Wie erkenne ich eine Scheidenentzündung?
Es gibt mehrere Formen der Kolpitis. Die Symptome sind oft ähnlich und richten sich nach der Art des Erregers:
Wenn eine Pilzinfektion vorliegt, wie es zum Beispiel nach der Einnahme von Antibiotika der Fall sein kann, dann äußert sich das in der Regel durch krümeligen, eher geruchlosen, quarkartigen und weißlich gelben Ausfluss. Juckreiz, eine gerötete Schleimhaut und ein zäher Belag auf der Scheidenwand können ebenfalls typische Symptome sein.
Bei einer bakteriellen Infektion mit dem Gardnerella vaginalis ist ein fischiger Geruch ausschlaggebend. Dieser Geruch wird nach dem Sex noch intensiver, wenn der Partner in die Frau ejakuliert hat. Der Geruch wird dann durch das alkalische Prostatasekret im Sperma intensiviert. Ein verstärktes Nässegefühl in der Scheide, gräulicher bis gelblicher Ausfluss zählen ebenfalls zu den Symptomen.
Bei einer bakteriellen Infektion mit anderen Bakterien wie Staphylokokken, Streptokokken, Kolibakterien und Gonokokken kommen noch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und ein gelblich-grüner Ausfluss vor.
Bei einer Vaginitis, die durch die Einwanderung von Parasiten wie Trichomonaden entstanden ist, kann der Ausfluss gelblich und eher schaumig sein. Patientinnen klagen über ein starkes Brennen in der Scheide.
Bei einer Infektion durch Chlamydien- oder Mykoplasmen werden oft keine für vaginitis typischen Symptome verzeichnet. Möglicherweise kann weißlich - glasiger Ausfluss zu erkennen sein. Die Bakterien wandern jedoch meist Richtung Gebärmutter und Eierstöcke, wo sie richtigen Schaden anrichten können.
Bei einer Herpesvirus- Infektion treten kleine, gruppierte Bläschen am Eingang der Vagina auf, die oft Schmerzen verursachen. Der Genitalherpes ist durchaus mit den Symptomen des Lippenherpes zu vergleichen.
Studie bestätigt Scheidenpilz - Risiko durch Antibiotika
Laut einer Studie der Poliklinik San Matteo in Pavia in Italien wurde die Erkrankung an Vaginitis durch Antibiotika bestätigt. Es wurde bei 684 Frauen mit Scheidenpilzinfektion und bei 901 Patientinnen ohne Pilzinfektion ermittelt, ob sie in letzter Zeit Antibiotika eingenommen hätten. Dies wurde von jeder fünften Frau mit Scheidenpilzinfektion bestätigt. Meist hatten die Damen Antibiotika aufgrund von Atemwegs- oder Harnwegsinfektionen verschrieben bekommen. Bei der Gruppe der Damen ohne Pilzinfektion hatten sich lediglich 12 % der Frauen zuvor einer Antibiotikatherapie unterzogen. Dies ergab eindeutig, dass das Risiko für Frauen an einer Vaginalentzündung zu erkranken, die Antibiotika einnehmen, doppelt so hoch ist.
Welche Medikamente bei Scheidenpilz?
Je nach Erreger sieht die medikamentöse Therapie einer Scheideninfektion anders aus. Bei einem Scheidenpilz, der zum Beispiel durch die Einnahme von Antibiotika entsteht, wird ein Antimykotikum sprich ein Pilzmittel wie zum Beispiel Canesten verschrieben. Die typischen Antipilzmittel, die es in Form von Zäpfchen, Cremes, Salben und Vaginaltabletten gibt, enthalten Wirkstoffe wie Clotrimazol, Miconazol, Fluconazol und Itraconazol. Normalerweise werden verschreibungspflichtige Zäpfchen und Tabletten empfohlen, die abends vor dem Schlafengehen mit einem Applikator eingeführt werden. Oft verschreibt der Arzt noch eine antimykotisch wirkende Salbe und Creme, die aufgetragen wird.
Bei einer Vaginose, die durch Bakterien oder Trichomonaden entstanden ist, verschreibt der Arzt dann jedoch wieder Antibiotika.
Wie beuge ich einer Scheidenentzündung vor?
Sobald das vom Arzt verschriebene Antimykotikum bis zum Ende eingenommen worden ist, sollte die Scheidenflora aufgebaut werden, um zu vermeiden, dass sich eine neue Infektion manifestiert.
Laktobazillen, darunter Lactobacillus (L.) crispatus, L. gasseri, L. iners und L. jensenii, stellen den wichtigsten Schutz der Scheidenflora dar, da sie ein gesundes Scheidenmilieu herstellen.
Es gibt Milchsäurepräparate und Probiotika, die eingesetzt werden können, denn es muss in der Vagina ein saures Milieu hergestellt werden. Diese Produkte bauen das vorhandene Glykogen zu Milchsäure ab, was Auftreten von Infektionen dann minimiert. Durch Anwendung dieser Produkte wird das saure Scheidenmilieu wieder hergestellt.
Um in Zukunft eine Vaginitis zu vermeiden, sollten direkt nach der Einnahme eines Antibiotikums pro forma Milchsäurepräparate eingesetzt werden. Welche Milchsäurepräparate gibt es? Milchsäurebakterien in Tablettenform, Gel oder Waschlotion stehen zur Auswahl. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker. Diese Präparate sind in der Regel nicht rezeptpflichtig.
Bakterielle Vaginose Clindamycin Sobelin Metronidazol