken Sie jedoch positiv; bereits nach drei rauchfreien Tagen reduziert sich Ihr Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden!
Die psychische Abhängigkeit kann sich länger halten, als die körperliche. Während der Körper das Nikotin stetig abbaut ist im Gehirn die beruhigende, entspannende Wirkung des Nikotins länger gespeichert. Außerdem erachten viele Raucher die Zigarette als stressreduzierend. Daher ist es ratsam, mit dem Rauchen während einer eher stressfreien Zeit wie etwa im Urlaub aufzuhören. Es kann auch hilfreich sein, gewisse alternative Rituale einzuführen, welche in einer Situation angewendet werden können, in der normalerweise geraucht würde. Beispielsweise der Genuss eines Apfels oder eines beruhigenden Tees kann das Ritual der Zigarette ersetzen.
Wie kann ich die Symptome des Entzuges bekämpfen?
Zunächst einmal brauchen Sie einen starken Willen, ansonsten wird das Aufhören extrem schwierig. Ein starker Wille allein reicht jedoch meist nicht aus. Es gibt verschiedene Wege, wie Sie in dieser Zeit unterstützt werden können.
Am naheliegendsten sind Nikotinersatztherapien. Dazu gehören Nikotinpflaster, Kaugummis oder Sprays. Diese Ersatztherapien versorgen den Körper stetig mit etwas Nikotin, ohne jedoch die besonders schädlichen Chemikalien einer Zigarette. Meist wird die Dosierung während der Zeit der Entwöhnung laufend reduziert. Die Nikotinersatztherapie hilft somit in erster Linie gegen die körperlichen Entzugserscheinungen. Viele ehemalige Raucher jedoch sprechen sehr positiv über ihre Erfahrungen mit Nikotinersatztherapien, und erachten sie als hilfreich.
Um den psychischen Symptomen entgegenzuwirken können Verhaltenstherapien helfen. Dabei wird oft mit Hilfe eines Therapeuten ermittelt, welche Situationen zum Rauchen führen, und was als Alternative in Betracht gezogen werden könnte. Auch Gruppentherapien können helfen, wobei sich Betroffene austauschen und gegenseitig Tipps geben können.
Schließlich gibt es auch Medikamente zur Raucherentwöhnung, welche beim Umgang mit Nikotinentzug helfen können. In der Regel sind diese Medikamente rezeptpflichtig, da sie mit gewissen Nebenwirkungen einhergehen. Diese Medikamente können gezielt das Verlangen nach dem Rauchen lindern, indem beispielsweise die Rezeptoren im Hirn blockiert werden, an denen das Nikotin typischerweise ansetzt. Gewisse Medikamente sorgen auch dafür, dass das Gefühl des Rauchens an und für sich weniger reizvoll ist.
Es gibt folglich einige Möglichkeiten, wie Sie die Symptome des Nikotinentzuges lindern können. Zu Beginn mag der Ausstieg zwar beschwerlich erscheinen; Sie können von einem rauchfreien Leben jedoch nur profitieren!
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