Nebenwirkungenen von Statinen nach Häufigkeit
Häufige Nebenwirkungen von Statinen
Statine gehören zu den am häufigsten eingenommenen Medikamente weltweit, da sie Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf positive Weise unterstützen. Auch wenn es nur selten zu Nebenwirkungen kommt, kommen einige häufiger vor als andere. Hierzu gehören:
- Nasenbluten
- Verdauungsprobleme (wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall)
- Laufende Nase
- Halsschmerzen
- Schmerzen im Körper
- Erhöhtes Diabetesrisiko
In vielen Fällen von auftretenden Nebenwirkungen ist es nicht eindeutig, ob sie durch die Statine oder etwas Anderes verursacht werden. Häufig wird spekuliert, dass diese durch die Erkrankung des Patienten verursacht werden, weswegen er überhaupt Statine verwendet. Dennoch ist es noch immer wichtig, auf Nebenwirkungen zu achten, und Ihrem Arzt davon zu berichten, sobald sie auftreten. Personen, die Statine einnehmen, könnten außerdem an Hyperglykämie leiden. Hierbei handelt es sich um erhöhte Blutzuckerwerte im Körper, welches das Potenzial haben, ernsthafte Gesundheitsprobleme zu verursachen. Wenn Ihr Blutzucker gefährliche Werte annimmt, ist es überaus wichtig, dass Sie sofort medizinische Hilfe aufsuchen.
Unübliche und seltene Nebenwirkungen von Statinen
Eine geringe Anzahl von Patienten, die Statine einnehmen, leiden an den folgenden Nebenwirkungen:
- Veränderungen des Appetits
- Gewichtszunahme
- Gedächtnisprobleme
- Entzündung der Leber
- Klingeln in den Ohren
- Verschwommene Sicht
- Taubheit oder Kribbeln in den Fingern und Zehen
- Akne oder Hautausschläge
- Hepatitis (eine Leberentzündung)
Seltene Nebenwirkungen von Statinen
- Leicht blaue Flecken zu bekommen oder leicht zu bluten
- Gelbsucht (die Haut nimmt eine gelbliche Farbe an)
- Halluzinationen
Wenn Sie diese Nebenwirkungen feststellen, sollten Sie dies Ihren Arzt sofort wissen lassen. Wenn dieser nicht zu erreichen ist, suchen Sie einen anderen Arzt auf oder gehen Sie in die Notaufnahme. Die schwerwiegenden Symptome, wie Veränderungen der Sicht, Hepatitis und leicht blaue Flecken zu bekommen oder leicht anzufangen zu bluten, müssen sofort ärztlich behandelt werden. Sogar weniger ernsthafte Symptome können sich auf schlimme Weise auswirken und wenn Ihre Nebenwirkungen Ihnen ernsthafte Schwierigkeiten machen, sollten Sie ärztliche Hilfe aufsuchen. Es wird nicht empfohlen, zu lang zu warten, um zu sehen, ob sie von alleine weg gehen, da sich der Zustand mit der Zeit immer weiter verschlimmern und noch schwerwiegendere Schäden verursachen kann.
Allergische Reaktion
Bei einer geringen Anzahl der Anwender von Statinen kann es als nebenwirkung zu einer allergischen Reaktion kommen. Dies kann sich durch das Anschwellen der Gliedmaßen oder Zunge äußern, oder es kann durch Hautausschläge, Nesselsucht, Jucken oder Atemnot charakterisiert sein. Wenn Sie bereits auf Medikamente allergisch reagiert haben, lassen Sie es Ihren Arzt wissen, bevor Sie mit der Einnahme beginnen. Es ist möglich, dass Sie auf eines der Bindemittel des Medikaments allergisch waren und es auch bei Statinen zu denselben Auswirkungen kommen würde.
Wie äußern sich Muskelschmerzen bei der Einnahme von Statinen?
Zu den häufigsten Nebenwirkungen bei der Statintherapie gehören Muskelschmerzen. Allerdings gehören Muskelschmerzen ganz allgemein zu den häufigsten Beschwerden von Patienten. Gemäß einigen durchgeführten Studien berichten bis zu 75 Prozent der Anwender von Muskelschmerzen, Muskelschwäche oder Muskelkrämpfen unter Statintherapie. Die Beschwerden sind den Patienten so unangenehm, dass sie deshalb die Statineinahme abbrechen. In den meisten Fällen lassen die Beschwerden nach einer Medikamentenumstellung wieder nach.
Können Statine auch lebensbedrohlichen Komplikationen verursachen?
In sehr seltenen Fällen (0,1%) kann es bei der Anwendung von Statinen als Nebenwirkung zu einer Rhabdomyolyse kommen. Dies zählt zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen, bei der sich die quer-gestreiften Muskelfasern auflösen. Sie kann zu einem akutem Nierenversagen führen und unter Umständen tödlich enden. Die Rhabdomyolyse erkennt man an einer rotbraunen Verfärbung des Urins. Außerdem können als Folge der Muskelschädigung unter anderem Schmerzen, Krämpfe und Verspannungen der Muskulatur auftreten.
Wenn Sie bei sich plötzliche Muskelbeschwerden feststellen, deren Ursache nicht nachvollziehbar ist, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen um die Beschwerden abklären zu lassen.
Allerdings ist das Risiko für eine Rhabdomyolyse nicht bei allen Statine gleich groß. Das Rhabdomyolyse-Risiko steigt beispielsweise bei Simvastatin in hohen Dosierungen sehr stark an. Da Simvastatin auch weniger gut den LDL-Cholesterinspiegel senkt als andere Statine, loht es sich genau nachzufragen und ihren Arzt nach Alternativen zu fragen.
Können Statine die Darmflora beeinträchtigen?
In einigen Studien wurde nachgewiesen, dass Statine die Darmflora eher negativ beeinflussen. Unter Umständen könnte es zu einer Darmflorastörung kommen, sodass die gestörte Darmflora weniger kurzkettige Fettsäuren bildet.
Wechselwirkungen
Statine haben das Potenzial, mit anderen Medikamenten und medizinischen Erkrankungen, an denen Sie leiden könnten, auf unangenehme Weise zu interagieren. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihren Arzt wissen lassen, welche Medikamente Sie derzeit einnehmen, welche Operationen Sie in der Vergangenheit hatten und wegen welcher Erkrankungen Sie derzeit behandelt werden. Das kann Ihrem Arzt dabei helfen, Ihren derzeitigen Gesundheitszustand besser einzuschätzen und zu entscheiden, wie viel Sie von dem Medikament benötigen oder ob Sie alternative Medikamente zur Behandlung des hohen Cholesterinwerts brauchen.
Zielwert für LDL-Cholesterin
Statine senken das schlechte LDL-Cholesterin, was die Patienten automatisch vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützt. Bei Patienten mit sehr hohem Risiko sollte mit der Einnahme von Statinen ein
LDL-Cholesterin-Zielwert von 55 mg/dl mit einer ab 50 prozentigen Reduzierung des LDL-Ausgangswertes angestrebt werden. Bei Patienten, mit eher moderatem Risiko wird dagegen ein LDL-Zielwert < 100 mg/dl anvisiert. Patienten mit eher niedrigem Risiko senken mit den Statinen ihren LDL-Wert auf < 116 mg/dl.