Die Vaginalflora der Frau ist ein komplexes Milieu, welches bei einem Ungleichgewicht leider rasch zu Infektionen neigt.
Die Vaginalflora gleicht einem Ökosystem. So existieren mindestens 50 verschiedene Bakterienarten in dem Feuchtgebiet der Frau. Es überwiegen allerdings die Laktobazillen (Milchsäurebakterien), auch unter dem Namen ihres Entdeckers, den Döderlein-Bakterien, bekannt. Die Laktobazillen (über 20 verschiedene) sind für den Säuregehalt der Vagina (ph-Wert zwischen 3,8 und 4,5) verantwortlich. Interessanterweise ist die Zusammensetzung der Bakterienarten je nach ethnischer Gruppe anders. So haben zum Beispiel 9 % der weißen und über 30 % der hispanischen und schwarzen Frauen gar keine klassischen Laktobazillen. Darüber hinaus produzieren einige Laktobazillen aus Glykogen, welches in den Oberflächenzellen der Vagina enthalten ist, Wasserstoffperoxid (H2O2).
Das saure Milieu der Scheide schützt vor bakteriellen Infektionen, insbesondere den anaeroben Bakterien, nicht jedoch vor Pilzinfektionen. Die Vaginalflora ist ein sich ständig veränderndes System, welches von der persönlichen Genetik, dem Menstruationszyklus, dem Immunsystem, der Hygiene und dem Sexualverhalten abhängt. Befinden sich Erreger in der Vaginalflora, so ist dies noch kein Grund zur Sorge. Ob eine gesunde oder gestörte Vaginalflora vorliegt, liegt prinzipiell daran, ob die Flora noch in der Lage ist, pathogene Erreger abzuwehren.
Die meisten betroffenen Frauen mit einer gestörten Vaginalflora berichten von einem verfärbten (gelb, grün oder rot) sowie unangenehm riechenden Ausfluss (Fluor). Natürlich ist es völlig normal, als Frau einen weißlichen oder durchsichtigen Ausfluss zu haben und auch nicht weiter bedenklich, sofern sich Farbe oder Geruch nicht stark verändern.
Die bakterielle Vaginose ist die häufigste Störung bei Frauen, die vor allem während der Geschlechtsreife sowie in der Schwangerschaft auftritt. Rund 20 % der Frauen sind in der Schwangerschaft davon betroffen. Wichtig ist, dass es sich hierbei um keine Infektion, sondern einer Störung der Vaginalflora handelt. Dabei sind die Anaerobier „Gardnerella vaginalis“ besonders vertreten und der Grund dafür, dass eine Störung des Gleichgewichts der Vaginalflora vorliegt. Außerdem ist der ph-Wert der Vagina erhöht und liegt über 4,5. Der vermehrte dünne und nasse Ausfluss hat oft einen charakteristischen Fischgeruch. Jucken oder Brennen sind sehr untypisch für die bakterielle Vaginose und deuten vielmehr auf eine Pilzinfektion hin. Von einer bakteriellen Vaginose sind circa 20 % aller Frauen mindestens einmal in ihrem Leben betroffen. Ganze 75 % aller Frauen haben mindestens einmal in ihrem Leben eine Scheidenpilzinfektion.
Oft ist die Einnahme von Antibiotika ursächlich. Das Antibiotikum bekämpft nämlich nicht nur die krankmachenden Bakterien im ganzen Körper, sondern auch die für die Vagina wichtigen Milchsäurebakterien. Dadurch, dass während der Antibiotikaeinnahme weniger Milchsäurebakterien vorliegen, ist die Vagina besonders anfällig für Scheideninfektionen.
Weitere Gründen für eine gestörte Vaginalflora können hormonelle Schwankungen (während der Schwangerschaft, Wechseljahren, Menstruation oder Pille), Stress oder ein schwaches Immunsystem sein. Leider meinen viele Frauen, dass sie durch gründliches Reinigen mit Seife ihrer Intimhygiene etwas Gutes tun. Dies ist ein Irrglaube, denn Duschgels mit Parfümzusätzen bringen das Gleichgewicht der Vaginalflora ins wanken. Es speziell hierfür vorgesehene Intimpflegeprodukte, welche den ph-Wert der Vagina nicht verändern. Ein feuchtes Milieu begünstigt außerdem Störungen oder Infektionen der Vagina. Achten Sie daher auf Kleidung im Intimbereich, die Luftzirkulation zulässt, vermeiden Sie möglichst Slipeinlagen oder wechseln Sie Slipeinlagen, Binden und Tampons, sobald diese feucht sind. Nach dem Baden empfiehlt es sich, den nassen Badeanzug oder Bikini umgehend zu wechseln.
Um die Scheidenflora zu stabilisieren, können Milchsäurezäpfchen verwendet werden. Sie können den natürlichen ph-Wert der Scheide wiederherstellen. Falls Sie nun glauben, es handelt sich hierbei um in Joghurt getränkte Tampons, liegen Sie falsch! Es handelt sich nämlich um ganz andere Bakterien im Joghurt.
Anhand von Milchsäurezäpfchen kann sowohl eine gesunde Vaginalflora aufrechterhalten, als auch eine ins Schwanken geratene Flora wiederhergestellt werden. Die Milchsäurezäpfchen werden in der Regel einmal täglich über fünf bis sieben Tage möglichst tief in die Scheide eingeführt. Dies klappt besser, wenn sie zuvor unter dem Wasserhahn angefeuchtet werden. Sie werden am besten vor dem Schlafen gehen und in Rückenlage eingeführt. Die feste Hülle löst sich auf und die Milchsäure wird frei, welche dazu beiträgt, dass das saure Milieu der Vagina gehalten oder wiederhergestellt wird. Bei einer Anwendung von mehr als einer Woche, sollte dies unbedingt mit dem Frauenarzt abgeklärt werden und die wöchentliche Dosis sollte dann drei Zäpfchen nicht überschreiten. Während der Anwendung der Milchsäurezäpfchen ist es empfehlenswert, eine Slipeinlage aufgrund des verstärkten Ausflusses durch die Löslichkeit der Vaginalzäpfchen zu tragen. Sie können auch während der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden.
In der Regel kommt es zu keinen Nebenwirkungen der Milchsäurezäpfchen. In seltenen Fällen kann es zu Hautreizungen des Intimbereichs kommen.
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