Migräne ist eine neurologische Krankheit und tritt sehr häufig auf. In Deutschland leiden etwa 7 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen an Migräne. Auch Kinder sind von dieser Erkrankung betroffen. Meistens beginnen die Migräneattacken erst in der Pubertät. Die genaue Ursache der Migräne ist nicht bekannt. Kennt man jedoch die Auslöser, gibt es auch Wege einer Migräne vorzubeugen oder die Symptome zu lindern.
Interessanterweise ist das Hirngewebe an sich schmerzunempfindlich. Woher kommen dann Schmerzen im Kopf? Ärzte vermuten, dass es bei einem Migräneanfall im Gehirn zu einer Fehlfunktion kommt, sodass es überempfindlich auf Reize reagiert. Es gibt viele Theorien, aber die genaue Ursache der Migräne ist noch nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, dass mehrere Faktoren zusammen eine Migräne auslösen.
Forscher gehen davon aus, dass eine Migräne mit einer Überaktivität der Nervenzellen beginnt. Die Blutgefäße des Gehirns und die Nervenzellen des Gesichtsnervs (Nervus trigeminus) sind eng miteinander verflochten. Durch die Überaktivität der Nervenzellen im Hirnstamm werden Schmerzsignale an das Gehirn gesendet. Das führt zu einer vermehrten Ausschüttung von Nervenbotenstoffen. Unter anderem den Botenstoff CGRP. Diese Botenstoffe bewirken eine Dehnung der Blutgefäße und eine erhöhte Durchlässigkeit für Blutbestandteile. Die Folge ist eine Aufschwemmung der Gefäßwände und eine Entzündung von Hirngewebe und Hirnhäuten. Durch die Entzündung werden die Gefäßwände sehr schmerzempfindlich. Aufgrund der Aufschwemmung der Blutgefäße kommt es auch zu einer verminderten Durchblutung des Gehirns. Dies könnte erklären, warum sich mit jedem Pulsschlag der Migräneschmerz verstärkt.
Serotonin ist ein Botenstoff, der Informationen von Nervenzelle zu Nervenzelle oder an andere Organe vermittelt. Dieser Botenstoff steuert viele wichtige Prozesse in unserem Körper und ist unter anderem für die Schmerzbewertung zuständig.
Es wird vermutet, dass der Botenstoff Serotonin eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Migräne spielt. Forscher nehmen an, dass das mit einem Ungleichgewicht des Serotoninspiegels zusammenhängt. Wenn der Serotoninspiegel im Körper (peripheres Serotonin) niedrig ist und im Gehirn (zentrales Serotonin) hoch, kann das einen Migräneanfall auslösen.
Während des weiblichen Zyklus schwankt die Serotonin Konzentration im Blut, da die Östrogene den Serotoninspiegel beeinflussen. Dies erklärt, warum bei manchen Frauen die Migräneattacken zyklusabhängig auftreten.
Auch verschiedenen Nahrungs- und Genussmittel wie Rotwein haben einen Einfluss auf die Serotonin Ausschüttung.
Studien zeigen, dass Migräne gehäuft familiär auftritt. Es besteht also eine gewisse genetische Veranlagung für Migräne. Bei einer Sonderform der Migräne, der hemiplegischen Migräne ist die Ursache genetisch. Es liegt eine genetische Veränderung des Chromosoms 19 vor. Das Risiko liegt bei 50 Prozent, dass Kinder von Betroffenen diese Genveränderung erben.
Auslöser (Trigger)
Besteht eine Veranlagung zur Migräne, können bestimmte innere und äußere Faktoren (Trigger) eine Migräne begünstigen und auslösen. Diese Auslöser sind bei jedem anders.
Mögliche Auslöser sind:
Im Akutfall
Bei akuten Schmerzen eignen sich Schmerzmittel, die auch gegen Entzündungen helfen (nichtsteroidale Antirheumatika). Zum Beispiel Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure (ASS). Wenn Betroffene zusätzlich an Übelkeit und Erbrechen leiden, können sogenannte Antiemetika helfen. Es ist wichtig, die verordneten Medikamente frühzeitig und in ausreichender Dosierung einzunehmen.
Außerdem gibt es migränespezifische Medikamente, sogenannte Triptane (Sumatriptan, Zolmitriptan, Almotriptan und Naratriptan). Diese blockieren die Entzündung an den Nerven und Blutgefäßen und bewirken eine Verengung der geweiteten Blutgefäße.
Triptane können vor und während eines Migräneanfalls eingenommen werden.
Was kann man sonst noch tun?
Bei einer akuten Migräneattacke hilft der Rückzug in einen kühlen und dunklen Raum. Auch Schlaf verschafft Betroffenen Linderung. Zusätzlich können kühlende Tücher auf dem Gesicht oder Nacken Abhilfe schaffen.
Vorbeugung von Migräneattacken
Zur Vorbeugung von Migräne kann es helfen ein Kopfschmerz-Tagebuch zu führen. So können Sie herausfinden, welche individuellen Faktoren bei Ihnen eine Migräne auslösen. Dieses Wissen können Sie nutzen, um dann gezielt diese Trigger im Alltag zu vermeiden.
Im Allgemeinen hilft es Migränepatienten, wenn sie sich an einen regelmäßigen Tagesablauf halten. Dazu gehören unter anderem feste Essens- und Schlafenszeiten.
Außerdem ist es sehr wichtig Stress zu vermeiden. Dabei können Sport, ausreichend Bewegung und Entspannungsübungen helfen.
Auch Medikamente können vorbeugend eingesetzt werden, wenn die Migräne sehr schwer ist und häufig auftritt. Hier werden rezeptpflichtige Substanzen verwendet, die eigentlich bei anderen Krankheiten eingesetzt werden. Studien haben jedoch bewiesen, dass Betablocker, Antiepileptika und Antidepressiva eine vorbeugende Wirkung bei Migräne haben.
Schon lange wird an gut verträglichen und vorbeugenden Medikamenten geforscht. Ein neues Medikament zur Prophylaxe ist Erenumab.Dieser spezifische Antikörper blockiert den Rezeptor des Nervenbotenstoffes CGRP, welcher als Auslöser der Migräneattacken bekannt ist. Wie funktioniert das?
Die Antikörper heften sich an den Botenstoff CGRP oder an seinen Rezeptor auf den Blutgefäßen. Die Folge ist, dass die Entzündung abklingt. So wird kein Signal mehr an den Hirnstamm gesendet und das gesteigerte Schmerzempfinden normalisiert sich wieder.
Das Präparat kann bei Erwachsenen eingesetzt werden, die mindestens 4 Migränetage im Monat haben. Der Antikörper wird alle 4 Wochen unter die Haut gespritzt. Dies können Betroffene selbstständig zu Hause tun.
Die verschiedenen Erklärungsansätze helfen uns ein klareres Bild davon zu haben, wie Migräne entsteht und was in unserem Kopf passiert. Obwohl die genaue Ursache der Migräne nicht bekannt ist, können Betroffene ihre persönlichen Auslöser herausfinden. Jeder Patient erlebt die Migräne anders und benötigt deswegen auch eine individuelle Behandlung. Lassen Sie sich dafür von einem Arzt beraten.
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