Bei Cluster-Kopfschmerzen handelt es sich um eine Nervenerkrankung, welche starke und einseitige Kopfschmerzen verursacht. Meist werden die Schmerzen zusätzlich von weiteren Symptomen begleitet. Die Erkrankung ist daher von ‘gewöhnlichen’ Kopfschmerzen zu unterscheiden.
Der Begriff ‘Cluster’ stammt aus dem Englischen und bedeutet ‘Ansammlung’. Es handelt sich dabei um äußerst starke, einseitige Kopfschmerzen. Meist treten die Schmerzen attackenartig und mehrmals täglich auf und sind im Bereich der Stirn oder des Auges zu lokalisieren. Cluster-Kopfschmerzen werden in episodische und chronische Schmerzen eingeteilt. Die episodischen Schmerzen treten in Schüben von mehreren Wochen oder Monaten auf und werden von schmerzfreien Phasen unterbrochen; sie können gar monatelang ausbleiben. Beim chronischen Verlauf verspüren Betroffene Dauerkopfschmerzen, ohne schmerzfreie Phase.
Cluster-Kopfschmerzen sind für die Betroffenen äußerst belastend. Dies liegt teils an den sehr starken Schmerzen, teils auch daran, dass die Schmerzen in Attacken auftreten. Dies kann weitreichende Auswirkungen auf das Privat- oder Berufsleben der Betroffenen haben, weshalb Cluster-Patienten oftmals zusätzlich mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen zurechtkommen müssen.
Cluster-Kopfschmerzen sind eher selten; schätzungsweise 0,1 bis 0,2% der Bevölkerung leiden daran. Männer sind zirka dreimal häufiger betroffen als Frauen. Meist tritt die Erkrankung erstmals zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf.
Eine Cluster-Attacke kennzeichnet sich durch sehr starke, brennende oder stechende, einseitige Kopfschmerzen. Meist treten die Schmerzen im Bereich der Stirn oder der Augen auf. Sie sind daher örtlich begrenzt.
Bei Cluster-Kopfschmerzen treten nicht bloß Kopfschmerzen, sondern oft auch Begleitsymptome auf. Die folgenden Symptome können dabei im Zusammenhang mit Cluster-Kopfschmerzen auftreten
- Tränendes und gerötetes Auge
- laufende Nase
- Schweißausbrüche
- Verengte Pupille oder herabhängendes Oberlid
- Bewegungsunruhe
- Selten können auch migräneartige Symptome wie Aura, Übelkeit, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit auftreten.
Die genaue Ursache für Cluster-Kopfschmerzen ist nicht bekannt. Die Attacken folgen oftmals einer gewissen Tageszeitenrhythmik, weshalb man davon ausgeht, dass eine Fehlsteuerung biologischer Rhythmen bei den Betroffenen vorliegt. Es wird vermutet, dass die Attacken durch das autonome Nervensystem aufrechterhalten werden, weshalb Cluster in die Kategorie der Nervenerkrankungen eingeordnet wird. Experten vermuten außerdem, dass auch die Genetik dabei eine Rolle spielt und die Erkrankung sich innerhalb gewisser Familien häuft. Allerdings ist der genaue Ursprung von Cluster-Kopfschmerzen nicht bekannt.
Die Attacken werden oftmals durch Trigger ausgelöst. Welche Faktoren eine Attacke auslösen können, ist individuell verschieden. Es gibt auch Patienten, bei denen keine Triggerfaktoren bekannt sind.
Die wohl bekanntesten Trigger sind Alkohol und Nikotin. Es wird deshalb den Betroffenen empfohlen, Alkohol und Zigaretten möglichst zu meiden. Bekannte Trigger sind histaminhaltige Lebensmittel (z.B. Hartkäse, Salami und allgemein Fertigprodukte), Höhenveränderungen, körperliche Anstrengung, emotionaler Stress, sowie Flacker- und Flimmerlicht.
Die Diagnose Cluster-Kopfschmerzen ist eine klinische Diagnose, sprich ein Arzt oder eine Ärztin stellt sie anhand des Beschwerdebildes. Daher wird bei möglichen Patienten eine ausführliche Anamnese durchgeführt, bei welcher die Krankheitsgeschichte des Patienten genau unter die Lupe genommen wird.
