Was ist Alprostadil?
Alprostadil ist ein synthetisch hergestelltes Gewebshormon, das Prostaglandin E1 heißt. Als Botenstoff übernimmt dieses Hormon viele wichtige Aufgaben. Unter anderem sorgt es für eine Erweiterung der Blutgefäße und Entspannung der Muskulatur.
Welche Anwendungsgebiete hat Alprostadil?
Alprostadil hat drei verschiedene Anwendungsbereiche. Da der Wirkstoff einen positiven Einfluss auf die Durchblutung hat, kann es bei arteriellen Durchblutungsstörungen eingesetzt werden. Insbesondere bei einer chronischen Verschlusskrankheit kann das Medikament angewendet werden, da es die Durchblutung verbessert.
Der Wirkstoff kann auch in der Notfallchirurgie bei Neugeborenen eingesetzt werden, insbesondere bei Kindern mit einem angeborenen Herzfehler oder einer Missbildung der Lunge. Die Sauerstoffversorgung kann während der Operation durch die erhöhte Durchblutung verbessert werden, was die Überlebenschancen des Kindes erhöht.
Und drittens kann es bei Patienten mit einer körperlichen oder psychisch bedingten erektilen Dysfunktion (Erektionsstörungen) eingesetzt werden.
Wie wirkt Alprostadil?
Alprostadil Creme entspannt Muskulatur und Gefäße im Körper, wodurch die Durchblutung verbessert wird. Vor allem die Muskelzellen in den Blutgefäßwänden werden entspannt, wodurch sie sich erweitern. Das Blut kann dadurch besser in den Penis einfließen, was die Erektionsfähigkeit verbessert.
Alprostadil ist besonders für Männer geeignet, welche an einer durch Nervenschäden bedingten erektilen Dysfunktion leiden. Da der Wirkstoff die Funktion des Nervensystems übernimmt, welche für das Erreichen einer Erektion zuständig ist.
In welcher Form wird Alprostadil verabreicht?
Anders als andere potenzsteigernde Medikamente wird Alprostadil nicht in Form von Tabletten verabreicht. Alprostadil wird hauptsächlich als Injektionslösung angewendet. Diese Behandlungsform, bei der das medikament direkt in den Penis eingespritzt wird, bezeichnet man als Schwellkörper-Auto-Injektionstherapie (SKAT). Die Injektionen sind vor allem unter dem Handelsnamen Caverject bekannt.
Außerdem kann Alprostadil auch als Harnröhrenstäbchen oder Zäpfchen in die Harnröhre eingeführt werden. Diese Therapie nennt man in der medizinischen Fachsprache MUSE, was für "Medicated Urethral System for Erection" steht.
Es gibt auch gewisse Salben, welche Alprostadil enthalten.
Sollten Sie bevorzugen, die Lösung zu injizieren, müssen Sie dies zunächst von einem Arzt erlernen. Halten Sie sich stets an die Anweisung Ihres Arztes. Nicht nur die korrekte Durchführung, sondern auch die korrekte Dosierung ist wichtig zu erlernen.
Besteht Verletzungsgefahr bei der Behandlung mit Alprostadil?
Es kann zu Verletzungen und Überdosierungen kommen, falls Sie sich nicht stets genau an die Instruktionen Ihres Arztes halten. Die Lösung wird zunächst frisch angemischt und danach mit einer Spritze direkt in den Schwellkörper gespritzt. Waschen Sie vor der Anwendung Ihre Hände gründlich mit Seife und Wasser. Nachdem Sie die Lösung angemischt haben, ziehen Sie diese in die Spritze und injizieren Sie sie sofort. Entsorgen Sie die Spritze immer nach der Anwendung und verwenden Sie niemals zweimal dieselbe.
Auch das Einführen des Stäbchens sollte zunächst durch einen Arzt erlernt werden. Dieses ist zirka so groß wie ein halbes Reiskorn. Führen Sie das Stäbchen mit Hilfe eines Applikators in die Harnröhre ein – der Einsatz einer kleinen Menge an Gleitgel kann hier hilfreich sein. Drücken Sie anschließend auf die korrekte Taste am Applikator, um das Stäbchen zu platzieren. Diesen Ablauf sollten Sie ebenfalls zunächst durch einen Arzt erlernen, um mögliche Verletzungen zu vermeiden.
Können Männer trotz beeinträchtigter Feinmotorik Alprostadil anwenden?
Die Verletzungsgefahr steigt, falls Sie vor der Behandlung Alkohol konsumieren. Daher sollten Sie keinen Alkohol vor der Anwendung trinken.
Falls Sie Erkrankung haben, die Ihre Hände zittern lassen (z.B. Parkinson), können Sie auch Ihre/n Partner/in in Umgang mit der Behandlung schulen. Angehörige sollten von einem Arzt geschult werden, um Verletzungen zu vermeiden.
Wie zuverlässig ist die Wirkung von Alprostadil?
Die Anwendung von Alprostadil ist sehr zuverlässig, 62-93 % der Anwender berichten von einer positiven Wirkung. Die Spritze ist in der Wirkung zuverlässiger, jedoch berichten Patienten auch häufiger über Nebenwirkungen. Ein Vorteil von Alprostadil ist, dass die Wirkung auch ohne sexuelle Stimulierung erfolgen kann.
Der Wirkungseintritt erfolgt innerhalb von zirka 10-20 Minuten, die Erektion sollte etwa eine Stunde anhalten. Zwischen zwei Anwendungen sollten 24 Stunden liegen. Das Medikament darf auch nicht öfter als dreimal pro Woche eingesetzt werden.
Welche Nebenwirkungen hat Alprostadil?
Obwohl Alprostadil einem körpereigenen Hormon nachempfunden ist, kann es trotzdem zu Nebenwirkungen kommen. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schmerzen an der Injektionsstelle.
Außerdem kann es zu einem Stechen in der Harnröhre, einer schmerzhaften Erektion, Schmerzen oder Schwellungen im Hodenbereich oder zu Blutungen aus der Harnröhre kommen. Auch Schwindel oder Blutdruckabfall sind möglich.
Bei unzureichender Hygiene kann es auch zu Infektionen an der Einstichstelle kommen.
Wann sollte man Alprostadil nicht anwenden?
Wenn Sie auf den Wirkstoff allergisch reagieren, dürfen sie Alprostadil nicht anwenden. Ebenfalls sollten Sie auf das Medikament verzichten, falls Sie ein Penisimplantat haben, oder in der Vergangenheit schmerzhafte Erektionen hatten.
Lassen Sie Vorsicht walten, falls Sie andere rezeptpflichtige Medikamente einnehmen müssen. Gewisse Medikamente können mit Alprostadil interagieren und Wechselwirkungen verursachen. Besprechen Sie in diesem Fahl vor der Anwendung mit einem Arzt.
Ist Alprostadil rezeptpflichtig?
Alprostadil ist rezeptpflichtig. Es gibt allerdings Internetseiten, wo man ohne Rezept Alprostadil kaufen kann. Halten Sie sich von solchen Angeboten fern. Einerseits kann es sich hierbei um gefährliche Fälschungen halten, andererseits kann es auch sein, dass eine Anwendung nicht für Sie geeignet ist.