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Haarausfall
DHT und sein Einfluss auf Haarausfall
Haarausfall ist keineswegs nur ein “Männerproblem”. Auch Frauen sind von Haarausfall betroffen. In einer Gesellschaft, in der auch heute noch das stereotype Frauenbild mit vollem, langem Haar verbreitet wird, kann dies besonders belastend für die Betroffenen sein. Haarausfall bei Frauen kann verschiedene Ursachen haben und bereits als Teenager beginnen. Er kann erblich bedingt sein, durch hormonelle Veränderungen oder Erkrankungen verursacht, oder auch von der Ernährung und Pflegeroutine beeinflusst werden. Doch das Wichtigste vorab: Ihre Haare sind nicht Ihre Identität und Haarausfall mindert in keiner Weise Ihre Weiblichkeit. Die Hauptsache ist, dass Sie gesund sind und am Ende steht es nur Ihnen zu, sich für rein kosmetische Behandlungen zu entscheiden oder nicht.
Haare wachsen in Zyklen, die aus 4 Phasen bestehen:
Sobald das Haar ausgefallen ist, beginnt das Wachstum im Haarfollikel erneut und der Zyklus wiederholt sich. Pro Tag verlieren wir auf diese Weise ca. 50 bis 100 Kopfhaare.
Haarausfall kommt dabei durch eine Störung im Wachstumszyklus zustande. Dabei unterscheiden sich:
Anlagebedingter Haarausfall wird auch als androgenetische Alopezie bezeichnet. Wie der Name verrät, handelt es sich hier um eine genetische Veranlagung, die Haarausfall begünstigt. Erblich bedingter Haarausfall bei Frauen tritt meist in der Scheitelregion auf und dünnt das Haar dort aus.
Diffuser Haarausfall kennzeichnet sich meist dadurch, dass die Haare gleichmäßig verteilt auf dem gesamten Kopf ausfallen. Die Ursachen für diffusen Haarausfall können vielfältig sein, außerdem kann er akut sowie chronisch auftreten:
Diffuser Haarausfall ist meist reversibel. Die Haare regenerieren sich im Laufe der Zeit und können nachwachsen.
Im Unterschied zu diffusem Haarausfall fällt das Haar bei kreisrundem Haarausfall nicht regelmäßig aus, sondern es bilden sich kreisrunde, haarlose Stellen am Kopf. Die genauen Gründe für diesen Haarausfall sind nicht restlos bekannt.
Meist handelt es sich allerdings um eine Autoimmunreaktion. Bei einer solchen Fehlreaktion greifen Antikörper des eigenen Immunsystems fälschlicherweise gesundes Gewebe an. Betrifft dies die Zellen in den Haarwurzeln, fallen als Folge die Haare aus.
Während bei Männern vor allem zunehmendes Alter eine Rolle bei der Entstehung von Geheimratsecken spielen, werden diese bei Frauen häufig eher situationsbedingt hervorgerufen. Dies kann sowohl aufgrund von Veranlagung, Erkrankungen, Mangelerscheinungen, Stress als auch hormonellen Veränderungen geschehen. Für gewöhnlich werden die Haare in dieser Region lediglich dünner und feiner, als dass sie gänzlich ausfallen.
Bei erblich bedingtem Haarausfall bei Frauen reagieren die Haarfollikel empfindlich auf Androgene, beziehungsweise auf das Hormon Dihydrotestosteron (DHT). Dieses entsteht aus dem männlichen Sexualhormon Testosteron und sorgt dafür, dass der Haarzyklus sich verkürzt.
Dadurch wachsen die Haare nicht mehr so lang und fallen früher aus. Das Resultat sind oft sowohl kürzere Haare als auch lichte Stellen in der Scheitelregion.
Stress kann den Hormonhaushalt beeinflussen und somit den Haarzyklus beeinträchtigen. Insbesondere starke Belastung durch die Arbeit, aber auch Schicksalsschläge und andere psychische Belastungen können zu einem erhöhten Stresslevel führen.
Hormone haben einen großen Einfluss auf den Haarwuchs. Ein wechselnder Hormonhaushalt, Überschuss an männlichen Geschlechtshormonen oder Östrogenmangel kann den Haarwuchs beeinflussen und somit Haarausfall begünstigen:
Eine häufige Ursache für einen Überschuss an Androgenen bei Frauen ist PCOS. Frauen mit dem polyzystischen Eierstocksyndrom leiden oft unter übermäßiger Körper- und Gesichtsbehaarung sowie vermehrtem Haarausfall am Kopf.