Meist stellen die Ärzte dabei eine Reihe an spezifischen Fragen, um zu klären, ob es sich um Cluster handelt. Zusätzlich werden teils neurologische Untersuchungen durchgeführt, wie etwa die Lichtreaktion der Pupillen oder die Sensibilität an verschiedenen Stellen im Körper. In einigen Fällen ordnen Ärzte auch ein CT an, um andere Erkrankungen, wie etwa einen Gehirntumor, ausschließen zu können.
Da Cluster-Kopfschmerzen in Schüben auftreten, wird bei der Behandlung zwischen Akutbehandlung und Prophylaxe unterschieden. Viele Patienten nehmen zudem psychologische Hilfe in Anspruch, da die Erkrankung psychisch stark belastend sein kann.
Herkömmliche Schmerzmittel wie Paracetamol und Ibuprofen sind bei Cluster-Attacken wirkungslos. Bei manchen Patienten sind Triptane gut wirksam, welche normalerweise zur Behandlung von Migräneanfällen eingesetzt werden. Diese Medikamente zeigen sich häufig, allerdings nicht immer, wirksam.
Ein weiterer Ansatz ist das Einatmen von reinem Sauerstoff, um die Schmerzen zu bekämpfen. Die Patienten müssen dazu mittels einer Maske zirka 15 bis 20 Minuten lang Sauerstoff einatmen. Des Weiteren berichtet etwa ein Drittel aller Cluster-Patienten, dass lokale Betäubungsmittel bei akuten Attacken helfen können. Diese werden in das Nasenloch der betroffenen Kopfhälfte gesprüht und sollen so Linderung verschaffen.
Cluster-Kopfschmerzen werden nicht nur akut, sondern auch prophylaktisch behandelt. Dies soll bewirken, dass die Attacken gar nicht oder nur vermindert auftreten. Häufig wird den Patienten ein Calciumantagonist verschrieben, wie etwa Verapamil. Dieses Medikament soll den Entzündungsprozess verlangsamen und auch die Schmerzen lindern, falls dennoch eine Attacke auftreten sollte. Falls zur Prophylaxe Calciumantagonisten eingenommen werden, muss die Herzfunktion regelmäßig überprüft werden, da das Medikament eigentlich zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen entwickelt wurde und daher einen Einfluss auf die Herzfunktion hat.
Es wird auch berichtet, dass Lithium als Prophylaxe gegen Cluster helfen könnte. Lithiumsalze werden normalerweise zur Behandlung von bipolaren Störungen oder Depressionen eingesetzt und sind nicht überall als Medikament zur Behandlung von Cluster zugelassen.
Die prophylaktische Behandlung von Cluster-Kopfschmerzen sollte stets mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin abgesprochen werden, da sie sehr individuell ist und nicht alle Medikamente tatsächlich wirksam sind. Die Einnahme von ungeprüften oder nicht zugelassenen Prophylaxen kann zusätzliche Gesundheitsrisiken bergen.
Neuere Studien deuten darauf hin, dass Ketamininfusionen sowohl bei episodischen wie auch chronischen Cluster-Kopfschmerzen helfen könnten. In einer Studie von 2016 berichteten alle Betroffenen, dass Ketamin die Cluster-Episode beendete und etwas mehr als die Hälfte der Patienten mit chronischen Schmerzen eine Besserung spürten. Wichtig anzumerken ist, dass die Forschung zu der Wirksamkeit von Ketamin zur Behandlung von Cluster erst am Anfang steht und weitere Studien durchgeführt werden müssen.
Cluster-Kopfschmerzen sind für die Betroffenen stark psychisch belastend. Da die Schmerzen sehr intensiv und unvorhersehbar sind, können sie das Berufs- und Privatleben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Deshalb sind viele Cluster-Patienten auch von psychischen Erkrankungen betroffen. Um diese zusätzliche Belastung zu lindern, lohnt es sich, mit einem Arzt oder einer Ärztin allfällige Behandlungsmethoden zu besprechen. Dies kann in der Form von Medikamenten oder auch Gruppentherapien erfolgen.
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