Die Haarbalgmilben, auch Demodex-Milben genannt, heißen in der Fachsprache D.folliculorum. Für die meisten Menschen sind die Milben ungefährlich. Sie können aber in manchen Fällen Hautkrankheiten auslösen. Hier erfahren Sie mehr darüber, welche Krankheiten die Haarbalgmilben auslösen und was Sie dagegen tun können.
Die Haarbalgmilben sind eine Unterklasse der Spinnentiere. Sie sind wurmförmig und haben vier stummelförmige Beinpaare. Da sie nur 100 bis 300 Mikrometer klein sind, können wir sie mit bloßem Auge nicht sehen.
Es gibt 2 verschiedene Arten von Haarbalgmilben:
- Die Längere lebt in den Haarfollikeln: Demodex Folliculorum
- Die Kürzere lebt in den Talgdrüsen: Demodex Brevis
Die Milben kommen bei verschiedenen Säugetierarten und beim Menschen vor. Sie leben in Haarwurzeln oder Talgdrüsen und ernähren sich von Talg. Die meisten befallenen Follikel enthalten zwei bis sechs Milben, oft auch deutlich mehr.
Haarbalgmilben gehören zu den Kommensalen. Das heißt sie profitieren von ihrem Wirt, ohne diesen zu schädigen.
Für die meisten Menschen ist der Milbenbefall harmlos. Denn die Milben gehören zur normalen Hautflora.
Die Haarbalgmilben beeinflussen die Haut physikalisch und chemisch durch ihre Ausscheidungen und die abgestorbenen Milben.
Die Ausscheidungen der Milben können die Poren verstopfen und so Mitesser und rote Flecken verursachen.
Ein sehr starker Milbenbefall kann verschiedene Hauterkrankungen verursachen. Eine davon ist die Demodikose.
Demodikosen führen zu Veränderungen der Haut. Betroffen ist vor allem das Gesicht, aber auch Schädel, äußerer Gehörgang und das Augenlid. Bei Frauen können zusätzlich die Umgebung der Brustwarzen und bei Männern der Penis und das Gesäß betroffen sein.
An den stark befallenen Hautstellen zeigen sich anfangs vor allem entzündliche Papeln (Knötchen) und Pusteln, die mit Eiter gefüllt sind.
Die Haut kann schuppen und bei manchen Betroffenen zusätzlich jucken.
Rosacea und Demodikose sind beides Hautkrankheiten.
Bei Rosazea ist meistens vor allem die Mitte des Gesichtes betroffen: Stirn, Nase, Wangen und Kinn. Die Haut ist gerötet, brennt oder sticht. Zusätzlich sind auf der Haut erweiterte Blutgefäße sichtbar.
Auch wenn die Symptome sehr ähnlich sind, sind es doch zwei verschiedene Krankheitsbilder. Die Demodikose zeigt sich meist nur einseitig im Gesicht, wobei bei Rosacea die Mitte des Gesichts betroffen ist.
Auch wird die Demodikose ausschließlich von Haarbalgmilben verursacht.
Bei Rosacea hingegen spielen verschiedene Auslöser eine Rolle. Einerseits ist die Hauterkrankung erblich bedingt. Andererseits können bestimmte Reize wie Sonneneinstrahlung, Stress, Alkohol oder scharfe Gewürze die Entstehung begünstigen. Man geht auch davon aus, dass Haarbalgmilben bei Rosacea die Entzündungsreaktion begünstigen.
Ein Hautarzt wird zuerst die Haut begutachten. Oft zeigt sich schon an dem veränderten Hautbild, welche Hautkrankheit vorliegt.
Damit eine Demodikose eindeutig diagnostiziert werden kann, ist ein Milbennachweis notwendig.
Für die Untersuchung werden Hautschuppen abgeschabt oder etwas Talg aus den Pusteln ausgepresst. Diese Proben können dann unter einem Mikroskop angeschaut werden. Die Milben sind unter dem Mikroskop leicht erkennbar. Bei einem ausgeprägten Milbenbefall ist die Diagnose bestätigt.
Die Blepharitis ist eine Entzündung des Lidrandes. Auf dem Lidrand bilden sich Schuppen, Krusten, Rötungen und Schwellungen.
In den meisten Fällen sind Bakterien für die Entzündung verantwortlich. Aber auch andere Hauterkrankungen wie Rosazea können eine Blepharitis auslösen.
Ob eine Blepharitis auch von Haarbalgmilben verursacht werden kann, ist nicht eindeutig zu sagen.
Ein ausgeprägter Befall mit Haarbalgmilben tritt häufig bei Menschen mit besonders grobporiger Haut (seborrhoischem Hauttyp) auf.
Patienten mit geschwächtem Immunsystem sind im Allgemeinen anfälliger für Krankheiten und somit auch für Hauterkrankungen. Dies ist zum Beispiel bei Patienten mit HIV oder AIDS der Fall.
Ansonsten ist nicht bekannt, dass es besondere Risikogruppen gibt.
Ein wirksamer Schutz gegen die Milben ist nicht bekannt.
Übertragen werden die Milben bei direktem Hautkontakt von Mensch zu Mensch. Irgendwann im Kindesalter erfolgt die Übertragung meist durch den engen Kontakt zwischen Mutter und Kind.
Im späteren Alter ist nahezu jeder Mensch von den Haarbalgmilben befallen. Ist die Haut erstmal befallen, bleiben die Haarbalgmilben das ganze Leben lang. Aber wie schon erwähnt, sind die Milben für die meisten Menschen harmlos.
Im Allgemeinen gilt, dass die Haarbalgmilben nur dann bekämpft werden müssen, wenn ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Milbenbefall und einer Krankheit besteht.
Zur Bekämpfung der Parasiten kommen verschiedene Insektizide zum Einsatz. Emulsionen mit Lindan- und Benzylbenzoat können direkt auf die Haut aufgetragen werden. Zum Abtöten der Milben wird auch eine 5-prozentige Permethrin-Creme eingesetzt.
Bei einem Befall des Augenlidrandes können die Milben auch mechanisch entfernt oder mit einer Tinktur behandelt werden.
In vielen Fällen wird der Milbenbefall mit dem Antibiotikum Metronidazol behandelt. Das Antibiotikum kann als Tablette eingenommen oder lokal auf der Haut angewendet werden.
Die meisten Cremes oder Emulsionen sollten zweimal täglich aufgetragen werden. Um den Milbenbefall ausreichend zu bekämpfen, sollte die Behandlung zwei bis drei Monate durchgeführt werden.
Füllen Sie unseren kurzen medizinischen Fragenbogen aus und wählen Sie Ihr bevorzugtes Medikament – ganz einfach in wenigen Klicks.
Beantworten Sie während unserer kostenlosen
2-minütigen Beratung ein paar einfache Fragen
Wir stellen Ihnen die besten
verschreibungspflichtigen Medikamente für Sie und Ihre Erkrankung vor
Unser Arzt stellt Ihnen ein
Rezept aus und Ihr Medikament wird in diskreter Verpackung zugestellt
Wir bieten einen vollständig regulierten Online-Arzt- und Apothekenservice an