Von Schwangerschaft über die Entbindung bis zur Stillzeit schwankt der Östrogenspiegel stark, was bei vielen Frauen zu Haarausfall führen kann.
Viele Antibabypillen enthalten Östrogen und teils auch Antiandrogene, was den Haarwuchs positiv beeinflussen kann. Jedoch kann Haarausfall auch als eine Nebenwirkung des Verhütungsmittels auftreten. Wird die Pille abgesetzt, führt dies wiederum zum Abfall des Östrogenspiegels und es kann zu Haarausfall kommen.
Schließlich kann auch die Menopause mit Haarausfall in Verbindung gebracht werden. Während dieser Zeit macht der Körper große hormonelle Veränderungen durch, inklusive eines Absinkens des Östrogenspiegels. Dies kann das Haar dünner werden lassen.
Die Schilddrüse nimmt bei der Bildung von Hormonen eine zentrale Rolle ein. Dabei kann sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion zu Symptomen wie Haarausfall führen:
Bei Lupus handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper das eigene Körpergewebe angreifen. Hiervon sind Organe im ganzen Körper betroffen und es kann zu starkem Haarausfall führen.
Bei Hautlupus fallen die Haare an bestimmten Stellen aus und es kann sowohl zu dauerhaftem Haarausfall als auch zu Vernarbungen kommen.
Mangel- oder Fehlernährung kann ebenfalls Haarausfall begünstigen, so z. B. bei:
Auch mit falscher oder übertriebener Pflege kann das Haar geschädigt werden:
Welche Behandlung gegen Haarausfall für Sie infrage kommt, hängt ganz von der Ursache und Form des Haarausfalls ab. Der beste Ansprechpartner ist hierbei Ihr Arzt, der Ihnen helfen kann, das grundlegende Problem in Angriff zu nehmen.
Handelt es sich bei Ihnen beispielsweise um Haarausfall in der Schwangerschaft, kann es sein, dass dieser sich nach Abstillen von alleine wieder normalisiert. Es kann allerdings nützlich sein, Ihre Werte zu überprüfen, um einen Vitaminmangel auch in Hinsicht auf Ihr Kind ausschließen zu können.
Bei Hormonungleichgewicht, das sich nicht von selbst legt, können östrogenhaltige Präparate oder Antiandrogene wie die der Pille Vorteile bringen.
Eine vollwertige ausgewogene Ernährung mit besonderem Augenmerk auf Eisen und Zink kann bei ernährungsbedingtem Haarausfall helfen:
Eisen: z. B. viel dunkelgrünes Blattgemüse, Bohnen und Hülsenfrüchte, Vollkornbrot, Trockenfrüchte, Nüsse und Samen am besten in Verbindung mit Vitamin C (z. B. in Form von Zitronensaft darüberträufeln)
Zink: z. B. Vollkornnudeln und -reis, Quinoa, Tofu und Tempeh (fermentierte Sojabohnen), Linsen, CousCous, Cashews, Kürbiskerne, Sesam und Tahin (Sesampaste)
Lernen Sie Stressoren zu erkennen und üben Sie den Umgang mit ihnen. Regelmäßige Meditation und andere Achtsamkeitsübungen können wichtige Instrumente bei der Stressbewältigung sein. Setzen Sie sich und anderen Grenzen, um Überforderung zu vermeiden. Und vergessen Sie nicht, dass wir alle menschlich sind und nicht immer 100 % in allen Lebenslagen geben können und manchmal einfach Hilfe brauchen.
Ell-Cranell Online: Haarausfall bei Frauen. [30.07.24].
Lernen.net Online: Loheide, Malin (2022): Haarausfall bei Frauen: 8 Ursachen & 13 Maßnahmen. [30.07.24].
MSD Manual Online: Levinbook, Wendy S. (2023): Alopezie (Haarausfall). [30.07.24].
PubMed Online: Hever, Julieanna (2016): Plant-Based Diets: A Physician’s Guide. [30.07.24].
Public Health England (2021): McCance and Widdowson’s 'composition of foods integrated dataset' on the nutrient content of the UK food supply. [30.07.24].
Utopia Online: Naumann, Martina (2018): Haarausfall bei Frauen: Ursachen und was dagegen hilft. [30.07.24].
Haarwuchsspezialist Online: Geheimratsecken bei Frauen: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. [30.07.24].
NetDoktor Online: Feichter, Martina (2022): Haarausfall bei Frauen. [30.07.24].
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