Es ist allgemein bekannt, dass Rauchen äußerst schlecht für die Gesundheit ist und viele Erkrankungen verursachen kann. Diverse Todesursachen gehen auf vermehrtes Rauchen zurück, wie etwa Lungenkrebs oder auch Herz-Kreislauferkrankungen. In diesem Artikel informieren wir Sie über die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit (pVAK). Da die Mehrheit der Betroffenen Raucher sind, wird diese Krankheit umgangssprachlich auch als Raucherbein bezeichnet. Sie kann in seltenen Fällen auch Nicht-Raucher betreffen.
Das Raucherbein entsteht in der Regel durch eine sogenannte Arteriensklerose (auch Arterienverkalkung genannt). Falls diese nicht behandelt wird und sich weiter verschlimmert, kommt es zu einem Verschluss der Arterien. Dabei ist der Name «Raucherbein» etwas irreführend, da nicht nur Raucher betroffen sind. Bei den meisten Betroffenen handelt es sich allerdings um Raucher. Offiziell wird der Zustand als «periphere arterielle Verschlusskrankheit» (pVAK) bezeichnet. Das Blut und damit auch der Sauerstoff, fließt mittels Arterien vom Herzen in den ganzen Körper. Beim Raucherbein ist die Durchblutung der Arterien gestört, was zu einem Sauerstoffmangel in den Muskeln führt. Grund für diese mangelnde Durchblutung ist eine Verengung oder gar ein Verschluss der Blutgefäße, wodurch das Blut nicht mehr ausreichend fließen kann.
Meist wird die Verkalkung der Arterien durch Ablagerungen in der inneren Schicht der Blutgefäße verursacht. Die Hauptursache dafür ist Rauchen. Erstens führt Nikotin zu einer Gefäßverengung, was den Blutdruck ansteigen lässt. Zweitens lagern sich Schadstoffe in den Gefäßen ab. Diese Kombination führt dazu, dass die Arterien ihre Elastizität verlieren, was die Arterienverkalkung weiter vorantreibt und schließlich einen Verschluss zur Folge haben kann.
Neben Rauchen gibt es weitere Risikofaktoren, die eine pVAK begünstigen können. Dazu gehören Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes sowie ein erhöhter Cholesterinspiegel. Diese Faktoren können Ablagerungen von Schadstoffen, Fett oder Kalk in den Arterien verursachen und somit zu einem Arterienverschluss führen.
In den meisten Fällen sind die Beine von einem Arterienverschluss betroffen, daher auch die Bezeichnung «Raucherbein». Dabei wird die Beinmuskulatur nicht ausreichend durchblutet. Bei rund der Hälfte der Fälle ist dabei die Oberschenkelarterie betroffen, wodurch der Puls in der Kniekehle nicht mehr zu ertasten ist. Dies führt zu Schmerzen in der Wade. Seltener kann die Hauptschlagader im Beckenbereich betroffen sein, was ebenfalls zu Schmerzen in der Wade führt, aber auch Schmerzen im Oberschenkel oder Gesäß verursachen kann.
Das Raucherbein verläuft in mehreren Stadien. Abhängig von diesen Stadien zeigen sich unterschiedliche Symptome sowie Behandlungsmethoden.
Meist handelt es sich dabei um Schmerzen in bestimmten Körperregionen. Die Bezeichnung «Raucherbein» ist darauf zurückzuführen, dass in erster Linie die Beine betroffen sind.
Stadium 1
Im ersten Stadium verspüren die Betroffenen oftmals kaum Symptome, obwohl bereits eine Engstelle nachweisbar ist. Dies bedeutet, dass die Gefäße schlechter durchblutet sind, jedoch noch keine Beschwerden auftreten. Dies ist problematisch, da die Krankheit aufgrund fehlender Symptome oftmals erst zu spät bemerkt wird.
Stadium 2
Im zweiten Stadium treten meist die ersten Symptome auf, da die Gefäße noch weiter verengt sind und sich eine Veränderung einstellt. Oftmals verspüren die Betroffenen Schmerzen, wenn die Beine belastet werden. Diese Schmerzen entstehen, weil die Muskulatur nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Da die Schmerzen in der Regel verschwinden, wenn die Betroffenen stehen bleiben, wird das Raucherbein auch als «Schaufensterkrankheit» bezeichnet. Die Betroffenen bleiben häufig alle paar Meter stehen, um sich von den Schmerzen zu erholen.
Das zweite Stadium wird noch weiter unterteilt: falls die Beschwerden erst nach 200 Metern Gehen auftreten, spricht man vom Stadium 2a. Sobald die Beschwerden schon vor 200 Metern auftreten, ist man im Stadium 2b angekommen.
