Wie lange dauert ein Migräneanfall?

Die 4 Phasen
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Ein Migräneanfall verursacht sehr heftige, oft einseitig pulsierende bis pochende Kopfschmerzen. Diese Kopfschmerzen sind sehr unangenehm und bedeuten oft auch eine Einschränkung der Lebensqualität. Während dem Anfall fragen sich Betroffene deswegen: «Wie lange noch?». Die Antwort auf diese Frage ist nicht einfach, da sich jede Migräneattacke in Dauer und Intensität unterscheidet.

Wie lange dauert ein Migräneanfall?

Gemäß Definition der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft dauert die Migräne- Kopfschmerzphase jeweils 4 bis 72 Stunden.
Die Migräne kann mehrmals pro Woche oder nur alle paar Monate auftreten.  

Je nach Häufigkeit der Migräneattacken spricht man von einer episodischen oder chronischen Migräne. Bei über 15 Kopfschmerz Tagen im Monat ist die Migräne chronisch.

Die vier Phasen der Migräne

Grundsätzlich lässt sich ein Migräneanfall in drei bis vier Phasen einteilen. Der Verlauf der Migräne kann sich jedoch von Attacke zu Attacke unterscheiden. Auch empfindet jeder Betroffene die Migräne anders.

Es gibt zwei Formen der Migräne. Die Migräne mit Aura und Migräne ohne Aura. Eine Migräne ohne Aura dauert meistens länger an und beeinträchtigt Betroffene mehr als die Migräne mit Aura.
Meistens kündigt sich die Migräne durch bestimmte Vorboten an. Danach folgt bei ungefähr 10 bis 15 % der Betroffenen die Aura, worauf die eigentliche Kopfschmerzphase folgt. Die Beschwerden verschwinden dann allmählich während der Rückbildungsphase.


1. Vorbotenphase/ Prodromalphase

Ungefähr ein Drittel der Betroffenen bemerkt vor dem Einsetzen der Schmerzen schon gewisse Anzeichen. Diese treten schon mehrere Stunden bis zu zwei Tagen vorher auf.

Zu den Vorboten gehören:

·     Konzentrationsstörungen
·     Müdigkeit, häufiges Gähnen
·     Depressive Verstimmung
·     Reizbarkeit bis Euphorie
·     Appetitlosigkeit oder Heißhunger
·     Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben
·     Schwindel

2. Aura-Phase

Die Aura wird auch als Morgendämmerung der Migräne bezeichnet, da das griechische Wort Aurora «Morgenröte» bedeutet. Dies beschreibt sehr gut die sich langsam ausbreitenden Symptome wie Sehstörungen, Schwindel, Sprachstörungen und Kribbelgefühle.
Oft beginnt die Aura mit einem Flimmern am Rande des Gesichtsfeldes. Manche Betroffene haben einen blinden Fleck oder sehen Zickzacklinien.

Das zweithäufigste Aurasymptom ist eine Empfindungsstörung.
Sehr selten treten auch Orientierungsstörungen und Lähmungserscheinungen auf.

Die Aura entwickelt sich über einen Zeitraum von 5 bis 20 Minuten und dauert etwa 15 bis 60 Minuten. Nach dieser Phase verschwinden die Störungen wieder und hinterlassen keinen bleibenden Schaden. Der Kopfschmerz beginnt meistens erst nach der Aura. Manchmal setzt der Schmerz auch schon während der Aura ein.
Bei der Migräne ohne Aura folgt direkt die Kopfschmerzphase ohne eine vorherige Aura.


3. Kopfschmerzphase

In dieser Phase setzen mittlere bis starke Kopfschmerzen ein. Der Migränekopfschmerz wird von Betroffenen als hämmernd, pulsierend, pochend oder bohrend beschrieben.

Er beginnt meistens auf einer Kopfseite und breitet sich dann auf Stirn, Schläfen und den Augenbereich aus. Meistens sind die Schmerzen einseitig. Bei jedem fünften Betroffenen sind jedoch beide Kopfseiten betroffen.

Die Kopfschmerzphase dauert 4 bis 72 Stunden und beginnt bei einem Viertel der Migräniker am frühen Morgen.

Zusätzlich wird der Migräne Kopfschmerz von anderen Reizstörungen begleitet. Dazu gehören Lichtscheu, Lärmempfindlichkeit und eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Gerüchen.
Andere Begleiterscheinungen sind fast immer Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen.


4. Rückbildungsphase/ Postdromalphase

Der oftmals pulsierende Kopfschmerz bleibt während der Rückbildungsphase gleich. Bei vielen Betroffenen folgt jetzt eine Schlafphase.

Bis zur vollständigen Erholung dauert es oft bis zu 24 Stunden. Während dieser Zeit fühlen sich Migräniker häufig erschöpft und müde.

Behandlung der Migräne

Leiden Sie öfter an Migräne, erkennen Sie mit der Zeit die Vorboten. Das hilft Ihnen sich entsprechend vorzubereiten. Wichtig ist, dass Sie wirksame Medikamente immer griffbereit haben.

Kommt es zu einem Migräneanfall können Ihnen neben Bettruhe entsprechende Medikamente helfen.

Bei einer leichten bis mittelschweren Migräne helfen Acetylsalicylsa?ure und Ibuprofen. Mittelschwere bis schwere Migräneattacken werden mit rezeptpflichtigen Triptanen behandelt.

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Quellen

  1. Gelbe Liste Online (2020): Migräne. https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/migraene [15.09.20].
  2. Neurologen und Psychiater im Netz Online (2020): Symptome, Phasen und Erkrankungsbild bei Migräne. https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/migraene/krankheitsbild/ [15.09.20].
  3. Schmerzklinik Kiel Online (2020): Kopfschmerzen und Migräne. https://www.schmerzklinik.de/wp-content/uploads/2009/02/kopfschmerzen_und_migrane_-_schwerpunkt_frauen__schwangerschaft__kinder_-_schmerzklinik_kiel.pdf [15.09.20].

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