Für viele Frauen, die eine regelmäßige Verhütung in Betracht ziehen, ist der Gedanke an eine Gewichtszunahme bei Einnahme der Pille abschreckend genug. Diese Auffassung wurde nun in einem neu veröffentlichten Leitfaden der Faculty of Sexual and Reproductive Healthcare (FSRH) in Frage gestellt. Es wird angenommen, dass das Problem der Gewichtszunahme einige Frauen davon abhält, die Pille als Form der hormonellen Verhütung zu beginnen oder fortzusetzen. Tatsächlich ist zu beobachten, dass Frauen in den "reproduktiven Jahren" zu einer Gewichtszunahme neigen, unabhängig davon, welche Form der Verhütung sie verwenden. In den Leitlinien der FSRH wurde nicht nachgewiesen, dass die Kombinationspille, die Minipille, das Implantat, das Pflaster und der Vaginalring zu einer Gewichtszunahme führen, die in einer klinischen Studie als signifikant angesehen würde. Über die Injektion liegen noch nicht genügend Informationen vor, um eine Schlussfolgerung ziehen zu können.
In den älteren Formen der Antibabypille, die vor 30 Jahren häufig verschrieben wurden, war der Östrogengehalt wesentlich höher als in den modernen Pillen, die heute verschrieben werden.
Es ist bekannt, dass ein hoher Östrogenspiegel die Wassereinlagerung fördern und den Appetit steigern kann. Daher können die älteren Pillen bis zu einem gewissen Grad für die Gewichtszunahme der Anwenderinnen verantwortlich gewesen sein.
Heute jedoch, mit den Veränderungen in der hormonellen Geburtenkontrolle, sind diese Probleme beseitigt worden. Die meisten Pillen enthalten nicht den Östrogengehalt, der notwendig ist, um diese Nebenwirkungen zu verursachen. Die erste Kombinationspille, die in den 1950er Jahren hergestellt wurde, enthielt 150 Mikrogramm Östrogen, während moderne Pillen zwischen 20 und 50 Mikrogramm enthalten.
Bei der modernen Pille handelt es sich bei der berichteten Gewichtszunahme um Flüssigkeitseinlagerungen und Blähungen, die sich in den ersten 2 bis 3 Monaten von selbst korrigieren.
Eine Gewichtsabnahme wird normalerweise nicht mit der Pille in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch eine neue Form der Pille namens Yasmin, die keine Wassereinlagerungen verursacht und als Diuretikum wirken kann. Sie enthält eine neue Form von Progesteron, das so genannte Drosperinon, das dem natürlichen Hormon des Körpers sehr ähnlich ist und harntreibend wirkt.
In einer medizinischen Studie wurde festgestellt, dass Frauen, die Yasmin einnahmen, im ersten Jahr der Einnahme an Gewicht verloren.
Es ist unwahrscheinlich, dass eine Gewichtszunahme, wie bereits erwähnt, auf die Einnahme der Pille zurückzuführen ist. Sie kann jedoch die Folge von Veränderungen im Tagesablauf sein. Wenn Sie z. B. vor kurzem Ihren Arbeitsplatz gewechselt haben und nun lange Zeit am Schreibtisch sitzen und daher nicht mehr so aktiv sind wie bei Ihrer letzten Tätigkeit, kann dies mit der Zeit zu einer Gewichtszunahme führen.
Alternativ kann eine Gewichtszunahme auch auf eine veränderte Ernährung zurückzuführen sein. Zum Beispiel: Jeden Morgen Speckbrote aus der Kantine der neuen Firma!
Wie bereits erwähnt, kann die Pille kurzfristig zu Blähungen und Wassereinlagerungen führen, nicht aber zu einer Gewichtszunahme. Denken Sie daran, dass es sich dabei fast immer um eine vorübergehende Situation handelt, die sich in einigen Monaten von selbst beheben wird.
Um Ihren allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern, sollten Sie regelmäßig Sport treiben und sich ausgewogen und gesund ernähren.
Wie bereits erwähnt, besteht die Möglichkeit, dass das zusätzliche Östrogen der Pille zu Wassereinlagerungen führt, aber es kann auch den Appetit anregen, was wiederum zu einer Gewichtsveränderung führen kann. Machen Sie eine Bestandsaufnahme und stellen Sie fest, ob Sie mehr essen als früher, und wenn dies mit einer Zunahme des Appetits einhergeht, sollten Sie mit Ihrem Arzt klären, ob die Pillenmarke durch eine mit einer niedrigeren Östrogendosis ersetzt werden kann.
Mit zunehmendem Alter ist mit Veränderungen des Stoffwechsels zu rechnen, die zwar zu einer Gewichtszunahme beitragen können, aber nicht auf Nebenwirkungen der Pille zurückzuführen sind.
Es mag zwar einfach sein, Ihre hormonelle Verhütung für die Gewichtszunahme verantwortlich zu machen, aber sie ist wahrscheinlich nicht die Ursache. Nehmen Sie sich etwas Zeit, um zu überlegen, wie sich andere Dinge in Ihrem Leben verändert haben und wie diese Faktoren das Problem der Gewichtszunahme verursachen oder dazu beitragen.
Bevor Sie beschließen, die Pillen abzusetzen, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen.Es gibt viele Möglichkeiten, und es gibt bestimmt eine, die zu Ihnen und Ihrem Lebensstil passt; Ihr Arzt wird Ihnen helfen, sie zu finden!
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