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Blasenentzündungen kommen während der Schwangerschaft häufiger vor. Eine Harnwegsinfektion entsteht bei ungefähr 10 Prozent der schwangeren Frauen. In der Schwangerschaft kann eine Infektion des Harntrakts eine ernste Komplikation darstellen. Bei den meisten Schwangeren stellt die Blasenentzündung mit der richtigen Behandlung aber keine Gefahr dar. Warum Schwangere häufiger an Blasenentzündungen leiden und wann Sie zum Arzt gehen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Bei Schwangeren Frauen kann es oft vorkommen, dass sich Bakterien in den Harnwegen befinden. Bei jungen Erstgebärenden kommt es nur bei 2 Prozent zu einem Anstieg von Bakterien im Harnsystem. Bei älteren Mehrgebärenden liegt die Häufigkeit bei 10 Prozent.
Ab einer Keimzahl von über 100 000/ ml im Urin spricht man von einer Bakteriurie. Oftmals treten aber trotz der Bakterien keine Symptome auf. Dies nennt man asymptomatische Bakteriurie und muss im Normalfall nicht behandelt werden.
Bei Schwangeren stellt die erhöhte Keimzahl jedoch ein Risiko dar und muss daher von einem Arzt untersucht werden und meistens auch behandelt werden.
Während einer Schwangerschaft durchläuft der Körper einer Schwangeren viele Veränderungen. Auch die Niere und der Harntrakt verändern sich, sodass die Entstehung einer Blasenentzündung oder eines Harnwegsinfekts begünstigt wird.
Die Durchblutung und Filtrationsrate der Niere steigt auf 30 bis 40 Prozent an, wodurch der Urin sozusagen verdünnt wird. Im Urin befinden sich entzündungshemmende Substanzen, aber durch die Verdünnung sinkt auch deren Konzentration. Dadurch können sich die Bakterien besser vermehren.
Durch das Schwangerschaftshormon Progesteron nimmt die Spannung der Harnblase und der Harnwege schon ab der 6. Schwangerschaftswoche ab.
Die Harnleiter oberhalb des kleinen Beckens erweitern sich. Das führt zu einer Störung des Urinabflusses. Auch die wachsende Gebärmutter kann auf die Harnwege drücken, wodurch auch der Urinabfluss gestört werden kann. Umso länger der Urin in der Harnblase und den Harnwegen verbleibt, desto mehr können sich die Bakterien dort ungehindert vermehren. Dadurch steigt das Risiko für eine Infektion.
Auch individuelle Risikofaktoren können die Entstehung einer Blasenentzündung in der Schwangerschaft begünstigen. Dazu gehören:
· frühere Harnwegsinfektionen
· frühere Chlamydien-Infektion
· Sichelzellana?mie
· Adipositas (starkes Übergewicht) und ein
· Niedriger Sozial- und Ausbildungsstand.
Bei 90 Prozent aller Schwangeren wird eine Infektion durch das Bakterium Escherichia Coli hervorgerufen, welche natürlich im Darm vorkommen. Bei fünf bis zehn Prozent der Schwangeren wird die Entzündung durch Staphylokokken oder Streptokokken ausgelöst.
Wird die asymptomatische Bakteriurie nicht behandelt, kann sich daraus sehr schnell ein symptomatischer Harnwegsinfekt oder eine Blasenentzündung entwickeln.
Und aus einer Harnwegsinfektion entsteht bei etwa 25 Prozent der betroffenen Schwangeren eine akute Nierenbeckenentzündung.
Die Komplikation einer akuten Nierenbeckenentzündung entsteht vor allem im zweiten oder letzten Drittel der Schwangerschaft.
In der Niere wird der Harn produziert. Das Nierenbecken ist ein trichterförmiger Hohlraum, in dem der produzierte Harn gesammelt wird. Von dort gelangt er über die Harnleiter in die Blase.
Zu einer Nierenbeckenentzündung kommt es, wenn Erreger über die Harnröhre in die Blase und von dort über die Harnleiter bis zum Nierenbecken aufsteigen.
Meistens ist es eine Infektion durch Bakterien wie Escherichia Coli (E. Coli).
Schwangerschaft, chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus und angeborene Fehlbildungen der Niere können unter anderem das Risiko einer Nierenbeckenentzündung erhöhen.