Stadium 3
Durch die weitere Veränderung der Gefäße treten die Schmerzen im dritten Stadium nicht mehr nur bei Bewegung auf, sondern auch im Ruhezustand. Die Beschwerden sind insbesondere beim Liegen intensiviert, weshalb die Betroffenen teils auch nachts von den Schmerzen geweckt werden. Im Sitzen sind die Beschwerden oftmals weniger stark, da die Schwerkraft die Durchblutung verbessert.
Stadium 4
Durch die längere Sauerstoffunterversorgung kommt es im vierten Stadium zu einer sogenannten Nekrose, das Gewebe stirbt ab. Dies kann auch zu einer Verfärbung des Gewebes führen, zunächst bläulich bis sich das Gewebe schließlich schwarz verfärbt.
Im vierten Stadium kommt es zu einem Gefäßverschluss, was starke Schmerzen mit sich bringt. Nebst Schmerzen können auch weitere Symptome auftreten, wie etwa Kälte der betroffenen Stellen, Geschwüre, limitierte Wundheilung sowie Muskelschwäche bei Belastung.
Die Diagnose wird in der Regel von einem Hausarzt oder einer Hausärztin gestellt. Neben der Beschreibung der Symptome werden die Ärzte weitere klärende Fragen stellen. Ein Beispiel für eine solche Frage könnte sein, ob beim Gehen Schmerzen auftreten, die wieder verschwinden, wenn man steht.
Klarheit kann eine Untersuchung mit dem Stethoskop verschaffen. Eine Engstelle oder Verengung der Gefäße verursacht typische Geräusche, welche mit dem Stethoskop zu hören sind. Schließlich kann auch der Arteriendruck entscheidende Hinweise geben.
Das Raucherbein muss zwingend behandelt werden, die Behandlungen können jeweils invasiv oder nicht-invasiv sein. Dabei hängt die richtige Behandlungsmethode vom jeweiligen Stadium der Erkrankung ab.
Im ersten Stadium geht es primär darum, die Ursachen zu bekämpfen und Risikofaktoren zu meiden. In erster Linie heißt dies, mit dem Rauchen aufzuhören. Zudem sollte auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung geachtet werden. Dadurch können sich auch ein allfälliger Bluthochdruck oder erhöhte Cholesterinwerte normalisieren. Diese Methoden sind oftmals ausreichend, wenn die Erkrankung im ersten Stadium erkannt wird.
Im zweiten Stadium kann es bereits zu spät sein, das Raucherbein lediglich mit der Umstellung des Lebensstils zu bekämpfen. Meist muss ein spezifisches Gehtraining durchgeführt werden. Dabei sollte täglich mindestens die Hälfte der Strecke absolviert werden, welche ohne Schmerzen zurückgelegt werden kann. Dieses Training soll die Arterien dehnen. Zusätzlich müssen oft Medikamente eingenommen werden, welche die Fließfähigkeit des Blutes verbessern, was Blutgerinnseln vorbeugt. Dabei handelt es sich oft um Thrombozytenaggregationshemmer oder auch Prostanoide, welche vereinfacht gesagt das Blut verdünnen, wodurch es die verkalkten Arterien besser durchqueren kann. Diese Maßnahmen ersetzen einen gesunden Lebensstil nicht, sondern ergänzen ihn.
Ab dem dritten und somit auch im vierten Stadium sind invasive Behandlungsmethoden unausweichlich. Falls die Verengung noch nicht allzu lange ist, kann sie mittels eines Katheters aufgedehnt werden. Um sicherzustellen, dass sich die Arterien nicht wieder verengen, muss allenfalls eine Stütze implantiert werden. Falls die Verengung schon weiter fortgeschritten ist, muss teils ein Bypass eingesetzt werden. Dabei setzt ein Arzt oder eine Ärztin eine Umleitung für das verengte Gefäß ein, damit die Muskeln trotzdem mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden können. Im schlimmsten Fall eines Raucherbeins kann es dazu kommen, dass das Gewebe und somit die Extremität abstirbt. In diesem Fall bleibt als letzte Option nur noch die Amputation des Beins übrig.
Die Prognose und der Verlauf vom Raucherbein hängen stark davon ab, in welchem Stadium die Krankheit entdeckt wird. Wie bei jeder Krankheit ist die Prognose besser, je früher das Problem erkannt wird. Die Heilungschancen im ersten Stadium sind sehr gut, falls die Betroffenen aktiv ihren Lebensstil ändern. Je weiter fortgeschritten, desto schwieriger. Zwar lässt sich pVAK in jedem Stadium behandeln, es ist jedoch nicht auszuschließen, dass die Verengung wiederkehrt, insbesondere falls man sich nicht strikt an eine gesunde Ernährung und ein rauchfreies Leben gewöhnt.
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