Die akute Nierenbeckenentzündung ist meistens einseitig, wobei vorwiegend die rechte Niere betroffen ist. Dort treten meist starke Schmerzen auf, welche als Flankenschmerz bezeichnet werden. Weitere Symptome sind:
· Fieberschübe mit Schüttelfrost
· Drang zur häufigen Blasenentleerung (Pollakisurie)
· Häufiges Wasserlassen in der Nacht (Nykturie)
· Tropfenweises, schmerzhaftes Wasserlassen (Dysurie)
Bei zwei Drittel der Schwangeren verläuft die Nierenbeckenentzündung jedoch untypisch. Meistens fühlen sich die Frauen leicht krank. Die Schwangeren klagen oft über Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen und leichte Flankenschmerzen. Diese Symptome sind aber während einer Schwangerschaft nicht selten und fallen deshalb nicht besonders auf. Daher bleibt die Nierenbeckenentzündung oft lange unbemerkt.
Wenn die Nierenbeckenentzündung zu spät oder unzureichend behandelt wird, kann es zu einer chronischen Nierenbeckenentzündung kommen. Eine chronische Nierenbeckenentzündung heilt oft nicht vollständig aus und es kommt zu einer starken Schädigung der Niere. Deswegen kann es langfristig auch zum kompletten Nierenversagen (Niereninsuffizienz) kommen.
Es kann auch ein Nierenabszess entstehen. Manchmal ensteht durch die Entzündung eine abgekapselte Eiteransammlung im Nierengewebe. Das kann lebensbedrohliche Folgen haben und muss unverzüglich behandelt werden.
Außerdem besteht das Risiko einer Urosepsis. Das heißt es kommt zu einer Blutvergiftung, weil sich die Bakterien von der Niere über die Blutbahn im ganzen Körper verteilen können. Eine solche Sepsis kann unter Umständen lebensgefährlich sein.
Bei Schwangeren kann die Nierenbeckenentzündung eine vorzeitige Wehentätigkeit und einen vorzeitigen Blasensprung auslösen, welche zu einer Frühgeburt führen können.
Deshalb werden während der Schwangerschaft auch regelmäßig Untersuchungen des Urins vorgenommen.
Bei den Vorsorgeuntersuchungen wird in Deutschland alle vier Wochen der Urin untersucht. Zur Urinanalyse wird ein Urinstreifen (Urin- Stix) verwendet. Ist dieser Test auffällig und es liegen noch andere Anzeichen vor, muss zum Nachweis der Bakterien im Urin eine Urinkultur abgenommen werden.
Deshalb ist es sehr wichtig, dass schwangere Frauen die Anzeichen wahrnehmen und ihrem Arzt berichten.
Außerdem sollten Schwangere versuchen einer Entzündung des Harntrakts vorzubeugen. Zu vorbeugenden Maßnahmen gehören: ausreichend und regelmäßig trinken, regelmäßig Wasserlassen und eine angemessene Intimhygiene.
Eine akute Nierenbeckenentzündung muss im Krankenhaus behandelt werden.
Zur Therapie gehören vor allem strenge Bettruhe und eine hochdosierte Antibiotikatherapie über die Vene. Nachdem der spezifische Erreger bestimmt wurde, wird ein geeignetes Antibiotikum ausgewählt. Bei Schwangerschaft kommen Antibiotika aus der Gruppe der Penicilline und Cephalosporine in Frage. Die Therapie erfolgt meistens über sieben bis 14 Tage.
Außerdem muss dem Körper ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden, entweder durch Trinken von Wasser und Tee`s oder wenn nötig über eine Infusion. Durch die Flüssigkeitszufuhr können die Bakterien besser ausgeschwemmt werden.
Aufgrund der oft starken Flankenschmerzen gehören auch Schmerzmittel und krampflösende Medikamente zur Therapie.
Nach der Therapie müssen zwei Urinkulturen angelegt werden, um den Erfolg der Behandlung nachzuweisen.
Wird eine Bakteriurie oder eine Entzündung des Harntrakts rechtzeitig nachgewiesen und gezielt behandelt, kann man Komplikationen weitgehend vermeiden.
Man sollte aber auch bedenken, dass Studien zufolge nicht jede Blasenentzündung oder jeder Harnwegsinfekt Komplikationen während der Schwangerschaft auslöst.
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